LiPo Ladegerät

Nach längerer Zeit habe ich mir kürzlich endlich ein anständiges Ladegerät für LiPo und so ziemlich alle anderen Akkus (von Blei- bis NiCd geht eigentlich alles) zugelegt. Denn von den bei meinen Akkus öfter mal mitgelieferten Mini- USB Ladegeräten ist eines nach dem anderen abgeraucht. Ich hab zwar noch ein paar davon, aber das wurde mir dann doch zu unsicher.

Es ist einer der zahlreichen B6 Klons geworden. Dieses Ladegerät gibt es in unzähligen Ausführungen. Das, was ich mir ausgesucht habe, war nicht das Billigste, aber grade im Angebot. Regulär kostet es ca 45€. Ich habe es für ca. 30€ bei Amazon bekommen. Dafür hat es eine 100-250 Volt Stromversorgung gleich eingebaut.

Daneben kann man es auch mit 11- 18 Volt Gleichstrom (z.B. aus einer Auto- Batterie) betreiben.

Der eigentliche Ladestrom wird über zwei normale Bananenstecker abgegeben. Bei LiPo Akkus mit mehr als einer Zelle ist ein sogenannter “Balancer” Anschluss unerlässlich. LiPo Akkus reagieren extrem empfindlich auf Überladung, weswegen jede Akku- Zelle einzeln überwacht werden muss. Dazu ist eben für mehrzellige Akkus der Balancer da. Der Anschluss von 2-6-zelligen LiPo Akkus ist standardisiert. Natürlich besitzt mein Ladegerät solch einen Anschluss (das weiße Teil neben den Bananenstecker- Buchsen). Somit kann man alle gängigen Modellbau- Akkus damit laden.

Es gibt dutzende von Einstellmöglichkeiten. Neben dem eigentlichen Akku Typ kann man die Lade- Spannung und die Stromstärke einstellen. Es gibt auch Entlade- und Refresh Modi. Etwas kompliziert war es ohne Anleitung den eigentlichen Ladevorgang zu starten. Die mitgelieferte Anleitung ist zum einen extrem winzig gedruckt und zum Anderen nur auf Englisch. Ich habe dann aber doch raus gefunden, das man dazu länger auf “Start” drücken muss und sich nicht von der blinkenden Anzeige zur Einstellung des Ladestroms irritieren lassen darf. Davon abgesehen ist die Bedienung aber recht intuitiv möglich.

Neben einem Schuko Netzkabel und einem mit Krokodilklemmen für 11- 18 Volt Gleichstrom sind auch einige der gängigsten Akku- Anschlüsse mitgeliefert worden. Was mir fehlt (und ich mir somit später man selbst anfertige) ist ein Kabel,, um das Ladegerät am Zigarettenanzünder zu betreiben (Ja, mein Auto hat sowas noch). Ich fürchte nämlich, die Krokodilklemmen sind zu zierlich, um das Ladegerät direkt an die Autobatterie anklemmen zu können. Auch wenn ich aktuell weder ein Elektro Flieger noch ein Auto der Boot habe, für das man eventuelle Akkus “outdoor” laden müsste. Aber da ich als junger Mensch intensiv Modellflug betrieben habe, juckt es mich doch immer wieder mal, für den Sommer einen einfachen Segler anzuschaffen..

Für meine RC Modellbahn- Loks habe ich mir zwei verschiedene Ladekabel selbst gebastelt. Als Ladebuchse kommen eigentlich immer die 2,54mm Stiftleisten zum Einsatz.

Es gibt davon aber zwei Ausführungen, die leider nicht wirklich kompatibel sind. Zum einen die etwas teureren gedrehten runden Stifte (links) und zum anderen die aus Blech gestanzten flachen Stifte (rechts). Bei meinen Loks kommen leider beide Sorten vor, weswegen ich auch beide Sorten Ladekabel benötige. Mit dem “runden” Kabel kann man auch noch nicht konfigurierte Akkus laden, da man diese meist in den Original- Stecker der Drohnen- Ersatz Akkus rein bekommt. Bei den bisherigen USB Ladegeräten musste man immer höllisch aufpassen, um das Ladekabel nicht zu verpolen. Jetzt besteht da keine Gefahr mehr. Schließt man einen Akku tatsächlich mal verpolt an das Ladegerät an, macht es einen Höllenspektakel und quittiert so lange seinen Dienst, bis man die Polarität richtig geregelt hat.

Beim Laden wird sowohl die vergangene Zeit als auch der bereits eingespeiste Strom angezeigt. So kann man den Verbrauch seiner Loks genau messen.

Bisher habe ich mit dem Ladegerät nur kleine einzellige LiPo Akkus geladen, wie sie halt in meinen RC Loks vorkommen. Das klappt super, wirklich. Wie sich das Ladegerät mit “fetten” mehrzelligen Akkus schlägt, kann ich aktuell mangels Masse noch nicht beurteilen. Aber bisher macht das Ladegerät einen soliden und vertrauenerweckenden Eindruck auf mich.

Kleine Motorenparade

Ich möchte mal kurz die Palette an  Glockenanker- Tauschmotoren vorstellen, die mir zur Verfügung steht, um vor allem uralten H0 Schätzchen zu neuem Leben als 0e Lok zu verhelfen. Da ich ja mit RC und Akku fahre, muss ich nicht zwingend alles mit 12 Volt Motoren ausrüsten. Die 3,7 Volt einer LiPo Zelle vertragen eigentlich alle derartigen Motoren.

Betrachten wir die Motoren mal der Reihe nach von links nach rechts.

Dieser 2412 Motor (die ersten beiden Stellen sind immer der Durchmesser die letzten beiden immer die Länge) wird oft als “Solar- Motor” bezeichnet, findet sich auch oft in CD und DVD Laufwerken.  Er ist vorrangig als Ersatz für die alten Lima und Fleischmann Scheibenmotoren vorgesehen. Bei Aliexpress kostet so ein Motor etwa 1,70€ und ist für Spannungen von 1 – 9 Volt (zur Not gehen aber auch 12 Volt) vorgesehen.

Der einzige “echte” Faulhaber in meinem Fundus ist ein  6 Volt 1625 Motor. Er ist als Ersatz für größere Loks vorgesehen und wird z.B. in meine Bachmann Mogul eingebaut. Auch für die HF160d auf Basis der Piko BR 86 ist er vorgesehen. Diese Motoren haben mich 3€ pro Stück gekostet und stammen aus einem Sonderposten bei LemoSolar. Für Faulhaber Motoren nahezu geschenkt.

Hier ein 1220 Motor. Etwas größer im Durchmesser als die Standard 10xx Motoren, die ich normalerweise einsetze. Falls mal etwas mehr Leistung gebraucht wird. Der Motor ist für 2 LiPo Zellen, also 7,4 Volt ausgelegt und hat bei Aliexpress 1,30€ gekostet.

Hier ein 1020 Motor. Die Motoren passen sehr oft in H0 Loks. Dazu sind sie auch locker stark genug. Und sie gibt es gegen Aufpreis auch als 12 Volt Motoren, speziell für Modellbahn- Zwecke. Der Motor auf den Foto ist für 3-9 Volt ausgelegt und hat bei Aliexpress 0,95€ gekostet.  Die 12 Volt Version kostet bei Aliexpress ca 5€, in Deutschland als Modelbahn Motor gut 10€…

Hiervon habe ich Mehrere sehr erfolgreich im Einsatz. Ein prima Motor für meine Zwecke.

Der 1015 Motor ist erstaunlicherweise nicht schwächer, aber auch nicht billiger als der 1020 Motor. Die Alternative, wenn der 1020 zu lang ist. Der Motor ist ebenfalls für 3-9 Volt ausgelegt und hat ebenfalls 0,95€ gekostet.

Die 1015 und 1020 sind fast immer die Motoren der Wahl. Den 1015 kann man zur Not auch quer in die Lok einbauen, z.B. als Ersatz für einen Scheibenmotor.

Sollten die 10xx Motoren doch mal zu dick sein, kommt hier die Alternative. Der 8523 Motor (in diesem Fall sind 8,5 mm Durchmesser gemeint, nicht 85mm) ist genau so stark wie der 1020 und auch etwa genau so teuer.

Nicht verschweigen möchte ich noch den winzigsten funktionsfähigen Elektromotor, den ich je mit eigenen Augen gesehen habe. Der 0408 Motor (4 mm Durchmesser, 8mm Länge) ist für eine LiPo Zelle ausgelegt und ist nicht wirklich zum Antrieb von Lokomotiven in 1:45 gedacht. Diese Winzlinge kosten im 10er Pack  nur gut 0,60€ pro Stück, weswegen ich mir davon ein Pack bestellt habe. Damit will ich Propeller von 1:48 Flugzeugen antreiben, Ventilatoren usw.. Sachen, die sich einfach nur drehen müssen, ohne wirklich Arbeit verrichten zu müssen. Ob so ein Motor ausreichen würde, um ein Spur Z Lokomotive anzutreiben, entzieht sich meiner Kenntnis. In wie weit sie für das Faller Car System geeignet sein könnten, kann ich auch nicht beantworten. Das müsste mal jemand ausprobieren, der sich damit beschäftigt.

Das DelTang RC System

Hier möchte ich euch das Deltang RC System aus England vorstellen und die einzelnen Komponenten beschreiben. Grundsätzlich ist Deltang ein “normales” Fernsteuerungs- System, ganz so wie man es von ferngesteuerten Flugzeugen, Autos, Drohnen usw kennt. Das besondere an DelTang ist zum einen die Kompatibilität mit den sehr verbreiteten Spectrum RC Systemen und zum anderen die Tatsache, das es sehr kleine Empfänger und speziell auf Modellbahn- Bedürfnisse zugeschnittene Sender gibt. Dadurch ist ein problemloses Steuern von Loks bis hinunter zur Spur N möglich. Wobei alles, was kleiner als H0 ist, doch sehr fummelig wird. Die RC Technik lässt sich, im Gegensatz zur herkömmlichen  Digital Technik, auch ausschließlich mit Akku betreiben. Dadurch ist ein “stromloses” Gleis (englisch auch “Dead Rail System” genannt) möglich. Die meisten der bekannten Probleme der Modellbahn liegen ja im unzuverlässigen Kontakt zwischen Schiene, Rad und Schleifer. Speziell bei kleinen 2- achsigen Fahrzeugen ist die Stromversorgung immer ein echtes Problem. Dazu kommen noch (zumindest beim herkömmlichen 2- Leiter System) zusätzliche Probleme bei Kehrschleifen, Gleis- Dreiecken, Drehscheiben, Weichen- Herzstücken usw. All das wird vollständig vermieden, wenn die Lok ihre eigene Energie an Bord hat. So wie es bei allen Vorbild- Loks ohne Oberleitung (Diesel, Dampf, Akku) ja auch der Fall ist. Selbst Schienen aus Holz oder Kunststoff stellen so keinerlei Problem dar.

Nichtsdestotrotz kann man aber auch bei DelTang mit Strom vom Gleis fahren, wenn man möchte…

Auf jeden Fall ist das Fahren mit Akku ein echter Genuss und nicht mit dem Stottern bei konventionellen Digital- oder Analog Betrieb zu vergleichen. Eine Wohltat, auf die ich nie wieder verzichten möchte.

Eine Bezugsquelle in Deutschland ist z.B. MikroModellBau. Hier gibt es die meisten DelTang Produkte. Es ist nicht alles im Webshop gelistet, aber auf Anfrage kann nahezu alles meist auch sehr schnell geliefert werden.

Nun zu den Komponenten im einzelnen.

 

1. Sender

Es gibt mehrere Typen von Sendern für die Modellbahn. Von ganz einfach bis hin zu Sendern zum Steuern von bis zu 12 Loks gleichzeitig. Was man da bevorzugt, ist Geschmackssache. Manche schaffen sich zu jeder Lok einen eigenen einfachen Sender an. Andere (so wie ich) bevorzugen lieber einen 12- fach Sender um leicht zwischen den Loks wechseln zu können.

Daneben gibt es auch Sender- Module, bei denen man den Leistungsteil einer herkömmlichen Spectrum- kompatiblen Fernsteuerung anschließen kann, um (vorrangig) für Gartenbahnen auf Reichweiten von mehreren 100 Metern zu kommen.

Auch zum Schalten von Weichen und Ähnlichem gibt es extra Sender. Somit könnte man die komplette Anlage mit Akku betreiben, was unter Umständen für mobile Anlagen von Interesse sein kann. Ich persönlich nutze zu Schalten der Weichen und der Drehscheibe aber lieber herkömmliche Digital- Technik, bei mir in Form einer freigeschalteten Roco z21start Zentrale. Beim Schalten von Weichen, Beleuchtung usw gibt es ja keine Kontakt- Probleme wie im Fahrbetrieb. Hier hat die RC Technik nicht wirklich Vorteile.

Die Basis für (fast) alle Sender ist das TX-2 Modul.

(Bildquelle http://www.deltang.co.uk/)

Daneben gibt es noch das TX-1M Modul, mit dem man einen herkömmlichen RC Sender zu Spectrum bzw. DelTang kompatibel machen kann. Das Tx-1M Modul wird dabei mit der Lehrer- Schüler Buchse des anderen Senders verbunden.

Außerdem  gibt es das TX-1 K1 Modul, welches über einen RS232 Eingang verfügt. Hiermit kann man sich eine PC Steuerung für die RC Loks bauen. Herkömmliche Steuer- Software wie etwa RocRail, JMRI oder Train Controller arbeitet aber damit nicht zusammen.

Daneben gibt es das TX-3 Modul zum Schalten von Weichen usw.  und eine Erweiterung für das TX-2 Modul, um die handelsübliche Leistungs- Einheit eines Spectrum RC Senders zu nutzen. Das macht Sinn, wenn man mit den üblichen ca 10 – 20  Meter Reichweite des normalen TX-2 nicht auskommt.

Mit dem TX-2 Modul werden fast alle Sender aufgebaut. Der Unterschied besteht vorrangig in der Ausrüstung mit Schaltern und Potis. Bei DelTang selbst kann man auch Bausätze für verschiedene Sender bekommen.

Die gängigsten sind der TX-20 mit einem Schalter und drei Tastern. Der TX-21 ist ganz ähnlich, hat aber nur einen Taster, dafür ein Poti zum Justieren der Anfahr- und Bremsverzögerung. Der TX-22 hingegen ist der “große” Sender, der zusätzlich zu den Optionen des TX-21 auch noch einen Mehrfach- Schalter für die Auswahl von bis zu 12 Loks hat. Es gibt noch ein paar mehr zur Auswahl. Das kann man sich bei Bedarf selbst auf der DelTang Webseite anschauen.

Fertige Sender werden nicht direkt von DelTang angeboten. Aber die Firma “Micron Radio Control” , ebenfalls aus England, stellt ganz vorzügliche Fertig- Sender her. Neben einem komplett selbst gebauten TX-22, der allerdings etwas wüst aussieht, aber funktioniert, habe ich mir einen Micron TX-22 v2 gekauft, den ich nahezu ausschließlich nutze.

(Bildquelle http://www.micronradiocontrol.co.uk/)

Throttle ist natürlich der Fahrtregler Knopf. Den gibt es wahlweise in 2 Ausführungen. So wie auf dem Bild mit 0 in der Mitte (“Gleichstrom- Trafo”, die Variante, die ich habe), oder mit 0 ganz Links (“Märklin Trafo”) . Im zweiten Fall dient der mit A und B markierte Schalter zum Umschalten der Fahrtrichtung. Im ersten Fall kann man damit Funktionen schalten z.B. das Spitzenlicht. Mit “Selecta” wählt man die Lok aus, die man gerade steuern möchte. Inertia (englisch für Trägheit) dient dazu die Anfahr- und Brems- Verzögerung einzustellen. Der “Bind” Knopf dient zunächst mal dazu, einen Empfänger an den Sender zu binden. Im normalen Fahrbetrieb kann man damit dann weitere Funktionen schalten. Dadurch ist die Bedienung gradlinig und sehr einfach.

 

2. Empfänger

DelTang Empfänger gibt es für jeden Zweck, von winzigen Lok Empfängern, die selbst für Spur N geeignet sind, bis hin zu Gartenbahn Empfängern mit unzähligen Funktionen und Erweiterungsmodulen, von Auto Empfängern für H0 “Wiking” Autos bis hin zu Empfängern für 5 Zoll Echtdampf Loks. Auch für Drohnen und Saalflugzeuge gibt es passende Empfänger. Sie alle im einzelnen vorzustellen, würde diesen Beitrag sprengen.

Für uns Modellbahner sind vor allem die Empfänger der Rx6x Serie von Interesse. Abgesehen vom kleinsten Empfänger (Rx 63), der nur bis 8,4 Volt verträgt, schaffen sie alle mindestens 13 Volt, sind also für herkömmliche Modellbahn Motoren geeignet.

Auf diesem Bild sieht man einen RX 63 (links unten) und einen RX 61 darüber. Zum Vergleich habe ich einen Lenz Gold (rechts oben) und einen ESU LokPilot V3  H0 Decoder daneben gelegt. Außerdem lag gerade das Gehäuse einer “Schwarzen Anna” von Fleischmann herum. Sie musste ihr Fahrwerk für ein anderes Projekt spenden. Das ergibt einen schönen Größenvergleich… Man erkennt, dass die RC Empfänger eher kleiner sind als vergleichbare Digital- Decoder.

Es gibt neben den für uns gängigen RX 6x Empfängern schier unzählige andere Empfänger bis hin zur Größe eines Fingernagels.

(Bildquelle http://www.deltang.co.uk/)

 

3. Zubehör.

Neben den Sendern und Empfängern gibt es auch einiges an Zubehör. Allen voran verschiedene Programmierer. Der für den Heimgebrauch geeignetste, weil universellste ist der Prog4. Dafür entwickele ich gerade eine komfortable Software, den DT-Programmer.  Daneben gibt es aber auch Verstärker Boards, mit denen man einen Fahrtregler Ausgang auf bis zu 4 Ampere steigern bzw einen Funktionsausgang zu einem Fahrregler umrüsten kann.

 

4. Erstausstattung.

Für den Anfang empfehle ich einen Tx22v2 und einen Prog4, damit man gleich richtig loslegen kann. Der Tx22v2 ist zwar theoretisch auch zum Programmieren der Empfänger geeignet. Aber das Ganze ist dann doch sehr umständlich und gelingt nicht immer. Deswegen am besten gleich einen Programmer dazu kaufen. Zusammen kostet das etwa 100€. Eine Digitalzentrale bekommt man für das Geld in der Regel nicht, wenn man mal von Einsteiger Zentralen aus gefledderten Startpackungen absieht. Dazu natürlich je nach Loks entsprechende Empfänger. Die Rx6x Typen liegen bei ca 40€, also nicht mehr als ein anständiger Digital- Decoder kostet.

 

5. Stromversorgung

Zur Stromversorgung kann man alles heran ziehen, was sich entweder in der Lok unter bringen lässt oder am Gleis anliegt, sofern es sich um eine Gleichspannung zwischen 3 und 13 Volt (3-8 Volt beim RX 63) handelt. Hat man am Gleis “Digitalspannung”, also hochfrequente Wechselspannung anliegen, so muss man einen Gleichrichter und ggfs. einen Spannungsbegrenzer vorschalten. Beides sind sehr gängige, winzige und spottbillige (einige wenige Cent) Elektronik- Bauteile. Es werden im Alltag aber nahezu ausschließlich LiPo (Lithium Polymer) Akkus verwendet.

Meist werden Modellbahn- Motoren bei RC Betrieb mit ca 9 Volt gespeist. Dadurch ist die Höchstgeschwindigkeit nicht mehr so übertrieben und 9 Volt kann man recht einfach aus einer einzigen LiPo Zelle erzeugen. Nominell hat so eine Zelle 3,7 Volt. Es gibt aber winzige Schaltungen, sogenannte StepUp Regler, die aus diesen 3,7 Volt 5, 9 oder gar 12 Volt machen können, und das nahezu verlustfrei. Man könnte natürlich auch 5 oder 6 Volt Motoren in seine Loks bauen und auf so einen StepUp Regler verzichten. Bei großen Loks mit viel Platz (Gartenbahn usw) kann man auch mehrzellige LiPo Akkus nutzen, die dann z.B. 11,1 Volt ( = 3 Zellen) haben. Allerdings benötigen mehrzellige LiPo Akkus spezielle Ladegeräte, sogenannte Balancer oder Balancier- Ladegeräte, um die Zellen optimal zu laden und nicht zu beschädigen.

Man muss nicht zwingend LiPo Akkus verwenden. Allerdings haben LiPo Akkus die höchste Kapazität im Verhältnis zur Größe. Deswegen werden im Modellbau fast ausschließlich LiPo Akkus verwendet. Ist die Lok groß genug kann man aber selbst eine Motorrad Blei- Batterie verwenden, wenn man mag.

Die üblichen Akku Größen für H0 oder 0e Loks liegen bei 150 bis 500 mAh. Damit sind Fahrzeiten (ohne Standzeiten) von ca 2 bis 5 Stunden möglich, bevor der Akku wieder aufgeladen werden muss. LiPo Akkus dieser Kapazitäten bekommt man als Ersatzteil für Spielzeug Drohnen oder Helikopter “im Dutzend billiger”. Oftmals bekommt man 4 Akkus mit dazu passendem Ladegerät für etwa 10€ aus Fernost. Diese Akkus sind sehr gut für unsere Zwecke geeignet.

Auf dem Foto ist ein 500 mAh LiPo Akku (Oben, Blau 4 Stück incl Ladegerät 10€), ein 250 mAh LiPo Akku (Mitte, Silber 5 Stück incl Ladegerät 10€) und ein Power1 von Lenz (Strompuffer für Lenz Gold Decoder, 1 Stück 40€) zu sehen. Der Power 1 benötigt zwar am wenigsten Platz, ist dafür aber am dicksten (doppelt so dick wie die Akkus) und hält nur Energie für einige wenige Sekunden bis Minuten bereit. Um kurze Unterbrechungen in der Stromversorgung zu überbrücken zwar genug, aber kein Vergleich mit den Akkus, die Energie für mehrere Stunden bereitstellen. Je nach Fahrzeug lässt sich entweder der kürzere aber dickere Power 1 oder ein dünnerer aber längerer Akku besser unter bringen. Alles in allem ist der Platzbedarf durchaus vergleichbar.

Um die Akku Spannung von 3,7 auf 9 (oder 12 oder was auch immer) Volt zu bekommen, wird ein sogenannter StepUp Regler eingesetzt. Diese gibt es mit verschiedenen Ausgangsspannungen und sogar einstellbar. Mit einstellbaren StepUp Reglern kann man die Höchstgeschwindigkeit der Lok sehr gut anpassen. Allerdings sind die einstellbaren StepUp Regler größer als die mit fester Spannung.

Auf diesem Bild sieht man die Extreme, die hier möglich sind. Das winzige Teil unten links ist ein fester 9 Volt Step Up Regler des Markenherstellers Pololu. Dieser kostet ca 5€. Darüber liegt ein No Name China Regler, der stufenlos zwischen 3 und 24 Volt einstellbar ist. Der China Regler kostet deutlich weniger (unter 1€) und verrichtet seine Arbeit genau so gut. Dafür ist er im Vergleich riesig. Sofern genug Platz vorhanden ist, kann man ihn also durchaus einsetzen. Es gibt auch von Pololu einstellbare StepUp Regler. Diese sind etwa anderthalb mal so groß wie der feste Regler und kosten ca 10€. Für den Fall, das man nicht so üppig Platz hat, aber trotzdem eine einstellbare Spannung benötigt.

 

6. Sound

Sound ist ein eher heikles Thema. Zur Zeit bekommt man noch keine Empfänger mit eingebautem Sound. Man kann aber herkömmliche Sound Module mit einem Empfänger ansteuern.  Das benötigt aber Platz und auch die Fähigkeiten so ein Modul zu bespielen und zu programmieren. Denn meist sind diese Module für Autos oder Schiffe vorgesehen und müssen erst für Modellbahn umprogrammiert werden.

In den neuesten Firmware Versionen der Empfänger gibt es aber bereits viele Sound Optionen. Das lässt darauf schließen, dass es demnächst auch “echte” Sound Empfänger geben wird.

Ich bin kein Fan von Loksound. Finde ich nur nervig. Ich mag es am liebsten so leise wie möglich. Deswegen ist das für mich ohnehin kein Thema.

 

Fazit.

Alles in allem ist das DelTang RC System eine preiswerte Möglichkeit zum Steuern einer Modellbahn, die darüber hinaus durch den Akku Betrieb jede Menge Vorteile gegenüber konventionellen Steuerungen bietet. Ein Digital- Decoder mit Pufferbaustein kostet mehr als ein RC Empfänger mit StepUp Regler und Akku und benötigt nicht wirklich weniger Platz. Ein fertiger Sender plus einem Programmer kostet weniger als eine Digitalzentrale, von der Kombination Zentrale und Programmer mal ganz zu schweigen. Die Kosten sind also ziemlich überschaubar.

Allerdings gibt es, abgesehen von ein paar Sendern, nichts Fertiges zu kaufen.  Auch Sound ist zur Zeit nicht optimal zu lösen. Für “Schachtelbahner” (nicht despektierlich gemeint) ist das DT System natürlich nichts, da man stets selbst Hand anlegen muss. Auch für Leute, die ein eigenes, kleines “Miniatur Wunderland” aufbauen wollen, ist RC Betrieb keine geeignete Lösung.  Wer aber ohnehin manuell fährt, auf Sound verzichten kann, gerne bastelt und so wie ich den größten Teil seiner Fahrzeuge selbst baut, gibt es kaum etwas besseres, zumindest nicht zu diesem Preis.