Nussa 2023

Am 4. und 5. März 2023 fand nach der lagen Corona Pause zum ersten Mal wieder die Nussa statt. Hier ein kleiner Streifzug durch die Ausstellung.

Jetzt wird es “versaut”… Ein Schweineschnäutzchen in 0e entsteht.

Einer meiner absoluten Favoriten war schon immer der “Wismarer Schienenbus”, im Volksmund Schweineschnäutzchen genannt. Eigentlich ist das eine ganze Familie von Schienenbussen. die vor allem das charakteristische  Aussehen durch die LKW Motorhauben an beiden Enden des Triebwagens gemein haben. Es gibt ihn für Schmal- und Regelspur in lang und kurz in schmal und breit, mit und ohne Dach bzw. Front Gepäckträger, also in schier unzähligen Varianten.  Wenn man ein genaues Modell haben will, muss man sich intensiv mit dem entsprechenden Vorbild beschäftigen, um alle Fein- und Eigenheiten des entsprechenden Vorbilds umzusetzen. Mir reicht aber die Wiedergabe der typischen optischen Merkmale. Tatsächlich gibt es das Schweineschnäutzchen sogar in 0e fertig oder als Bausatz zu kaufen. Doch leider nur als (deutsche) Kleinserie und somit sehr, sehr weit außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten. Also ist (wie üblich) Selbstbau angesagt. Als ob ich nicht schon genug Projekte hätte…

Das ich trotzdem schon angefangen habe, ist die “Schuld” eines lieben Forum Kollegen, der nämlich einfach einen frei verfügbaren 3D Datensatz im Maßstab 1:120 (TTm)  auf 1:45 hoch skaliert und auf seinem FDM Drucker ausgedruckt hat. Es handelt sich bei dem Datensatz um die “kurze” Version mit 3 Fenstern an den Seiten. Das ist mir grade recht so. Die Version hätte ich, bei freier Wahl, sowieso ausgewählt..

Also stand zuerst mal ein Test an, ob ich das Fahrzeug überhaupt mit meinem Resin Drucker in 1:45 drucken kann, denn der Kollege musste die Sachen teilen.

Und siehe da,  es passt, wenn auch nur knapp. Der M3 ist doch schon ein gutes Stück größer als meine vorherigen Drucker…

Auch den Rahmen muss ich nicht teilen, nur schräg stellen, damit er passt. Dadurch dauert der Druck dann zwar eine ganze Weile, aber das ist egal. Hauptsache es geht irgendwie.

Durch das hoch skalieren werden die Materialstärken aber doch arg heftig. Deswegen werde ich den Dachgepäckträger wohl komplett neu konstruieren müssen, damit er etwas filigraner wird. Beim Rahmen stört das hoch Skalieren überhaupt nicht. Allerdings wird hier noch viel (Konstruktions-) Arbeit auf mich zukommen. Denn ich will den Antrieb eben direkt im gedruckten Teil supporten und nicht die komplette Halterung einzeln zusammen pfriemeln und nachträglich einkleben.

Apropos Antrieb. Ich weiß noch nicht genau, ob ich einen (DDR-) Piko VT70  als Fahrwerksspender verwende oder einen Einachs- Antrieb vorsehe.  Der Piko Triebwagen ist sehr häufig zu finden, allerdings nicht mehr so günstig wie er mal war. Der Achsstand passt recht gut, weicht nur um wenige mm ab. Außerdem meine ich, der Antrieb würde viel vom Innenraum in Beschlag nehmen. Deswegen tendiere ich eher zu der Einachs- Variante mit einem kleinen Glockenanker Motor, vor allem, da sich kaum finanzielle Unterschiede dadurch ergeben, weil ich keinen VT 70 da habe. Von der Kraft her sollte eine angetriebene Achse allemal reichen. Schließlich ist das Schweineschnäutzchen so gut wie immer solo unterwegs. Der Einachs- Antrieb dürfte sich viel unauffälliger unterbringen lassen. Aber eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Beim Aufbau. speziell im Bereich der Fenster, da stören mich die dicken Wände schon. Zum Glück sind die verfügbaren STL Dateien “waterproof” und sauber. So kann man sie problemlos weiter verarbeiten, nicht nur im 3D Builder sondern auch in OpenSCAD, womit ich einfach präziser arbeiten kann.

Ich habe rundum eine Vertiefung im Bereich der Fenster ins Gehäuse gezeichnet. Hier kann man dann etwas Klarsicht- Material einfügen. So sehen die Wände wesentlich filigraner aus, ohne die Stabilität des Gehäuses negativ zu beeinflussen Ein oben und unten offenes Gehäuse benötigt schon eine gewisse Materialstärke, um stabil und solide zu sein.

Ich werde mal sehen, ob ich noch zusätzliche Details wie Lampen an das Gehäuse anbaue, um sie später nicht einzeln dran fummeln zu müssen. So ist das Gehäuse doch etwas “nackt”. Das ist dem ursprünglichen kleinen Maßstab geschuldet und soll kein irgendwie gearteter Vorwurf sein. Außerdem muss ich mir noch eine lösbare Verbindung zwischen Dach, Aufbau und Rahmen einfallen lassen. Einfach Zusammenkleben ist ja nicht…

Ich habe inzwischen bei Halling bestellt. Gleich zwei Paar Einzelachs- Antriebe mit entsprechenden Kardanwellen (um Porto zu sparen). Das reicht für 2 bis 4 Antriebe. Wenn ich merke, mit nur einer angetriebenen Achse läuft es doch nicht vernünftig, habe ich auf jeden Fall noch die Option, einen zweiten Antrieb “nachzurüsten”. Aber ich denke nicht, das es damit wirklich Probleme gibt. Wenn selbst für die teuren “High- End” Modelle von Henke eine angetriebene Achse ausreicht, soll das wohl für mein billiges Heim- Gebastel erst recht reichen. Damit habe ich auf jeden Fall noch genug Antrieb übrig, um mehrere Draisinen zu basteln… Durch den Akku und den Richtung Fahrzeugmitte angeordneten Motor sollte die Gewichtsverteilung wohl ganz Ok sein. Ist halt ein “Mittelmotor- Sportwagen, wie z.B. ein Lamborghini 😉 ) Wenn nicht, kann ich ja immer noch mit Blei nachhelfen.

Inzwischen habe ich auch etwas weiter an den 3D Daten gearbeitet. Zunächst habe ich mal alle Einzelteile hoch skaliert und neue STL in der passenden Größe für 0e erzeugt. Dann habe ich alle Teile in OpenSCAD mal zusammengesetzt, um zu sehen, ob das Skalieren auch funktioniert hat.

Bis auf das Dach, das etwa 0,1 mm zu kurz war (die Breite passte aber) sitzt alles ganz genau. Das fehlende Zehntel habe ich nachgebessert.

Danach habe ich aus den Aussparungen hinter den Fenstern Schlitze gemacht, damit man die Fenster weder genau zuschneiden noch einkleben und dabei mit Klebstoff “versauen” muss… Außerdem habe ich in alle 4 Ecken einen Dorn gebaut, die in entsprechende Vertiefungen des Dachs eingreifen. Um das Dach zu fixieren habe ich Aussparungen für winzige, handelsübliche Neodym Magnete mit 5 mm Durchmesser und 1 mm Dicke vorgesehen. Diese Magneten kosten so ca 5-10€ für 100 Stück. So kann man das Dach leicht und ohne Werkzeug abnehmen aber es kann sich nicht so ohne weiteres selbstständig machen.

Das die Stifte am Aufbau und nicht am Dach angebaut sind, hängt damit zusammen, das man so das Dach flach und ohne Supports drucken kann. Zum Glück habe ich ja inzwischen eine flexible Druckplatte für meinen Anycubic Photon M3. Nur deswegen traue ich mich, diese Teile flach zu drucken. Ohne flexible Druckplatte würde man die Teile sonst wohl niemals zerstörungsfrei ab bekommen. Beim Aufbau stören die Erhebungen nicht, da sie hier oben und nicht unten sind.

Im Dach sind die entsprechenden Aussparungen dafür ebenfalls eingebaut.

Nachdem ich so weit war und für heute Schluss gemacht habe, habe ich zufällig gelesen, das man handelsübliche Neodym Magnete wohl auch zur Stromübertragung nutzen kann. Die eigentlichen Magnete sind zwar nicht lötbar, aber der Nickel- Überzug scheinbar durchaus. Das werde ich testen und, falls erfolgreich die Geschichte noch mal modifizieren. Da ich insgesamt 4 Pole am Dach brauche (zwei für die Scheinwerfer, einen für die Innenbeleuchtung und Masse), werde ich dann noch zwei weitere Magnet- Verbindungen hinzufügen und dafür einen der 4 Dorne entfernen. Somit kann man das Dach später nicht “verpolen” und ich muss keine Steckverbindung zwischen Dach und Aufbau einfügen, die bei einem Triebwagen doch fast immer stören.

Inzwischen habe ich entdeckt, das es bei den Original- Dateien auch ein Dach ohne die “angespritzten” Spitzenlichter gibt. In 0e sehen die Dinger nämlich nicht grade gut aus. So kann man, wenn man will, eine freistehende Lampe anbringen, die dann mit dem Aufbau und nicht mit dem Dach verbunden ist.  Mir selbst würden sowieso zwei Spitzenlichter, je eines rechts und links von den Motor- Vorbauten an den Stirnwänden ausreichen.

 

Also habe ich die entsprechenden STL Dateien ausgetauscht. Zum Glück ändert das sonst weiter nichts an meiner Konstruktion.

Auch wenn ich das Löten der Magnete bisher noch nicht ausprobiert habe, habe ich, da ich jetzt ja nur noch 2 Pole für die Innenbeleuchtung benötige, alles so vorbereitet, das man den Strom für die Innenbeleuchtung über die Haltemagnete übertragen kann. Außerdem habe ich einen der Dorne entfernt, damit man das Dach nicht falschrum montieren kann.

Auch das Dach habe ich entsprechend angepasst und sowohl einen Kanal für die Kabel als auch eine Aussparung für handelsübliche LED Strips hinzugefügt. Damit kann man leicht und ohne große Löterei eine gleichmäßige warmweiße Beleuchtung hinbekommen.

Ich werde zwar bei mir die auf den Strips integrierten Vorwiderstände überbrücken und einen Widerstand mit geringerem Wert vorschalten müssen, da diese Strips für 12 Volt ausgelegt sind und ich nur  ca 4 Volt zur Verfügung habe. Oder ich muss einen StepUp Regler extra für die Beleuchtung einbauen. Letzteres könnte sogar einfacher sein, mal sehen.

Als nächstes werden jetzt die Stirnlampen am Aufbau angebracht. Außerdem muss ich die erhabene Zierleiste im Bereich der Türen entfernen. Im Original gibt es sie ja nicht, weil die Türen Schiebetüren sind. Was sonst noch an Details hinzugefügt bzw. verbessert werden muss, werden Vergleiche mit Vorbildfotos zeigen. Mal sehen, vielleicht fahre ich auch demnächst noch mal nach Bruchhausen-Vilsen um das dortige Vorbild ganz genau unter die Lupe zu nehmen und entsprechende Fotos zu machen. Mich würde vor allem auch die Inneneinrichtung (Farben, usw.) interessieren. Das sollte aber erst dann passieren, wenn wir mal etwas helleres Wetter haben als aktuell…

Das mit dem Anlöten von Kabeln und der Stromübertragung per Magnet funktioniert übrigens einwandfrei.

Die Lötstelle sieht zwar in dieser starken Vergrößerung eher sehr suboptimal aus, aber es funktioniert.  Ich hatte erst so 30-40 der Magneten aneinander hängen um das Mini- Teil besser Händeln zu können, als ich die erste feine Decoder Litze angelötet habe. Da musste der Lötkolben ‘ne Zeit lang alles aufheizen. Das Ergebnis sieht man auf dem Foto. Die andere Lötstelle habe ich dann an einem einzelnen Magnet , der an einer “dritten Hand” hing, angebracht. Das ging viel leichter.

Man muss aber aufpassen, damit die Magneten sich hinterher nicht gegenseitig abstoßen. Dann hat man das Kabel bei einem Magneten  auf der falschen Seite angelötet…

Da ich ja “aus Verzweiflung” den Antrieb fürs Schweineschnäutzchen selber bauen “muss” und dort die Konstruktion so weit ist, um auf einen ersten Probedruck zu warten, habe ich mich daran gemacht, den Antrieb in den Wismarer zu integrieren.

Dazu habe ich das große “Loch” im Rahmen erst mal aufgefüllt. Dann habe ich Aussparungen für den Antrieb selbst, für zusätzlichen Ballast, den Empfänger/Digital- Decoder (grün)  und für einen Akku/Pufferspeicher/Lautsprecher eingebaut (groß, links). Außerdem sind ein paar Kabelkanäle vorgesehen. Die sind bisher aber noch nicht vollzählig vorhanden. Außerdem sind diverse Schraubenlöcher vorhanden, um den Rahmen sowohl mit dem eigentlichen Antrieb als auch mit dem Aufbau zu verschrauben.

Den (neu gebauten) Boden der Inneneinrichtung musste ich nur um 1,5mm anheben, um die gesamte Technik komplett zu verstecken. Das fällt am fertigen Modell bestimmt nicht auf.

Das Dach wird mit asymmetrischen Zentrierstiften und zwei Neodym Magneten montiert. Die Magneten übernehmen auch gleich die Stromversorgung der Deckenbeleuchtung.

Der Akku ist leider zu dick, um ihn komplett im Boden verschwinden zu lassen. Deswegen gibt es zwei Treibstofftanks. Einer ist hohl und beherbergt den Akku bzw. bei Digitalbetrieb den Pufferspeicher und/oder Lautsprecher. Der zweite Tank ist nur aus Symmetrie- Gründen vorhanden. Da der TW beim Vorbild  ja zwei Motoren hat, die abwechselnd je nach Fahrtrichtung verwendet werden, machen zwei Tanks durchaus Sinn.

Eine andere Variante, um den Akku zu verstecken wäre Ladegut auf dem noch zu konstruierenden Dachgepäckträger.

Bei meiner Karibik- Bahn reisen natürlich auch einige Fahrgäste auf dem Dachgepäckträger mit. Sie müssten sich somit den Platz mit der “Akku- Kiste” teilen…

Auch wenn man durchaus schon erkennen kann, was das mal werden soll, ist das Projekt natürlich noch lange nicht fertig. Neben den Gepäckträgern oben, vorne und hinten sowie den Stirnlampen und der Aufstiegsleiter fehlt noch die komplette Inneneinrichtung (bis auf den Fußboden) und sämtliche Details am Unterboden wie Achslager, Federn, usw. Außerdem überlege ich, die Motor- Vorbauten auszuhöhlen um hier ebenfalls noch Ballast unterbringen zu können. Bisher ist Platz für 7 Auswucht- Gewichte a 5g, also für 35 zusätzliche Gramm Gewicht. Mit ausgehöhlten “Schnäutzchen” kämen noch mal 20-30 Gramm dazu.

Inzwischen habe ich die Schnauzen ausgehöhlt. Dort passen jetzt jeweils 10 Gramm Ballast rein. Somit ist Platz für mindestens 55 Gramm Ballast. Das dürfte auf keinen Fall schaden.

Ich habe einige Details unter dem Rahmen angebracht.

Zunächst sind da die Achslagerblenden.

Außerdem haben fast alle Vorbild- Fahrzeuge einen Werkzeugkasten. Der befindet sich jetzt auch am Fahrzeug,

Auf der anderen Seite ist nun ein Druckluft- Kessel zu finden. Viel mehr Details, die man auch von der Seite sieht, sind auf den Vorbild- Fotos kaum zu erkennen. Eigentlich ist ja noch ein Unterzug vorhanden. Dieser wird durch den Umbau des Motors simuliert. Deswegen habe ich den Antrieb extra so geformt. Was auf jeden Fall noch fehlt, sind die Aufstiege an den Türen. Die kommen als nächstes dran. Damit ist der Rahmen dann mehr oder weniger fertig.

Dann kommen die Details am Aufbau an die Reihe. Sowas wie Lampen und ähnliches.

Anschließend muss ich mich dann noch um die Inneneinrichtung kümmern. Die Sitze usw. werde ich wohl einzeln drucken und später einkleben, damit man sie besser lackieren kann.

Die Lastenträger und/oder die Stoßstangen vorne und hinten sind beim Vorbild optional, genau wie der Dachgepäckträger. Deswegen werde ich diese Teile zum einen separat bauen und zum anderen erst, wenn der “Rest” so weit funktioniert.

Apropos Motor. Die in China bestellten 816D Motoren sind inzwischen eingetroffen. Jetzt fehlen an reiner Technik nur noch die Sinterlager für die Achsen. Denn da hatte ich mich vertan. Die Hornby 00 Radsätze sitzen auf 2mm Achsen, nicht auf 1,5mm… Die Druckteile sind schon entsprechend angepasst worden. Sinterlager für 2 mm Achsen sind viel leichter aufzutreiben und somit auch erheblich günstiger. Damit ich in den Genuss einer Express- Lieferung kommen konnte, musste ich gleich 40 Stück ordern. Nur so kam ich auf die notwendige Bestellsumme von mindestens 10€ Von den 1 mm Lagerbuchsen kosten 10 Stück schon über 10€. Sie sind also gleich vier mal so teuer. Die Lager sollten eigentlich in der nächsten Woche eintreffen., etwa zu der Zeit, wenn auch die FEP Folien ankommen dürften.  2mm Achsen dürften auf jeden Fall solider sein. In sofern bin ich gar nicht böse, das es eben doch keine 1,5mm Achsen sind.

Inzwischen habe ich die letzten Details angebaut.

Dazu zählen die Streben an den Achslagern, die Trittstufen, die Kardanwellen und Aufnahmen für Sandfallrohre. Die eigentlichen Sandfallrohre müssen aus 1mm Messingdraht hergestellt werden, da sie freistehend sind und ein Druckteil somit zu bruchempfindlich wäre. Ach, Aussparungen für die Ladebuchse und den Ein- und Aus- Schalter habe ich auch vorgesehen. Ich werde aber auch eine STL ohne diese Aussparungen rendern.

Inzwischen sieht der Triebwagen von unten schon recht passabel aus, kein Vergleich mit dem einfach nur platten Rahmen, des ursprünglichen Datensatzes. Durch die Trittstufen fallen auch die “Tanks” zum Akku verstecken kaum noch auf. Speziell, wenn später alles die selbe (schwarze) Farbe hat. Die Einfärbungen in der 3D Grafik dienen ja nur der besseren Sichtbarkeit der einzelnen Teile.

So hat er jetzt starke Ähnlichkeit mit dem T1 der Borkumer Kleinbahn, der ebenfalls so “nackt”, also ohne Stoßfänger oder Gepäckträger daher kommt.

Tataaa… Das Schweineschnäutzchen hat den Sprung aus der virtuellen in die reale Welt geschafft. Ich habe die ersten Teile zur Probe gedruckt. Wobei ich ein wenig darauf spekuliere, das ich weder den Rahmen noch den Aufbau neu drucken muss. Der Aufbau dauert 6 Stunden und der Rahmen gleich 12 Stunden. Das geht also nur über Nacht.

Der Aufbau hat einige Veränderungen ertragen müssen. Die Wände habe ich im Bereich der Fenster mit einem Schlitz versehen, in den man Klarsichtmaterial einschieben kann, genau wie bei den MT Personenwagen.  So “versaut” man die Fensterscheiben nicht mit Klebstoff oder Farbe. Außerdem wirken die Wände dann längst nicht mehr so dick. Schließlich ist das eigentlich ein TTm Modell, welches ich auf 0e hochskaliert habe.

Durch den Eigenbau- Antrieb (sofern das dann funktioniert, was man noch sehen wird) konnte der Fußboden im Triebwagen komplett eben gehalten werden.

Die Lampen sind dieselben wie bei der C-50, nur eben mit Halterungen versehen. Daneben habe ich Aufnahmen für Griffstangen vorgesehen und die erhabene Zierleiste im Bereich der Schiebetüren entfernt. Beim Vorbild sind sie dort nur aufgemalt, damit die Schiebetür funktionieren kann.

Das sieht doch durchaus schon nach Wismarer Schienenbus aus, oder?

Beim Dach habe ich leider die “falsche” STL erwischt. Deswegen musste ich provisorische Löcher rein bohren, damit die Passerstifte des Aufbaus im Dach versenkt werden konnten. Die fehlten nämlich noch in der Datei, die ich gedruckt habe. Das hat nur so halb geklappt, ist aber auch nicht wichtig. Das Dach muss ich auf jeden Fall noch mal neu machen.

Warum das Dach so gelb ist, weiß ich auch nicht. Ist auch egal, denn nach dem Lackieren würde man davon ja sowieso nichts mehr sehen.

Die angesprochene C-50 mal zum Größenvergleich. Das Schweineschnäutzchen ist dann doch nicht so klein, wie ich vermutet hatte.

Die übrigen Teile, der Motor- Vorbau und der Rahmen.

Man erkennt trotz dem transparenten Harz wohl doch die Aussparungen für die Technik und zusätzlichen Ballast. Links in der Vertiefung findet der Akku seinen Platz. Bei DCC kann man hier den Puffer und/oder den Lautsprecher unterbringen. Die beiden Aussparungen oben links sind für den Ein- und Aus- Schalter sowie die Akku- Ladebuchse vorgesehen. Auf der anderen Seite ist Platz für Ballast. An den Längsseiten gibt es ebenfalls Platz für Ballast und den Empfänger/Decoder. Kabelkanäle zur Beleuchtung sind ebenfalls vorhanden.

Auch die Motor- Vorbauten haben Aussparungen für Ballast. Das bringt zusätzliches Gewicht und spart auch noch Harz. Eine Win-Win Situation.

Wenn man den Platz für den Ballast komplett bestückt (sind zusammen 55g) kommt der Triebwagen ohne Inneneinrichtung, Farbe, usw. auf 245 Gramm Gewicht. Fertig wird es mehr als ein halbes Pfund werden. Mit Sicherheit nicht zu leicht, das Teil…

Inzwischen sind in der CAD weitere typische Details dazu gekommen. So sieht es immer mehr nach “Schweineschnäutzchen” aus.

Der Dachgepäckträger kann entweder einzeln oder fest mit dem Dach zusammen gedruckt werden. Ich muss erst mal sehen, was besser funktioniert. Die Leiter muss aber auf jeden Fall als ein Einzelteil gedruckt werden, da das Dach abnehmbar bleiben soll. Auch wenn LED normalerweise nicht kaputt gehen, möchte ich mir die Option, dann doch mal eine defekte LED austauschen zu können, nicht verbauen.

Die Lastenträger vorne und hinten müssen zusammen mit dem Rahmen gedruckt werden. Die Streben sind so ineinander verschachtelt, das bekommt man nie heile eingefädelt.

Für die Details habe ich mich an Fotos vom Schweinenschnäutzchen aus Bruchhausen-Vilsen orientiert, auch wenn dieses Vorbild ein Meterspur- Fahrzeug und mein Modell für 760mm vorgesehen ist ist.

An äußeren Details fehlen jetzt noch die Stoßstangen an den Motor- Vorbauten und die Scheibenwischer an den Windschutzscheiben. Danach muss ich auch noch die komplette Inneneinrichtung konstruieren. Aber es geht langsam vorwärts.

Äußerlich ist das Schweineschnäutzchen jetzt soweit fertig konstruiert.

Die Scheibenwischer und Stoßstangen sind jetzt auch angebaut. Die Stoßstangen werden mit den Motor- Vorbauten zusammen gedruckt, die Scheibenwischer einzeln gedruckt und nach dem Lackieren eingeklebt. Außerdem habe ich die Mittelstrebe in den Windschutzscheiben ergänzt. Es gibt auch Fahrzeuge ohne geteilte Frontscheiben, aber das Gros hat eine zweiteilige Scheibe. Die Konstruktion in OpenSCAD ist so ausgelegt, das man die einzelnen Zurüstteile wahlweise bauen kann. Wenn man z.B. keinen Dachgepäckträger möchte, werden auch keine Befestigungslöcher im Dach oder am Aufbau für die Leiter erzeugt. Keine Stoßstange? kein Problem, usw. Aber mir gefällt der Triebwagen voll zugerüstet einfach am besten.

Jetzt sind alle typischen und verbreiteten Merkmales des Vorbilds umgesetzt. Trotzdem wird das Ganze natürlich kein finescale Modell. Weder kann noch soll es mit den Modellen von Henke (0e) oder Schnellenkamp (0m) konkurrieren. Schließlich waren die Ausgangsdaten für TTm, also für den Maßstab 1:120 gemacht, auch wenn von denen kaum noch etwas übrig ist. Trotzdem sieht es dem Vorbild durchaus recht ähnlich. Dazu kann die komplette Technik incl. Antrieb, egal ob mit RC und Akku oder DCC mit Sound und Strompuffer gesteuert wird, im bzw. unter dem Rahmen unsichtbar verstaut werden.

Dadurch bleibt der Innenraum komplett frei und kann mit einer vorbildähnlichen Inneneinrichtung ausgestattet werden. Die muss ich noch komplett neu konstruieren. In den Original- Daten ist nichts derartiges vorhanden. Damit habe ich wohl noch eine ganze Weile zu tun.  Bis zum fertigen Modell wird es also noch dauern. Außerdem wird es Zeit, den Eigenbau- Antrieb mal zusammen zu bauen und zu testen. Vielleicht muss ich das ganze Konzept noch mal umändern, wenn es nicht so klappt, wie ich hoffe. Das wird mein erster Eigenbau- Antrieb. Da sind Probleme eigentlich zu erwarten.

Die Inneneinrichtung ging schneller, als ich erwartet habe. Das liegt zum großen Teil daran, das ich die Sitze, die ich seinerzeit für die MT Personenwagen konstruiert hatte, nahezu unverändert auch für das Schweineschnäutzchen verwenden konnte. Die Fahrersitze sind klein skalierte Bürostühle von Thingiverse.

So musste ich vorrangig noch das Fahrpult erstellen.

Für das schräg stehende Armaturenbrett habe ich auf Wikimedia ein Foto eines Original- Armaturenbretts gefunden, das ich entsprechend beschnitten habe und passend skaliert ausdrucken und auf das Pult kleben werde.

Die Zahlen auf den Anzeigen wird man zwar sicher nicht mehr entziffern können, aber es dürfte auf jeden Fall anständig aussehen.

So wäre die Bestuhlung richtig für die Regelspur- Variante. Bei der Schmalspur Variante ist der Gang nicht in der Mitte, Denn dort ist auf einer Seite nur ein Einzelplatz. Dadurch ist der Gang breiter.

So ist es für den 0e Triebwagen dann richtig. Ich könnte die Inneneinrichtung zusammen mit dem Aufbau drucken. Das wäre am stabilsten und die Position der Sitzbänke wäre exakt.

Wenn ich die Teile einzeln drucke, ist das Bemalen aber erheblich leichter. Die Stühle für den Fahrer werden in eine Öffnung im Boden eingesteckt, die Fahrpulte von innen an die Stirnwände geklebt. Diese Teile hätten ihre Position also ohnehin.  Also muss man nur noch die Sitzbänke genau zwischen den Fenstern platzieren. Sollte machbar sein.

Von eventuell (meint ziemlich sicher) notwendigen Änderungen am Antrieb abgesehen, ist die eigentliche Konstruktion jetzt fertig. Nun geht es ans tatsächliche Realisieren des Projekts. Mal sehen, was ich alles noch ändern muss, bis alles so funktioniert, wie geplant.

Da inzwischen alle Teile für den Antrieb eingetroffen sind, habe ich damit angefangen, einen ersten Prototypen zu bauen.  Die 3D Konstruktion musste ich gleich ändern. Die Zahnräder aus China sitzen so präzise und stramm auf der 2mm Achse, das man sie nur mit einer Presse oder dem Hammer aufgedrückt bekommt. Das funktioniert dann leider nicht, wenn man das beim Einfädeln in die Druckteile machen muss. Ich war davon ausgegangen, das ich die Zahnräder leicht auf die Achse aufschieben kann und dann  festkleben muss. Das ist allerdings nicht der Fall.

Daneben sind die gelieferten Sinterlagerbuchsen einfach zu lang. Zwei Buchsen und ein Zahnrad, das funktioniert mit den vorhandenen Teilen erst ab 0m. Für 0e kann man das Radsatz- Innenmaß aber nicht mehr passend einstellen. Leider fehlt mir das passende Werkzeug, um so kurze Rohr- Abschnitte sauber zu kürzen. Nachdem ich beim Versuch zwei Lagerbuchsen zerstört hatte, habe ich die nächste Buchse auf einen 2mm Stahldraht aufgeschoben. So konnte ich sie erheblich fester einspannen, ohne sie zu verbiegen. Mit einer Mini Trennscheibe habe ich die Buchsen dann so weit kürzen können, das ich sie verwenden kann. Schön ist zwar etwas anderes, aber Hauptsache es funktioniert.

Eigentlich dachte ich, ich könnte die Original Achsen der dafür verwendeten 14,1mm Hornby Räder weiter verwenden. Allerdings sind sie dort, wo die Radscheiben sitzen, geriffelt. Diese Riffelung trägt so viel auf, das weder die Zahnräder noch die Lagerbuchsen darüber geschoben werden können. Also musste ich auch eine neue Achse aus 2mm Stahldraht zuschneiden.

So habe ich dann doch einen “Antriebsradsatz” montiert bekommen.

Für das passende Radsatzinnenmaß habe ich eine Lehre gedruckt. Anschließend musste ich die Räder auf der Welle mit Loctite verkleben. Sie sitzen sonst zu lose, um die Kraft aufs Gleis übertragen zu können. So musste ich doch etwas kleben, allerdings nicht das, was ich erwartet hätte.  Insgesamt hat mich es einen ganzen Nachmittag “gekostet” den einen Antriebs- Radsatz zu bauen. Es gibt keine passenden “fertigen” Radsätze, in sofern führt kein Weg an der Arbeit vorbei..

So weit ich das testen konnte, “eiern” die Räder nicht, dank der Lehre. Aber genaues wird man erst sehen, wenn das Fahrwerk montiert ist und der Motor tatsächlich die Räder antreibt.

Die Hornby Räder sind beidseitig isoliert. Hier kann man die Lagerbuchsen also nicht zur einseitigen Stromabnahme nutzen. Mich stört das nicht, da ich keine Stromabnehmer brauche. Aber falls das jemand nachbaut, muss derjenige entweder andere Räder verwenden oder auf beiden Seiten Schleifer anbauen. Bei nur einseitig isolieren Rädern könnte man die nicht isolierte Seite über die Lagerbuchsen zur Stromabnahme verwenden und müsste nur einseitig einen Schleifer anbringen.

Mal einen kleinen Wasserstandbericht.

Die Variante mit dem 3D Druck Eigenbau Antrieb ist leider nicht brauchbar. Das Getriebe läuft so einfach nicht sauber. Also muss eine andere Lösung her.

Am naheliegendsten ist es, den PMT Ersatz- Antrieb für den VT70/135 von Piko zu nutzen. Der läuft gut und hat mit 80mm den genau passenden Achsstand. Man müsste “nur” die Radscheiben gegen etwas Größere tauschen, wenn man ganz vorbildgetreu sein will. Der Antrieb ist zwar bei PMT gelistet, aber schon ewig nicht mehr lieferbar. Nachteil ist, der würde in den Innenraum ragen, da er zu hoch aufträgt, um ganz unter dem Boden zu verschwinden. Natürlich könnte man auch einen Piko VT135 “schlachten”. Aber der alte DDR Antrieb ist ein richtiger Brocken. Die schwarzen Fensterscheiben beim H0 Modell sind ja kein Versehen. Und ich wollte die Inneneinrichtung des VT weitestgehend erhalten. Damit fällt der Piko Antrieb zu 100% raus. Als dann im Frühjahr Halling Insolvenz angemeldet hat, habe ich auf deren Homepage nachgeschaut und dabei dort ebenfalls einen Antrieb mit 80mm Achsstand entdeckt, leider mit extrem winzigen Rädern. Den habe ich sofort bestellt, bevor dort die Türen endgültig zu gehen. Geleifert wurde der bestellte Antrieb allerdings bis heute noch nicht. Und ich habe auch keine Hoffnung mehr, das es noch mal was wird, obwohl ja ein Investor gefunden wurde und es wohl irgendwie mit Halling weiter gehen soll. Also was tun?

In einem Forum Beitrag wurde vor einigen Wochen ein winziges, kugelgelagertes Messing- Getriebe mit einer 1:12 Übersetzung und Modul M0.2 vorgestellt. Die Wellen haben nur 1mm Durchmesser. Der Antrieb zum Motor hin passt dadurch, da die chinesischen Glockenanker- Motoren, die ich bevorzugt verwende, 1mm Wellen haben und sonst meist mit Adaptern “aufgedickt” werden müssen. Bei den Radscheiben sind 1mm aber nicht zu bekommen. Ich werde erst mal versuchen, entsprechende Hülsen zu drucken. Klappt das nicht, muss ich kleine Stückchen von einem 2mm ABS Rohr mit 1mm Innendurchmesser abschneiden und verwenden. Messing o.Ä. geht ja nicht, da man sonst einen Kurzschluss verursacht. Ich versuche es aber erst mit gedruckten Hülsen, da ich die genauer in der Größe anpassen kann. Die Teile muss ich vermutlich mehrfach drucken, bis sie passen. Aber das ist kein Problem, die kosten ja nichts. Ich habe mal 4 von diesen Getrieben bestellt, die aktuell je ca 8€ kosten. Als ich sie bestellt habe, lagen sie grade bei knapp 7€. Die Preise bei Aliexpress schwanken immer stark, je nach Wechselkurs, der alles andere als Stabil ist. Dazu einen 12 Volt 816 D Glockenanker Motor für 5€, zwei Hornby 14,1mm Achsen (ca 4€) um an die Radscheiben zu kommen und man liegt bei etwa 25€ für den Antrieb. Den Motor gibt es in der 12 Volt Ausführung mit 13.000 und 18.000 U/min bei Nennspannung. Mit dem 1:12 Getriebe und den 14,1 mm Radscheiben ergeben die 13.000 U/min bei 1:45 umgerechnet eine Geschwindigkeit von knapp 120 km/h. Das ist doppelt so schnell wie das Original, welches je nach Ausführung 50 oder 60 km/h Höchstgeschwindigkeit hat. Mein Eigenbau- Getriebe wäre langsamer gewesen. Hilft aber nichts…

Da ich mit Akku fahre, ist das für mich kein Problem, denn bei 6 Volt (was die kleinsten DT-Empfänger maximal vertragen), passt die Geschwindigkeit dann recht gut. Digital muss man das halt im Decoder anpassen und Analog darf man den Regler einfach nicht so weit aufdrehen. Die China- Glockenanker- Motoren laufen schon bei extrem geringer Spannung an. Da macht der eingeschränkte Regelbereich nichts aus. Die Getriebe sollen Ende August kommen. Im September fahre ich erst in Urlaub, also geht es im Oktober mit dem Schweineschnäutzchen weiter. Mit etwas Glück habe ich dann zur nächsten Nussa ein fahrbereites Exemplar verfügbar.

Da mir die Messing Getriebe einfach zu klein für ein 0e Fahrzeug sind, hatte ich versucht, eine andere Lösung zu finden. Als im Frühling Halling Konkurs anmelden wollte, habe ich dort zwei Antriebe mit 80 mm Achsstand geordert. Da müsste ich definitiv die Räder tauschen, denn diese Antriebe haben nur 9 mm Räder. Allerdings hat Halling die Bestellung einfach ignoriert und sich bis heute nicht gemeldet, auch nicht, als ich per Email nachgefragt habe.

Die eigentlich beste Wahl wäre ja der PMT Antrieb für den Piko VT 135, wobei der Halling Antrieb zumindest mit dem damaligen Rabatt erheblich günstiger wäre. Die Räder zu tauschen ist nicht das große Problem, aber einen Antrieb, der für 9 mm Räder geplant ist, mit 14 mm Rädern auszustatten erhöht die Geschwindigkeit massiv und verschlechtert im selben Maße die Langsamfahreigenschaften. Also habe ich im Sommer auch einen PMT Antrieb bestellt (bei dem ich die Räder nicht unbedingt tauschen muss, obwohl auch sie etwas klein sind, aber bei weitem nicht so, wie beim Halling Antrieb) und ebenfalls bis heute nie wieder etwas davon gehört. Bis heute, denn grade habe ich eine Mail vom Händler mit der Auftragsbestätigung und der Bankverbindung bekommen. Demnach ist der Antrieb jetzt wohl doch verfügbar. Somit sollte der PMT Antrieb spätestens nächste Woche hier eintreffen. Also bekommt mein Schweineschnäutzchen einen PMT Antrieb, mit dem es sicherlich sehr gut laufen dürfte. Sollte es auch, denn der PMT Antrieb ist nicht billig.

Jetzt kann es mit dem Projekt endlich mal weiter gehen. Sobald der Antrieb da ist, werde ich ihn vermessen und den Rahmen des Schweineschnäutzchens an den PMT Antrieb anpassen. Damit sollte die Präsentation des fahrbereiten Schweineschnäutzchens auf der nächsten Nussa (März 2025) kein Problem mehr werden.

Generell finde ich Lieferzeiten, die mit 2-3 Wochen angegeben wurden und dann drei Monate betragen, eigentlich nicht so pralle. Aber heutzutage kann man ja froh sein, wenn die Bestellung im gleichen Jahrzehnt ausgeliefert wird. Letzten Monat auf der Ausstellung in Bruchhausen-Vilsen habe ich mit einem Kollegen gesprochen der grade kurz vorher eine Bestellung aus dem Jahr 2014!!! geliefert bekam.

Nachdem PMT den Antrieb endlich geliefert hatte, ging es ganz schnell. Es dauerte nur 2 Tage von der Email, das der Antrieb jetzt auf Lager ist, bis zur Zustellung bei mir. Es lag also definitiv nicht am Händler, das es so lange gedauert hat.

Der Antrieb ist schwer, was gute Zugleistungen erwarten lassen, obwohl das bei einem Triebwagen eher nicht so wichtig sein dürfte. Der Motor ist ein heute üblicher Modellbahn- Motor mit einem schräg genuteten 5-poligen Anker. So wie er auch in die meisten besseren H0 Großserienfahrzeuge eingebaut wird. Daran sind je ein zweistufiges Schneckengetriebe per Kardanwellen angebaut.

Sobald der Antrieb angekommen war, habe ich mich an die CAD begeben und den Rahmen des Schweineschnäutzchens an den PMT Antrieb angepasst. Im Rahmen braucht man nur einen, allerdings exakt passenden rechteckigen Ausschnitt.

Die Stromabnehmer haben, wohl aus Symmetriegründen, vier seitlich überstehende Laschen. Diese stören bei der späteren Montage. Entweder kneift man sie ab oder biegt sie um 90° nach oben. Dann sind sie nicht mehr im Weg.

Außerdem braucht man einen “Kasten”, der von unten über das Ballastgewicht des Antriebs gestülpt wird. Dieser Kasten wird mit zwei kleinen selbstschneidenden Schrauben von unten an den Rahmen geschraubt. Damit wird der Antrieb an den Rahmen geschraubt.

Der Antrieb ist recht flach und ragt nur wenig in den Fahrgastraum hinein. Durch ein geringfügiges höher setzen des “Fußbodens” kann man ihn wohl von oben komplett unsichtbar unter bringen. Die Aussparungen vorne und hinten zwischen den Trittstufen dienen zur Aufnahme der Steuerungstechnik. Entweder bringt man hier einen H0 Digitaldecoder mit Pufferspeicher und ggfs. Lautsprecher unter oder einen LiPo Akku und einen RC Empfänger. “Offiziell” sind das Kraftstofftanks. Ich wollte die Technik einfach nicht im Fahrgastraum herum fliegen haben. Dann lieber solche “Zusatztanks”…

Durch die flache Bauweise sitzt der Antrieb aber größtenteils unterhalb des Rahmens. Von der Seite her kann man das schon sehen, lässt sich aber wohl kaum vermeiden.

Der Rahmen ist noch nicht mal gehärtet, sondern ist ganz frisch aus dem Drucker. Es sind auch noch Reste vom Stützmaterial anhaftend, die ich noch entfernen muss. Aber ich wollte doch wissen, ob es mit dem PMT Antrieb endlich was wird.

Probegefahren habe ich den Antrieb aber noch nicht. Das soll in den nächsten Tagen noch folgen. An sich läuft der Antrieb aber ziemlich gut. Ich habe ihn schon mal in Aktion gesehen. Natürlich nicht exakt mein Exemplar, aber etwas baugleiches.

Nachdem der Antrieb nun genau in den Rahmen passt, habe ich auch den Aufbau entsprechend angepasst.

Ein Testdruck hat gezeigt, das es so zu keiner Kollision zwischen Aufbau und Antrieb mehr kommt. Die Aussparung im Boden für Motor und Schwungscheibe ist allerdings grenzwertig dünn. Aber auch so musste ich den Boden schon um mehr als 2 mm zu hoch einsetzen, damit der PMT Antrieb unsichtbar drunter passt.  Das ist so grade eben noch unauffällig. Trotzdem musste ich die Fahrpulte auch entsprechend niedriger machen, da sie für den “alten” Boden angepasst waren.

Ich musste auch noch im Bereich des Aufbaus selbst ein paar Änderungen vornehmen. Der “Schlitz” für die Verglasung kann nicht bis einschließlich der Schiebetüren durchlaufen, so wie ich es vorher gemacht hatte. Die Schiebetüren sind versenkt eingesetzt, damit sie innen vor die Wand geschoben werden können. Dabei wird sonst die Außenwand so dünn, das sie jedes Mal zerbricht, wenn man den Druck vom Stützmaterial befreit. Außerdem habe ich zusätzliche Versteifungen im Dachausschnitt eingebaut, die dem Aufbau mehr Stabilität verleihen, was leider dringend nötig ist. Die Verstrebung sollte später nicht stören. Hoffe ich zumindest.

Heute Nacht werde ich dann den (hoffentlich) endgültigen Aufbau drucken und kann, sofern alles klappt, an den eigentlichen Bau meines Schweineschnäutzchens gehen.

Der Druck hat geklappt, fast. Dieses Mal ist die Wand an den Schiebetüren nicht zerbrochen, aber dafür ist eines der oberen Spitzenlichter beim Entfernen des Stützmaterials abgebrochen. Deswegen werfe ich den Druck aber nicht weg. Ich habe dann auch die andere obere Lampe abgeschnitten, damit es einheitlich wird.  Zusätzlich habe ich die Lampe einzeln gerendert, damit ich sie bei Bedarf nachdrucken kann.

So weit ich weiß wurde das dritte Spitzenlicht erst bei der DB eingeführt. Also sollte eine “zweiäugige” Version durchaus realistisch sein.  Damit sowas erst gar nicht mehr vorkommt, habe ich die Datei für den Aufbau dahingehend abgeändert, das das dritte Spitzenlicht nicht mehr mit gedruckt wird. Bei Bedarf kann man ja die extra Lampen ankleben…

Damit ist die Konstruktion des Schweineschnäutzchens abgeschlossen (vorbehaltlich eventueller noch nicht entdeckter Fehler).

Am Wochenende versuche ich, mein Schweineschnäutzchen mal ans Fahren aus eigener Kraft zu bekommen. Erst mal rein analog, ohne extra Details und unlackiert. Aber auf jeden Fall muss ich mit als erstes noch vor dem Grundieren die Motor- Vorbauten an den eigentlichen Aufbau ankleben. Das Resin klebt am besten, wenn es noch nicht lackiert wurde. Also muss man solche Sachen vor dem Lackieren erledigen. Man kann zwar, vor allem kleine Teile durchaus auch erst nach dem Lackieren ankleben, aber in den Vorbauten befindet sich Ballastgewicht, wodurch sie recht schwer sind und eine solide Verklebung erfordern. Dazu muss ich den Aufbau sowieso auf den Rahmen schrauben, damit die Vorbauten passend zu sitzen kommen. Um den TW dann für die erste Probefahrt bereit zu machen, muss ich nur noch den Antrieb einbauen, was mit 2 Schrauben zu erledigen ist.

Der eigentliche Baubericht folgt dann später an gleicher Stelle.

Heute Nacht musste ich “Kleinkram” drucken, etwas das ich sonst irgendwo mit drucke. Aber es war zu eilig, um auf den nächsten “großen” Druck zu warten. Dabei war aber noch Platz auf dem Drucker. Deswegen habe ich aus Spaß mal die Original- Dateien des Schweineschnäutzchens mit gedruckt.

Alleine schon die 0e Lampen oder Puffer neben den TTm Teilen zeigen den massiven Größenunterschied.

Aufbau zu Aufbau im Vergleich. Da kann man sich in etwa vorstellen, wie viel Arbeit das “Aufblasen” dann doch gemacht hat. Das 0e Modell ist vom Volumen her fast 30 mal so groß wie das TT Modell.

Ich werde das TT Schweineschnäutzchen einfach mit lackieren, wenn ich mein 0e Modell lackiere. Vielleicht stelle ich es dann irgendwo als “Denkmal” oder “Gartenbahn” auf meine Anlage, mal sehen.

Böschungsschneider

Hier geht es um ein kleines Werkzeug, das ich für meinen eigenen Bedarf entwickelt habe.

Mit diesem Tool kann man die Gleisbettungen im 45° Winkel parallel zum Gleis schneiden.

Es ist zum Gebrauch mit einem Skalpell von 8-10 mm Durchmesser gedacht. Man schiebt das Skalpell in das offene Rohr und schiebt das Werkzeug dann langsam übers Gleis. Dabei wird das Bettungsmaterial im 45° Winkel beschnitten. Hier im Beispiel handelt es sich um Trittschalldämmung aus dem Baumarkt. Kork u.Ä. sollte aber auch funktionieren. Die Schnitttiefe wird durch die Position des Skalpells im Rohr bestimmt.

Somit kann man sehr schnell, sehr leicht und sehr genau das Dämmmaterial zuschneiden.

Das OpenSCAD Skript ist natürlich mit Parametern ausgestattet, so das man das Werkzeug an unterschiedliche Spurweiten, Profilkopfdicken, Bettungsbreiten, usw. anpassen kann. Selbst eine Version für 3- Leiter Gleis ist möglich.

Dazu werden am Anfang des Skripts einige wenige Parameter eingestellt.

$spur = 16.5; //Spurweite

$kopfbreite = 2; //Profilkopf- Breite

$abstand = 17; //Abstand Profil - Böschungskante. Bei weniger als 12 können sich Skalpell und Profil in die Queere kommen. Besonders bei kleinen Spurweiten (N und Z) u.U. ein Problem.

$durchmesser = 8; //Durchmesser des Skalpells (sollte zwischen 8 und 10 liegen. Bei größeren oder kleineren Werten kann Nacharbeit notwendig werden)

$drei = 0; //Auf 1 setzen für 3- Leiter Gleis

Wie üblich gibt es die Dateien zum Download:

 

Susi- Ein Traum nimmt ganz langsam Gestalt an.

Seitdem ich mit Spur 0e angefangen habe, wollte ich schon immer eine Mallet Lok haben. Sowas wie die Öchsle Lok oder die sä. IVk. Beide gibt es zwar von Henke, aber leider völlig außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten. Es gibt von Bachmann zwei vergleichsweise riesige Mallet Schlepptenderloks in 0n30. Daneben gibt es von KS eine Mallet Tenderlok, die auf so ein Bachmann 0n30 Fahrwerk aufsetzt. All diese Loks sind entweder viel zu groß und/oder viel zu teuer für mich.

Also bleibt nur der (Freelance-) Selbstbau. Da die Mechanik einer Mallet sehr aufwändig ist, habe ich die ersten geistigen Experimente, meine Mallet auf Basis zweier Fleischmann “Anna” zu bauen, wieder verworfen. Aber die Abmessungen so einer “Doppel- Anna” würden mir durchaus zusagen. Also mal bei den H0 Kollegen nach einer geeigneten Spender- Mallet suchen. Unter 100€ ist mir zunächst nur die “Kreuzspinne” unter gekommen. Die Lok ist zwar sehr originell, entspricht aber nicht wirklich dem, was ich mir unter einer Mallet vorstelle. Die nächste Lok, die auftauchte war dann die BR 96, ein Monstrum von Lok. Viel zu groß. Es sollte was Kleines, Niedliches werden, etwas Süßes… Apropos Süß, da war doch was…

In Spur N habe ich noch einige wenige Fahrzeuge aus dem Nachlass meines Patenonkels. Darunter ist auch eine Minitrix “Zuckersusi”… Sowas in H0 wäre es doch… In der Tat gibt es die Zuckersusi tatsächlich in H0, von Roco…  Aber die Suche nach einem preiswerten Fahrwerks- Spender gestaltete sich sehr schwierig. Die Zuckersusi ist nur selten mal bei eBay zu finden. Unter 150€ war  lange rein gar nichts aufzutreiben. Bis letztes Wochenende… Da tauchte eine leicht beschädigte Zuckersusi bei eBay auf, Startpreis 39€ mit der Möglichkeit einen Preisvorschlag zu senden. Ich habe es mal mit 50€ probiert und der Vorschlag wurde angenommen. Heute ist die Lok hier angekommen.

Der abgebrochene Schlot stört mich überhaupt nicht, da das Gehäuse sowieso “entsorgt” wird. Um sich ein Bild von der Größe (eher Kleinheit) der Susi zu machen, hier noch ein Vergleich mit der Magic Train Stainz.

Man sieht, die Susi ist trotz 4 Achsen praktisch nichts länger als die zweiachsige Stainz. Genau die richtige Größe für meinen Geschmack…

Nun geht es also ans 3D konstruieren, denn der Kessel und das Führerhaus werden “natürlich” im 3D Druck entstehen.  Das Projekt wird aber noch eine ganze Weile dauern. Ich habe aktuell für so ein neues Projekt eigentlich überhaupt keine Zeit. Nur musste ich bei dieser Chance natürlich sofort zuschlagen. Auch wenn das die noch ausstehenden Weihnachtseinkäufe noch weiter einschränkt als ohnehin schon. Zum Glück habe ich schon einiges, aber noch nicht alles.  Auf jeden Fall habe ich jetzt erst mal “mein” Mallet- Fahrwerk. Damit hat der Weihnachtsmann dieses Jahr schon vorzeitig meinen größten Wunsch erfüllt.

Falls jemand eine Idee hat, welche Lok sich für dieses Fahrwerk als (grobe) Vorlage anbieten würde, nur zu. Bevor ich mir die Lok komplett aus den Fingern sauge, baue ich lieber etwas nach, wenn auch vielleicht sehr frei interpretiert.

Mir ist vorhin beim Aufräumen doch tatsächlich der Karton mit den Spur N Erbstücken unter gekommen, die ich aus dem Nachlass meines vor fast 20 Jahren verstorbenen Patenonkels übernommen habe. Dabei musste ich natürlich wenigstens mal rein schauen. Und was sehe ich da? Eine “Zuckersusi” von Minitrix, allerdings nicht in Länderbahn- Farbgebung sondern im Epoche 2 Farbkleid der DRG…

Solche Maßstabsvergleiche finde ich immer wieder spannend. Wollte ich euch nicht vorenthalten. Ganz ehrlich? Dampfloks mit roten Rädern sehen besser aus als solche mit schwarzen Rädern. Finde ich zumindest.

 

Wenn es etwas neues gibt (sicher nicht so bald), werde ich hier weiter berichten.

Kleine Motorenparade

Ich möchte mal kurz die Palette an  Glockenanker- Tauschmotoren vorstellen, die mir zur Verfügung steht, um vor allem uralten H0 Schätzchen zu neuem Leben als 0e Lok zu verhelfen. Da ich ja mit RC und Akku fahre, muss ich nicht zwingend alles mit 12 Volt Motoren ausrüsten. Die 3,7 Volt einer LiPo Zelle vertragen eigentlich alle derartigen Motoren.

Betrachten wir die Motoren mal der Reihe nach von links nach rechts.

Dieser 2412 Motor (die ersten beiden Stellen sind immer der Durchmesser die letzten beiden immer die Länge) wird oft als “Solar- Motor” bezeichnet, findet sich auch oft in CD und DVD Laufwerken.  Er ist vorrangig als Ersatz für die alten Lima und Fleischmann Scheibenmotoren vorgesehen. Bei Aliexpress kostet so ein Motor etwa 1,70€ und ist für Spannungen von 1 – 9 Volt (zur Not gehen aber auch 12 Volt) vorgesehen.

Der einzige “echte” Faulhaber in meinem Fundus ist ein  6 Volt 1625 Motor. Er ist als Ersatz für größere Loks vorgesehen und wird z.B. in meine Bachmann Mogul eingebaut. Auch für die HF160d auf Basis der Piko BR 86 ist er vorgesehen. Diese Motoren haben mich 3€ pro Stück gekostet und stammen aus einem Sonderposten bei LemoSolar. Für Faulhaber Motoren nahezu geschenkt.

Hier ein 1220 Motor. Etwas größer im Durchmesser als die Standard 10xx Motoren, die ich normalerweise einsetze. Falls mal etwas mehr Leistung gebraucht wird. Der Motor ist für 2 LiPo Zellen, also 7,4 Volt ausgelegt und hat bei Aliexpress 1,30€ gekostet.

Hier ein 1020 Motor. Die Motoren passen sehr oft in H0 Loks. Dazu sind sie auch locker stark genug. Und sie gibt es gegen Aufpreis auch als 12 Volt Motoren, speziell für Modellbahn- Zwecke. Der Motor auf den Foto ist für 3-9 Volt ausgelegt und hat bei Aliexpress 0,95€ gekostet.  Die 12 Volt Version kostet bei Aliexpress ca 5€, in Deutschland als Modelbahn Motor gut 10€…

Hiervon habe ich Mehrere sehr erfolgreich im Einsatz. Ein prima Motor für meine Zwecke.

Der 1015 Motor ist erstaunlicherweise nicht schwächer, aber auch nicht billiger als der 1020 Motor. Die Alternative, wenn der 1020 zu lang ist. Der Motor ist ebenfalls für 3-9 Volt ausgelegt und hat ebenfalls 0,95€ gekostet.

Die 1015 und 1020 sind fast immer die Motoren der Wahl. Den 1015 kann man zur Not auch quer in die Lok einbauen, z.B. als Ersatz für einen Scheibenmotor.

Sollten die 10xx Motoren doch mal zu dick sein, kommt hier die Alternative. Der 8523 Motor (in diesem Fall sind 8,5 mm Durchmesser gemeint, nicht 85mm) ist genau so stark wie der 1020 und auch etwa genau so teuer.

Nicht verschweigen möchte ich noch den winzigsten funktionsfähigen Elektromotor, den ich je mit eigenen Augen gesehen habe. Der 0408 Motor (4 mm Durchmesser, 8mm Länge) ist für eine LiPo Zelle ausgelegt und ist nicht wirklich zum Antrieb von Lokomotiven in 1:45 gedacht. Diese Winzlinge kosten im 10er Pack  nur gut 0,60€ pro Stück, weswegen ich mir davon ein Pack bestellt habe. Damit will ich Propeller von 1:48 Flugzeugen antreiben, Ventilatoren usw.. Sachen, die sich einfach nur drehen müssen, ohne wirklich Arbeit verrichten zu müssen. Ob so ein Motor ausreichen würde, um ein Spur Z Lokomotive anzutreiben, entzieht sich meiner Kenntnis. In wie weit sie für das Faller Car System geeignet sein könnten, kann ich auch nicht beantworten. Das müsste mal jemand ausprobieren, der sich damit beschäftigt.

Tunnelportale

Die RTR benötigt natürlich auch Tunnelportale. Um genau zu sein, deren 2. Denn die Ringstrecke führt verdeckt unterhalb des Bahnhofs Charlottestown hindurch. Am ein- und Ausgang der Unterführung muss es ja ein Portal geben. Eines der beiden Tunnelportale entstand im 3D Druck, welches ich aus einem von H0 hoch skalierten Portal von Thingiverse hergestellt habe.

Das Portal “verschönert” die Einfahrt unter die Anlage direkt vom abnehmbaren Teilstück, der “großen Brücke”, durch die man das Innere der Anlage erreichen kann. Deswegen wollte ich dort nicht zu viel Zeit investieren und habe so eine einfache Lösung gewählt. Das Portal muss vor dem Einbau noch lackiert werden, aber da ich schon viel zu lange stark erkältet bin, will ich aktuell nicht mit Lack oder gar der Airbrush hantieren.

Das andere Portal wird sehr viel ungewöhnlicher, aus gelaserter 3mm Finnpappe, verkleidet mit Kaffee- Rührstäbchen und Zuckerwatte- Stäbchen im sehr rustikalen US- Timber Look daher kommen, ähnlich wie dieses Woodland Scenic Portal in Spur N, welches mir als Vorlage dient:

(auf das Bild klicken um zur Ursprungsseite des Fotos zu gelangen)

Wie auf dem Bild oben wird es einseitig eine hölzerne Stützwand geben, die nach vorne abgewinkelt wird. Die andere Stützwand verläuft aber seitlich vom Portal bis zur vorderen Anlagenkante weiter in der gleichen Höhe und  Bauweise.

Die 2D Zeichnung für das Portal habe ich in OpenSCAD erstellt und als SVG exportiert.

Dieses .svg Datei kann man nun direkt mit LaserGRBL in Gcode umwandeln und lasern.

Zuerst habe ich einen “Prototypen” aus Verpackungsabfall (Cornflakes- Schachtel) gelasert. Tatsächlich musste ich noch Korrekturen vornehmen. Ein zweiter “Abfall-” Prototyp passt jetzt aber.

Als nächstes wird jetzt der endgültige Träger aus 3mm Finnpappe gelasert. Darauf werden zunächst die Kaffee- Rührstäbchen als Verschalung geklebt und anschließend die Balken aus Zuckerwatte- Stäbchen angebracht. Danach wird das ganze in Palisander oder Ebenholz lasiert (weiß noch nicht ob das schwarze Ebenholz oder das dunkelbraune Palisander besser passt) und einige Nägel “eingeschlagen”. Etwas Rost auf die Nägel und ein wenig Ruß über dem Durchlass und fertig ist das Timber Tunnelportal.

Allerdings muss ich mich morgen erst um den Lüfter der GRBL- Steuerung meines Lasers kümmern. Der fing heute beim Lasern des zweiten Prototyps an extrem zu heulen und quietschen. Der stand sowieso schon lange auf der “Abschussliste” weil das Ding schon immer unhaltbar laut war. Jetzt kann ich das aber nicht mehr ignorieren und muss mich wirklich drum kümmern. Leisen Ersatz habe ich schon lange vorrätig…

Klar, so eine unkomplizierte Form kann man auch (und das vermutlich sogar schneller) mit Lineal und Skalpell ausschneiden, keine Frage. Aber an die Präzision des Lasers kommt das einfach nicht ran. Und da ich den Laser nun mal habe, nutze ich ihn auch.

Leider hat das mit dem Lüftertausch noch nicht geklappt. Der als Ersatz vorgesehene Lüfter war mit 40mm zu groß. Doch ich habe schnell einen passenden 30mm Lüfter bestellt. Der neue Lüfter soll Montag ankommen und verursacht laut Daten 18 db “Lärm”. 18db sind nahezu unhörbar. Sollte das stimmen, ist alles super. Der jetzige Lüfter macht auch ohne das Quietschen knapp 60 db. Um sowas zu messen gibt es “natürlich” eine App… In wie weit das genau ist, ist in diesem Fall nicht so wichtig.

Aber bis Montag wollte ich nicht warten, um das Portal zu lasern. Also muss ich den Höllenlärm ertragen…

Auf dem Foto oben ist der erste Durchgang fast fertig. Doch durch 3mm dickes Material (auch wenn es “nur” Pappe ist), kommt der Laser nicht mit einem Schnitt durch. Das würde man mit einem Skalpell ja auch nicht schaffen. Also müssen noch ein paar weitere Runden folgen, bis ich das fertige Teil in Händen halten kann.

Finnpappe ist ein (für Pappe doch sehr) holzähnliches Material, welches Eigenschaften von Holz und Karton gut verbindet. Generell besteht Pappe/Papier/Karton ja sowieso überwiegend aus Holz. Selbst “holzfreies” Papier besteht aus Holz. Es wird zunächst Zellstoff aus Holz erzeugt, aus welchem dann das Papier hegestellt wird.  Der Begriff “Holzfrei” ist ziemlich irreführend. Gemeint ist damit nur, das eben der Umweg über den Zellstoff gegangen wird statt direkt Holzmasse  zur Herstellung des Papiers zu verwenden. Aber “holzfreies” Papier ist einfach besser zum Schreiben geeignet, weswegen der Umweg beschritten wird. Beim Lasern spielt das aber gar keine Rolle. Man kann “holzfreies” Papier genau so gut lasern wie nicht “Holzfreies”.

Inzwischen ist das Lasern fertig und ich habe auch bereits die Kaffee- Rührstäbchen als Verschalung aufgeklebt.

Dazu habe ich Weißleim verwendet, da man so etwas Zeit hat, die vielen “Latten” auszurichten. Ich habe die Rührstäbchen einfach mit einer Schere zugeschnitten. Anschließend habe ich das ganze Paket ordentlich beschwert und einige Stunden aushärten lassen. Leider sind die Rührstäbchen nicht lang genug. Deswegen gibt es im oberen Bereich einen Ansatz. Der wird aber durch einen Stützbalken verdeckt…

Nachdem der Weißleim fest war (laut Aufdruck auf der Flasche nach 15-60 Minuten, ich habe aber lieber 3 Stunden gewartet), konnte ich die Stützbalken aus Zuckerwatte- Stäbchen aufkleben.

Dazu habe ich Sekundenkleber verwendet, weil sie  ja nicht flächig sind und somit sonst zu leicht verrutschen können. Die Stützbalken habe ich mit der Laubsäge zugeschnitten. So haben sich Hi- Tech und Low- Tech zu einem Ganzen zusammengefügt. Grade die Imperfektion der Materialien macht das Ganze lebendig und stimmig, finde ich. Zumindest war es genau so gedacht, als ich mich für diese Materialien entschieden habe. Obendrein ist das Zeugs auch noch spottbillig, weil es eben kein “Modellbahn- Zubehör” ist, sondern einfachste Haushaltsgegenstände. Auf jeden Fall kommt die typische amerikanische Holzträger- Bauweise recht gut rüber.

Die Öffnung erscheint vielleicht etwas groß, aber zum einen fehlt noch das Gleisbett und zum anderen geht es dort ganz leicht um die Kurve. Etwas Reserve schadet auch nicht. So bin ich zu den Maßen gekommen. Die NEM 104 (Lichtraumprofil für Schmalspur) wird auf jeden Fall eingehalten.

Nachdem das Ganze (mindestens) über Nacht richtig ausgehärtet ist, fehlt eigentlich nur noch das Finish. Ein wenig Nacharbeit mit dem Schleifklotz ist sicher angebracht. Ich weiß aber noch nicht, ob ich mich Morgen schon wieder gesund genug fühlen werde um mit Lack hantieren zu können. Falls nicht, nehme ich wohl erst die abgewinkelte Stützwand in Angriff. Macht vielleicht ohnehin mehr Sinn, das Tunnelportal in einem Stück farblich zu behandeln.

Inzwischen habe ich die abgewinkelte Stützwand gebaut. Sie entsteht in der gleichen Bauweise aus gelaserter 3mm Finnpappe als Basis, Kaffee- Rührstäbchen als Verschalung und Zuckerwatte Stäbchen als Stützbalken.  Die Wand ist bereits gelasert und mit Rührstäbchen beplankt. Anschließend habe ich sie im passenden (fast rechten) Winkel mit dem Portal verleimt.

Die Stützbalken baue ich erst an, wenn das Ganze ausgehärtet ist, damit das alles gut passt. Erst danach kommt das Finish. Ich weiß noch nicht, ob ich auf die Rückseite der Stützwand im oberen Bereich auch Rührstäbchen aufklebe, falls mal jemand den Hals so weit verrenkt, um hinter die Wand zu schauen. Denn einige Teile der Wand stehen sicher über das Gelände hinaus.

Inzwischen ist das Tunnelportal bis auf die Farbgebung fertig. Während ich so mit der Laubsäge vor mich hin sägte, fiel mir ein, das ich doch eigentlich zum Ablängen von dünnen Leisten eine Mini- Maschine habe…

Das Teil wird per Akku mit Strom versorgt, so das man es überall verwenden kann. Um die Zuckerwatte- Stäbchen abzulängen braucht man aber etwas Feingefühl. Wenn man zu stark drückt, würgt man den Motor ab.

Vermutlich wäre es besser gewesen, statt der Trennscheibe ein Mini- Sägeblatt zu verwenden. Doch ich habe tatsächlich Keines, zumindest Keines gefunden. Aber es ging auch so und das weniger mühsam und genauer als mit der Laubsäge. Nachdem alle Stützbalken montiert waren, habe ich die Kanten mit dünnen Balsastreifen abgedeckt, um die unterschiedlichen Materialien dort zu verdecken. Speziell die durch das Lasern geschwärzte Kante der Finnpappe sieht doch nicht gar so toll aus.

Am Ausschnitt für die Tunnelröhre habe ich etwas breitere Streifen angebracht.

Hier wird später die eigentliche Tunnelröhre aus schwarzem Karton angeklebt.

Vor der Farbgebung noch mal eine Stellprobe.

Macht sich doch, grade mit der Shay recht gut, oder?

Wenn das Portal auch noch farblich behandelt wurde, gibt es noch ein abschließendes Foto, bevor es endgültig an seinen Bestimmungsort kommt.

 

Bachmann Porter 0-4-2 “Portia”

So nach und nach möchte ich euch meinen Fuhrpark vorstellen. Heute geht es um eine 0-4-2 Porter von Bachmann in 0n30, ein weit verbreitetes Modell.  Die Lok ist eher winzig und hat durch die Nachlaufachse eine eher urige Form. Mir gefällt sie sehr gut. Ich habe sie vor einiger Zeit in einem Konvolut von 3 Bachmann 0n30 Loks günstig gebraucht erworben, als analoges Modell. Daneben waren in dem Paket eine 0-4-0 Porter und eine 2-6-0 Mogul enthalten. Mein Kumpel Martin hat sie für mich auf RC Steuerung und Glockenanker Motor umgebaut. Viele der Fotos stammen auch von ihm.

Zuerst musste die Lok natürlich zerlegt werden, um an alles dran zu kommen.

Sind doch mehr Teile, als man erwarten sollte, bei einem Großserienmodell. Der Motor ist ein einfacher China- Motor. Deswegen wird er gegen einen (ebenfalls chinesischen) Glockenanker- Motor der Größe 1015 (10 mm Durchmesser, 15 mm Länge) getauscht, der sehr ruhig läuft, erstaunlich viel Kraft für seine Größe hat und dabei auch noch sehr wenig Strom verbraucht. Bei Akku- Betrieb ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Die Schnecke (Modul M0.5) ist ebenfalls neu, da sich die alte Schnecke nicht zerstörungsfrei vom alten Motor entfernen ließ.

Hier ist der neue Motor sowie der Deltang Empfänger RX-41 und ein 200 mAh Akku schon eingebaut. Obwohl der Motor eigentlich für 12 Volt ausgelegt ist, läuft die Lok mit den 3,7 Volt des LiPo Akkus wunderbar und auf jeden Fall auch schnell genug.  Deswegen war es kein Problem, den nur bis maximal 6 Volt nutzbaren RX-41 Empfänger zu verwenden, der im Gegensatz zu den eigentlich für Modellbahn prädestinierten RX 6xx Typen auch weiterhin problemlos lieferbar ist. Daneben ist er auch noch besonders günstig (ca. 30€), mein neuer Standard- Empfänger. Benötige ich doch mal mehr Spannung bzw. Stromstärke, gibt es preiswert einen Booster, der dann 10 Volt und 3 Ampere verträgt. Ein paar der nicht mehr hergestellten RX 6x Empfänger, die 13 oder sogar 18 Volt vertragen, habe ich zur Not auch noch in Reserve. In meiner Spurweite kommt man damit immer aus, ganz sicher.

Schon ohne Führerhaus ist nach dem Anbringen des Öltanks nichts mehr von der Technik zu sehen.

Die Lampe hinten ist nicht ab Werk vorhanden, sondern stammt aus meinem 3D Drucker,  ein Download von Thingiverse. Ursprünglich für eine 5 Zoll Lok gedacht, ließ sie sich aber problemlos für die Porter passend herunter skalieren und ausdrucken. Unlackiert sah sie so aus:

Und noch einen Blick unter die Lok. Oben ist der Ein- und Aus- Schalter und unten die Ladebuchse zu erkennen.

Hier ist noch ein Video von der ersten Testfahrt auf Martins Anlage, noch ohne Gehäuse. So sieht man alles arbeiten.

So macht sich meine Porter auf Martins Waldbahn- Anlage. Ist doch sehr stimmig, oder?

Seit heute ist die Lok wieder zurück bei mir. Und sogleich musste sie zeigen, was sie zu leisten vermag.

Die Steigung werde und muss ich noch deutlich sanfter hin bekommen, aber die Porter lässt sich von der aktuell arg steilen Strecke nicht beeindrucken. Zwei Peco 0e Flexgleise einfach auf die unfertige Steigung gelegt, ein paar Wagen angekuppelt und los geht’s  Das ist das Schöne an der RC Technik. Die Lok fährt ganz unabhängig von irgendwelcher Verkabelung, zu Not auch ganz ohne Schienen auf dem Schreibtisch.

Ich muss den Empfänger noch genau zur Lok passend programmieren. Aktuell ist noch alles im Werkszustand des Empfängers.  Die Porter bekommt noch Personal und ihre Beschriftung als Lok “Portia”, bevor sie endgültig in den Plandienst überstellt werden kann. Vom Endzustand werde ich noch ein paar Fotos machen und hier nachreichen.

 

Anycubic Photon M3

Vorhin ist mein neuer 3D Drucker angekommen.  Es ist ein Anycubic Photon M3, ein Drucker aus der dritten Generation.

Er hat ein deutlich größeres Display (7,6 Zoll) mit einer deutlich besseren Auflösung (4K). Leider ist mein Halot One ja vor einiger Zeit verstorben. Bei einem Firmware Update auf dem ganz regulären Weg ist etwas schief gegangen. Seitdem rührt sich der Drucker nicht mehr. Man könnte ihn nur nach China schicken, was aber teurer würde als der Drucker selbst gewesen ist. Zum Glück hatte ich das kaputte Display meines alten Elegoo Mars zwischendurch mal repariert. So hatte ich wenigstens ihn als Reserve. Doch der Mars ist laut, langsam und klein, nach heutigen Maßstäben nicht mehr zeitgemäß.

Nun gibt es also meinen dritten Drucker.  Ich war erst am Überlegen, ob ich mir einen Elegoo Saturn holen sollte. Den gibt es inzwischen für ca 350€.  Eine andere Alternative wäre der Anycubic Mono X gewesen. Hier habe ich das Mega- Schnäppchen Angebot für 319€ aber verpasst und ohne Super- Sonderangebot liegt er bei 450€. Definitiv zu viel für mich. Außerdem ist der Mono X verdammt groß, zu groß für den verfügbaren Platz. Der Elegoo Saturn hätte vielleicht so gerade eben hin gepasst. Doch der ist schon recht betagt und ähnlich wie beim Mono X gibt es längst einen Nachfolger. Als ich dann die Abmessungen und den Preis (239€ incl Versand direkt bei Anycubic Deutschland bestellt) des Photon M3 gesehen habe, stand mein Entschluss fest. Diesmal wird es ein ganz aktueller Drucker. Dritter Drucker, dritter Hersteller. Mal sehen…

Um einen ersten Eindruck vom Größenunterschied zum Mars 1 zu bekommen, hier mal die beiden Bauplatten nebeneinander:

Links ist die Bauplatte des Elegoo Mars, rechts die des Photon M3. Statt 150 mm wie der Mars hat der M3 ganze 180 mm Bauhöhe und ist damit deutlich näher am Elegoo Saturn (200 mm)  als der Saturn am Mono X (240 mm), obwohl es der “Kleine” aus der M3 Serie ist…

Anycubic hat sich ähnlich wie Creality die Mühe gemacht, einen eigenen Slicer zu entwickeln. Nennt sich “Photon Workshop” und ist, ebenfalls wie bei Creality noch im  Beta Stadium. Doch im Gegensatz zum Halot One wird der Photon M3 von allen gängigen Slicern wie Lycee oder Chitubox unterstützt. Man ist also nicht auf den hauseigenen Slicer angewiesen. Leider hat der “kleine” M3 kein Wlan sondern muss, wie der alte Mars per USB Stick “gefüttert” werden. Ab dem M3 Plus ist Wlan vorhanden. Es wäre mehr als sinnvoll gewesen, auch dem Kleinen das Wlan Modul zu spendieren. Und der M3 hat eine neue Zwischengröße. Deswegen gibt es noch keine flexible Bauplatte, die das Abnehmen der Drucke von Druckbett doch enorm erleichtert und bei meinen beiden vorherigen Druckern fester Bestandteil war. Mal sehen, wann es da was gibt. Bei 3D Jake könnte ich schon eine passende Platte bekommen, doch die sind so unverschämt teuer, dass das nicht in Frage kommt.

Aktuell druckt er gerade den ersten Kalibrierungstest mit dem “Österreich- Harz”. Das ebenfalls mitbestellte ganz neue Anycubic ABS- Like Plus Harz, der Nachfolger des Anycubic Craftsman Harz, ist leider nicht mit geliefert worden, Da es von einer anderen Stelle aus verschickt wird, kommt es nun wohl erst Morgen.

Ich kann zwar noch nichts über die erzielbare Qualität sagen weil der erste Druck noch läuft, aber eines ist schon mal sicher. Der M3 ist der erste 3D Drucker, den ich in Aktion erlebt habe, der mir nicht zu laut ist. Man hört nämlich ausschließlich den Stepper für die Z- Achse. Irgendwelche Lüfter sind nicht zu hören. vermutlich springen die nur an, wenn es zu heiß wird.

Die ersten Probedrucke waren sehr vielversprechend. Einige Testobjekte und danach ein paar Lok- Laternen zum nachrüsten, weil ich die dringend gebraucht habe. Alles wirklich gut. Schön sauber und fein, sah echt besser aus als aus dem Elegoo Mars. Vor allem war das ja eigentlich transparente Harz nach dem Druck viel klarer, nicht so eingetrübt wie beim Mars. So könnte man damit fast schon wirklich “Fensterscheiben” drucken, wäre da nicht der ganz leichte Gelbstich, den das Material dann doch noch hat. In sofern also meine Erwartungen mehr als erfüllt.

Das Foto ist stark vergrößert. Die Lampe ist für eine 0e Lok gedacht.

Deswegen dachte ich, drucke ich mal ein erstes Exemplar des Kessels der HF 160d, um zu sehen, was ich für das Fahrwerk der Piko BR 86, das ich dafür vorgesehen habe, alles ändern muss.

https://www.thingiverse.com/thing:5251099

Man, ist der Drucker groß… Obwohl die HF 160d wirklich keine kleine Maschine ist (größer als alles, was ich bisher gebaut habe), war noch jede Menge Platz auf dem Druckbett. Also diverses Kleinkram (Figuren usw.) mit gedruckt. Und dann… Ja, der ist groß, der Drucker. Aber “Drucker groß” heißt blöderweise auch “Harzverbrauch groß”…

Das Ende vom Lied, der Druck hat nicht funktioniert, weil ich nicht genug Harz im Tank hatte. Kann man dem Drucker nun wirklich nicht anlasten. So wie es aussieht kann ich den misslungenen Druck wohl doch zumindest dazu nutzen, um die ersten Messungen für die Anpassung ans Fahrwerk vorzunehmen. Ob das Harz gereicht hätte, wenn ich das Druckbett nicht so zugepflastert hätte, weiß ich nicht.

Vorhin habe ich mal das neue Anycubic ABS-Like Plus Resin ausprobiert und eine kleine Blechträgerbrücke gedruckt. Das Harz stinkt recht stark, so wie es alle ABS- Like Harze leider tun aber es ist erstaunlich flexibel und überhaupt nicht spröde.  Man kann es biegen wie eine Polystyrol- Platte, ohne das es bricht. Vermutlich kann man Teile aus dem Material für einen Resin Druck doch ziemlich stark mechanisch beanspruchen. Die notwendige Belichtungszeit bei meinem M3 beträgt 2 Sekunden. Somit werden die Drucke auch recht schnell fertig.

Dazu ist das Harz wirklich transparent. Man kann damit bestimmt komplizierte Verglasungen drucken. Es ist nicht so gelbstichig wie das österreichische Badic3D Harz (siehe die Lampe weiter oben) sondern tatsächlich fast “farblos”.

Auf dem Foto ist nur Abfall, Reste vom Stützmaterial auf dem Objektivdeckel meiner Kamera liegend. Aber es ist schon völlig unbehandelt wirklich erstaunlich transparent und farblos. Ob es noch klarer aussieht, wenn man es poliert, muss ich irgendwann mal ausprobieren. Dieses Resin eröffnet einem ganz neue Möglichkeiten. Speziell, wenn man kompliziert geformte Verglasungen benötigt.

Wenn ich ein paar mehr Sachen gedruckt habe, melde ich mich wieder.

“I came from a land down under” – Trambahn Dampflok “Paluma” aus Australien

Mein aktuelles Projekt ist eine Trambahn- Dampflok in 1:48, die ihr Vorbild in Australien hat. Dank einem Forumsbeitrag im Schmalspurtreff- Forum bin ich über die Seite von Keith Faulkner gestolpert. Dort gibt es viele 3D Druckdateien zum kostenlosen Download. Die Modelle scheinen gut durchdacht zu sein und sollten sich kostengünstig und schnell realisieren lassen.

Ausprobieren wollte ich zuerst mal die “Paluma”. Paluma stammt aus einer der der Aborigines- Sprachen und bedeutet  “Donner”.  Als Antrieb dient das Fahrgestell einer Lima H0 Rangierlok, die es seit Jahrzehnten gibt und die nie viel Geld gekostet hat.

Ich habe Eine bei eBay für 11,95€ aufgetrieben. Der Motor ist nicht gerade optimal, aber zumindest ist die Lok keine heftige “Rennsemmel”. Für den aufgerufenen Preis fährt sie nach etwas Wartung sogar ziemlich anständig. Man könnte die Fahreigenschaften durch einen neuen Motor sicher deutlich verbessern, doch ich habe das Projekt bewusst als schnelles low- cost- Projekt angelegt. Hätte die Lok einen “normalen” Motor hätte ich bestimmt einen meiner vorrätigen Glockenanker Motoren eingebaut. Aber sie hat, ganz ähnlich wie ältere Märklin oder Fleischmann Loks einen Scheibenmotor. Dafür ist ein wirklich preisgünstiger Ersatz nicht so ohne weiteres aufzutreiben. Und ich baue ganz sicher keinen 100€ Motor in eine 10€ Lok ein…

Nach der langen Sommerpause wollte mein Halot One seinen Dienst nicht wieder antreten. Das OTA Firmware- Update ist schief gegangen. Nun startet er nicht mehr und ich habe noch keine Idee, wie ich ihn wieder zum Laufen bekomme. Zum Glück habe ich noch den alten Elegoo Mars, den ich zwischendurch mal repariert hatte. Damit kann ich die Teile der  Lok, wenn auch sehr langsam ebenfalls drucken.

Das Chassis musste ich zweimal drucken. Der allererste Versuch war nicht optimal vorbereitet, es gab zu wenig Stützen. Für die ersten Fotos musste es aber trotzdem herhalten.  Der zweite Druck ist deutlich besser geworden. Aktuell druckt gerade der Kessel. Wenn ich da nicht auch zweimal ran muss, sollte morgen oder übermorgen dann die Kabine und das “Kleinkram” dran sein.

Der Antrieb wird einfach mit den beiden Original- Schrauben, mit denen er auch in der H0 Lok eingebaut war, in das gedruckte Chassis  geschraubt und fertig. Die “Kringel” sind dafür gedacht, dort Unterlegscheiben oder Muttern als Ballast einzulegen. Dennoch sollte man die verbleibenden Hohlräume der Lok möglichst umfangreich mit weiterem Ballast füllen. Die H0 Lok hat ein anständiges Gewicht, was den Fahreigenschaften zuträglich ist. Die neue 0n30 Lok sollte ebenfalls so schwer wie möglich werden.

Der Kessel wird mit der Kabine zusammen geklebt (nach dem Lackieren)  und das komplette Gehäuse dann mit 4 Mini- Schrauben an das Chassis geschraubt. Sieht alles sehr gut durchdacht aus. Die Paluma bekommt keinen RC Empfänger, da es die im Moment so gut wie gar nicht zu kaufen gibt. Stattdessen bekommt sie einen Train-O-Matic DCC Decoder mit einem Goldcap Pufferbaustein, ebenfalls von Train-O-Matic. Damit kostet mich die Lok etwa 55€. Der Decoder kostet 18€, der Pufferbaustein 19€, die Spenderlok hat 12€ gekostet. Die Harz- Kosten belaufen sich auf ca. 2,50€. Dazu kommt noch etwas Farbe, etwas Klarsicht Verpackungsabfall für die Verglasung und zwei Kadee No.5. Die Gearboxes dafür sind bereits in der Konstruktion mit eingebaut worden. Ob ich die Lok beleuchte, weiß ich noch nicht. Die LED kämen dann im Zweifel noch obendrauf.

Inzwischen sind alle Teile gedruckt.

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, habe ich die Teile mal lose zusammen gesteckt.

Ich muss am Kessel/Rahmen etwas nacharbeiten, damit die Teile genau passend sind. Ob das am Druck oder an der Konstruktion liegt, mag ich nicht beurteilen. Ist auf jeden Fall kein großer Aufwand, nur ein wenig mit der Feile nacharbeiten.

Die Lok sieht von den Proportionen her durchaus ansehnlich aus. Auf dem Vorbildfoto gefiel sie mir eigentlich nicht so gut wie jetzt das gedruckte Modell. Obwohl, erst mal abwarten, wenn man die Teile tatsächlich sehen kann, nachdem sie lackiert oder zumindest grundiert sind. Das transparente Harz ist hier nicht so wirklich gut zu beurteilen.

Und noch mal ein Vergleich 0n30 zu H0… Das eigentliche Fahrwerk ist am Modell ja nun gar nicht zu sehen. So spielt es überhaupt keine Rolle, was die Lok im Original als Fahrwerk hat. Wenn ich richtig informiert bin, ist das Original ein C- Kuppler und nicht wie hier eine zweiachsige Lok. Wohl nicht zuletzt deswegen ist die Paluma als “Freelance” eingestuft. Das Modell wird auf jeden Fall gut zu meiner Karibik- Insel passen, da bin ich mir sicher..

Um die Proportionen der Paluma einschätzen zu können, noch einige Fotos mit anderen Fahrzeugen zum Vergleich.  Die Paluma ist ja eine 0n30 Lok, also im Maßstab 1:48. Dafür ist sie aber nicht all zu klein.

Hier neben der Porter von Bachmann in 1:48

Einem Bachmann Güterwagen in 1:48

und meiner GEC Diesellok, ebenfalls in 1:48

Auch neben ein paar 1:45 Fahrzeugen passt die Größe, finde ich. Zuerst die bekannte Stainz von Fleischmann Magic Train:

und meiner kleinsten 1:45 Lok, einer Jung Feldbahnlok:

Es gibt eine Planänderung. Zum Einen habe ich scheinbar doch noch einen brauchbaren Tausch- Motor gefunden, weswegen die Paluma doch mit RC und Akku ausgerüstet wird.

Der Motor läuft recht ruhig und kommt problemlos mit einer LiPo Zelle aus. Allerdings habe ich keinerlei technische Daten und er scheint mir nicht all zu stark zu sein. Das muss ich erst noch genau testen, bevor ich den Lima Antrieb zerlege und dabei u.U. irreparabel beschädige.

Und zum anderen werde ich die Teile noch mal neu drucken, da ich jetzt ja einen besseren Drucker habe. Noch ist nicht viel Arbeit in das Modell geflossen, weil ich zur Zeit an meiner Anlage arbeite. Dazu wird es bald auch etwas zu lesen geben.

Wenn es etwas neues gibt, melde ich mich wieder.