Durch meine Augen OP bedingt konnte ich eine ganze Weile nichts mehr machen. Inzwischen ist die OP, die gut verlaufen ist, eine Weile her und ich gewöhne mich so langsam daran. Mir fehlt allerdings immer noch eine exakt angepasste Brille, die aber bald kommt. Um die modellbahnlose Zeit zu überbrücken, habe ich diverse Projekte am PC angefangen, da ich auf dem Bildschirm halbwegs was erkennen kann. Eines dieser Projekte ist ein T1 der HSB.
Die Ausgangsdateien gab es wieder auf Thingiverse und sie stammen vom selben Autor wie das Schweineschnäutzchen. Was wiederum ebenfalls bedeutet, ich kann die Dateien später leider nicht einfach zum Download anbieten.
Die Ausgangsdatei bestand nur aus dem Aufbau incl. Dach. Das Dach habe ich abgetrennt, damit man die Inneneinrichtung einfacher einbauen kann. Dazu habe ich das “Loch” im Boden verschlossen, in dem normalerweise der Antrieb sitzen soll.
Das Chassis habe ich komplett neu konstruiert doch die Inneneinrichtung konnte ich größtenteils vom Schweineschnäutzchen übernehmen.
Ich konnte es nicht abwarten und habe bereits mal das Modell gedruckt. Zusammenbauen kann ich es aber erst, wenn ich meine Nahbrille habe. Auf dem Foto sind alle Teile drauf, wobei man die Sitze und Scheibenwischer je zweimal benötigt.
Als Antrieb kommt ein 1015 er China Glockenanker Motor zum Einsatz, der über ein Micro Getriebe mit Modul M0.2 eine Achse antreibt. Auch das Original hat nur eine Achse angetrieben. Motor und Getriebe werden über ein Stück passendem Silikonschlauch verbunden, welcher auch gleichzeitig leichte Justage- Ungenauigkeiten ausgleichen kann.
Man kann den TW aber auch mit zwei angetriebenen Achsen bauen. Dazu braucht man dann einen Motor mit 2 Wellen und zwei dieser Micro- Getriebe. Mit einem Motor, der bei 12 Volt 13.000 U/min macht (meist gibt es sie mit 13.000 und 18.000 U/min, da sollte man auf jeden Fall den “Langsameren” wählen) und den vorgesehenen Hornby 00 Radsätzen mit 14,1 mm Durchmesser kommt man rechnerisch auf eine maßstäblich umgerechnete Höchstgeschwindigkeit von etwas über 100 Km/h. Das ist zwar etwas schnell, sollte sich aber mit Decoder in den Griff bekommen lassen. Ich fahre ja meist mit RC und Akku, da ist das sowieso kein Problem, weil ich dann einfach die Spannung am Step-Up Regler entsprechend niedriger wähle.
Der Motor dürfte trotzdem mehr Kraft aufbringen können, als das wirklich winzige Getriebe weiter leiten kann. Auch wenn es komplett kugelgelagert und aus Metall ist, könnte es ggfs. recht schwach sein. Muss man abwarten. Auf jeden Fall sind die Getriebewellen lang genug, um auch die 0m Spurweite zu ermöglichen, was ja dem Vorbild entsprechen würde. Daneben sind die Getriebe so klein, das man auch 0f als Spurweite realisieren könnte.
Die zwei kleinen “Nippel” sind Adapterhülsen, um die Hornby Radscheiben auf die Getriebewelle aufziehen zu können.
Im Boden ist zwischen Aufbau und Chassis mehr als ausreichend Platz für die Steuerungstechnik vorhanden. Sowohl Decoder, Puffer und Lautsprecher lassen sich hier problemlos unter bringen als auch RC Empfänger, Akku und Step-Up Regler finden ihren Platz, und das völlig unsichtbar.
Einzig bei den Stromabnehmern für den herkömmlichen Betrieb mit Schienenstrom ist nichts vorbereitet, außer entsprechende Bohrungen im Boden zum Durchführen der Kabel.
Aktuell drucke ich grade noch die Montagehilfen nach, die nicht mit gepasst haben, als ich das Modell gedruckt habe. Dies sind im einzelnen…
eine Biegelehre für die Griffstangen
eine Radsatz- Innenmaßlehre für 0e mit Ausschnitt für das Micro- Getriebe
und eine Montagehilfe, um das Ritzel mittig auf die Welle zu bekommen:
Das ist nur dann besonders wichtig, wenn man die 30mm lange Welle als Achse für 0m verwenden will, da hierbei kaum Spiel zwischen den Achslagerblenden ist. Bei 0e oder 0f kann man die Welle auch nachträglich noch etwas kürzen, so das es nicht 100% genau darauf ankommt. Viel wichtiger ist es, das Getriebe mittig zwischen die Radscheiben zu bekommen, damit die Antriebswelle grade verläuft. Das erreicht man mit der Innenmaßlehre.
Die Schnecke muss ja nicht mittig auf die Welle, sondern kommt eher ans Ende. Da braucht es keine Lehre.
Nachdem mich netterweise jemand darauf aufmerksam gemacht hat, das die Bestuhlung beim T1 doch ganz anders ist als beim Schweineschnäutzchen, habe ich noch mal neue Sitze gezeichnet. Ich hatte das nicht mehr so gut in Erinnerung. Ist schon zu lange her, seitdem ich das letzte Mal im T1 mitgefahren bin. Beim T1 ist der Gang an der Seite, nicht in der Mitte. Deswegen gibt es nur auf einer Seite Sitzbänke.
Von den längeren Bänken sind 3 Stück vonnöten, die kürzere Variante braucht es nur einmal.
Warum es nur eine kürzere Sitzbank gibt muss ich erst noch heraus bekommen, scheint aber tatsächlich der Fall zu sein.
Inzwischen weiß ich, warum die eine Bank kürzer ist. Gegenüber ist eigentlich ein Heizofen eingebaut, weswegen die Bank an der Stelle kürzer sein muss. Auf (m)einer Karibik- Insel ist eine Heizung aber sicher nicht notwendig. Trotzdem habe ich den “Verschlag” für die Heizung gezeichnet, aber eben ohne den Ofen selbst. Der Platz dient nun zum Abstellen von Gepäck.
Die neuen Teile habe ich schnell noch gedruckt.
Eine erste Stellprobe zeigt keine größeren Probleme.
Die Fahrpulte sind Bestandteil des Aufbaus. Der “Rest” wird beim Original- Modell vom Antrieb belegt, was bei meinem deutlich größeren Triebwagen nicht erforderlich ist. Ich denke, so kann die Inneneinrichtung erst mal bleiben.
So weit bisher. Es kann aber erst weiter gehen, wenn ich meine neue Brille habe. Dann führe ich das hier fort.
Hallo Herr Kromarek,
Ich bin sehr begeistert von dem T 1. Sehr schöne Konstruktion. Ich habe großes Interesse an einem Bausatz von diesem Modell in Spur 0m . Gibt es vielleicht eine Möglichkeit diesen zu kaufen ?
Mit freundlichen Grüßen Jan Schulz
Hallo.
Ich bin kein Hersteller und habe auch nicht vor, Einer zu werden. Ich baue meine Modelle nur für mich selbst. Aber vielleicht besteht ja eine Möglichkeit, das Sie selbst oder ein Dienstleister den T1 druckt. Dafür wird sich dann sicherlich eine Lösung finden lassen. Das Ganze muss allerdings aus lizenzrechtlichen Gründen rein privat bleiben.