“Hanno” die Borkum Lok in 0e

Aus derselben Quelle wie die Spreewald habe ich auch einen Datensatz für die Lok “Hannover” bekommen, die im Original auf Borkum unterwegs ist. Also eine echte “Insel- Lok” und somit zwingend für meine eigene Insel notwendig. Die von Schöma 1993 gebaute Lok ist (nahezu) baugleich auch auf anderen Nordseeinseln wie etwa Wangerooge unterwegs. Die Lok sieht recht modern aus, was sie ja letztlich auch ist. Für mich ist sie besonders interessant, da ich nur wenige Km vom Diepholzer Schöma Werk entfernt lebe.

Wie fast schon üblich passt die Spurweite nicht wirklich zu 0e, denn das Original läuft auf der Borkumer 900mm Spurweite, nicht wie mein geplantes Modell auf 750mm. Aber gegenüber den sonst meist 1000 mm sind die Abweichungen hier nicht ganz so groß. Wird schon gehen, geht ja sonst auch fast immer.

Als Antrieb ist ein Fleischmann Rangierdiesel vorgesehen. Das Fleischmann- Modell hat 12mm Räder und einen Achsstand von 40mm.  Nach dem, was ich in der CAD messen konnte haben die Achslager- Imitate am Rahmen etwa 41,5 mm Abstand zueinander.

Da man kaum etwas von den Rädern sieht, sollte das so weit hin hauen. Allerdings ist der “berühmte” Fleischmann- Scheibenmotor ziemlich klobig, zumindest nach heutigen Maßstäben. Rein passen müsste er aber, da das Modell ja dafür vorgesehen ist.

Wenn man nach modernen Antriebs- Alternativen schaut, wird man bei Halling fündig. der “K-Antrieb” hat 41,4 mm Achsstand, passt also ganz genau. Dafür sind, Halling-typisch, die Räder mit 10 mm Durchmesser mal wieder arg klein. Den Halling K- Antrieb gibt es mit herkömmlichen Motor oder auch mit Glockenanker- Motor. Muss man die Fleischmann Lok erst noch kaufen, zahlt man in etwa genau so viel dafür, wie für den Halling Antrieb. Was ich da mache, weiß ich noch nicht, da ich keine entsprechende Spenderlok vorrätig habe. Da es genau wie auch bei der Spreewald, keine wirkliche Befestigung für den Antrieb gibt, muss ich sowieso etwas basteln. Da sollte ich wohl auch eine Befestigung für den Halling Antrieb rein bekommen. Sollte mir aber sehr günstig ein Fleischmann Antrieb unter kommen, könnte es auch bei dem eigentlich vorgesehenen Antrieb bleiben. Die alten Scheibenmotoren kann man fast immer durch einen 15 mm Glockenanker- Motor (1015 oder 1215 oder so) ersetzen. Eine gewisse Laufkultur sollte also auf beide Arten erreichbar sein.

Als erstes habe ich in der CAD mal den Aufbau vom Rahmen getrennt, die in der Original- Datei ein einziges Teil sind. Getrennt ist die Montage und Lackierung auf jeden Fall viel einfacher. Wenn ich das nächste Mal noch Platz auf dem Druckbett habe, drucke ich den Rahmen einfach mal mit. Exakt so bleiben wird er sicherlich nicht, da ich auf jeden Fall eine Halterung für den Antrieb einbauen will. Aber wenn ich ein physikalisches Objekt vor mir habe, kann ich die notwendigen Messungen und Anpassungen viel besser vornehmen als in der CAD.

Da ich ohnehin grade mein “Reste- Harz” im Drucker hatte habe ich einfach mal die Hannover gedruckt. “Reste- Harz” heißt, ich habe eine Flasche, in die ich alle Reste von verschiedenem Harz reinkippe, die zu wenig sind, um einen “richtigen” Druck damit machen zu können. Im Laufe der Zeit kommt da einiges zusammen, meist in irgendwelchen Braun oder Grau Tönen, was halt so beim willkürlichem zusammenmischen von Farben entsteht. Auch die Eigenschaften sind nicht wirklich vorhersehbar. Aber für Test- Drucke reicht das auf jeden Fall.

Generell wird das ein schönes Modell werden, schätze ich.

Da ich Aufbau und Rahmen trennen konnte, wird das Lackieren später viel einfacher.

Einen Fleischmann oder Halling Antrieb habe ich nicht auf Vorrat. Aber auch der Lima Antrieb vom Rangierdiesel passt, zumindest halbwegs.

Der Achsstand ist zwar 4mm kleiner als bei Fleischmann, aber man sieht von den Rädern ja absolut gar nichts. Ich schätze, ich werde es beim Lima Antrieb belassen. Verursacht die wenigsten Kosten (nämlich Null, da alles schon vorhanden) und sollte, nach der Wartung des Getriebes (Reinigen, Entgraten der Zahnräder, neu abschmieren) und dem Motor- Tausch auf Glockenanker auch sehr gute Laufeigenschaften bringen. Praktisch sind auch die NEM Schächte in der Pufferbohle. Hier passt direkt eine Kadee No. 18 oder 19 rein.

Vorhin habe ich mir meine verbleibenden Lima Rangierdiesel- Antriebe vorgeknöpft. Leider sind bei allen drei mehr oder weniger alle Zahnräder zerbröselt. Ein Fall für die Tonne, leider. Also muss doch ein anderer Antrieb her. Als Alternative hätte ich noch eine Lima V80. Die hat gegenüber dem Rangierdiesel zwei Nachteile. Zum Einen gibt es dort am angetriebenen Drehgestell, welches dann hier Verwendung finden würde, nur einseitig Stromabnahme. Also kann man sie eigentlich nur mit RC und Akku einsetzen. Für eine Digital- Lok wäre das keine Option. Außerdem ist der Achsstand noch mal um gut 1 mm kleiner. Dafür sind die Räder etwas größer und meine V80 ist definitiv in Ordnung und läuft so gut es eine alte Lima Krücke halt kann.

Außerdem kann man die NEM Schächte für die Kupplungen leider nicht verwenden. Sie sind viel zu hoch angeordnet.

Der Rahmen liegt auf dem Foto ohne Antrieb direkt auf dem Gleis. Er wird also sogar noch mal 1-2 mm höher. Dann greifen die Kadee überhaupt nicht mehr ineinander und entkuppeln dürfte auch nicht funktionieren. Die Magic Train Stainz hat ja industriell hergestellte NEM Schächte, weswegen man sie gut als Referenz heranziehen kann. Bei Eigenbau- Lösungen könnten sich ja immer Fehler eingeschlichen haben. Aber bei Großserie würde sowas sofort auffallen.

Entweder klebe ich doch meine “NEM- Puffer” an oder baue eine “Gearbox” in den Rahmen. Wird wohl eher letzteres. da hier genug Platz dafür ist und die No.#5 dann doch erheblich naturgetreuer und obendrein auch noch viel günstiger (für 1 Paar NEM bekommt man 5 Paar No.#5)  als die klobigen NEM Kadees sind.

Alles weitere dann, wenn es so weit ist.

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