Emma – ein “Modell” für 16,5mm Spurweite im “Maßstab 1 zu 1”

Seltsame Überschrift, oder? Das klärt sich aber gleich auf, versprochen.

In den unergründlichen Weiten des Internets habe ich vor Jahren mal eine Blender Datei für eine “Emma” in der Version der “Augsburger Puppenkiste” entdeckt und herunter geladen. Inzwischen weiß ich sogar wieder, woher.

https://open3dmodel.com/de/3d-models/emma-locomotive-train_304395.html

In der Verfilmung der Augsburger Puppenkiste sieht man Emma auf Märklin H0 Gleisen herum fahren. Also fährt hier das “Original” auf 16,5 mm Spurweite und mein Modell ist somit im Maßstab 1:1…

Mehr durch Zufall ist sie mir jetzt wieder unter gekommen. Als großer Fan von Jim Knopf und Lukas muss ich unbedingt irgendwann eine Emma haben, besonders wo meine Anlage doch auf “einer Insel mit zwei Bergen” spielt. Im Prinzip könnte man auch das aktuelle Märklin Modell der Emma nehmen. Das ist auch für 16,5 mm Spurweite gedacht. Aber zum einen sieht die Film- Emma halt mal so gar nicht wie die Emma aus der Augsburger Puppenkiste aus und zum anderen ist sie leider für das Märklin System mit Schleifer und nicht gegeneinander isolierten Rädern vorgesehen. Den Schleifer abzubauen ist kein Problem. Aber da ich ja doch noch ein paar Loks mit DCC also Strom vom Gleis habe, würde sie einen gewaltigen Kurzschluss verursachen. Leider gibt es keine Trix Version der Emma. Sonst würde ich mir die bestimmt kaufen,. Aber die “alte” Emma wird auf jeden Fall gebaut

Also mal Blender installiert (ein Programm, mit dem ich eigentlich überhaupt nicht klar komme) und eine STL exportiert.  Die war dann dank falscher Maßangaben so nicht druckbar. Aber ich konnte sie so halbwegs im 3D Builder in Form bringen.  Auch den viel zu langen Kamin habe ich gekürzt. Sonst hätte die Lok eher wie eine Kreation von Lord Emmet ausgesehen statt eine von Michael Endes Schöpfungen.

So kann man daraus natürlich noch keine funktionsfähige Lok basteln. Aber zumindest weiß ich schon, was ich da als Fahrwerk drunter basteln werde.

Genau, eine “Schwarze Anna” von Fleischmann. Dieses Fahrwerk lag hier noch ohne Motor herum. Im Bereich für den Original- Motor hat locker ein 1015’er Glockenanker Motor Platz. Ich muss nur noch raus finden, welches Modul die original Schnecke der Anna hat. Ursprünglich wollte ich daraus mal eine 0e Kastendampflok machen. Aber dafür werde ich lieber eine Stainz aus der neuen Roco Magic Train Startpackung nehmen. Dann passen die Räder besser und die Lok ist neu, wenn auch aus über 40 Jahre alten Formen.

Apropos Stainz. Die Emma ist so wie sie aktuell ist, größer als die Stainz. Ich denke, das werde ich ändern.

So von hinten fällt das besonders auf, finde ich. Ich schätze, so 10% werde ich sie noch kleiner machen. Trotzdem wird der Kohlenkasten groß genug für den Akku bleiben. Der Empfänger kommt dann in den Kessel neben oder über dem Anna Fahrwerk. Die Kessel- Rückwand muss ich aber wohl opfern, denn dort muss zumindest teilweise der Antrieb ins Führerhaus ragen.  Eigentlich könnte man auch einen flachen PMT oder Halling Antrieb unter die Lok bauen, denn Emma hat im “Original” weder Gestänge noch Zylinder und sehr kleine Räder. Ich finde aber, zu einer Dampflok gehört ein Dampflok- Fahrwerk einfach dazu.

Was ich auch noch einbauen werde, ist eine Strebe oben hinten zwischen den Seitenwänden. Denn die Seiten sind so viel zu wabbelig und brechen bestimmt schnell ab.

Es gibt Neues von der Emma. Der aktuelle Druck ist zwar noch nicht der Finale, aber man kann zumindest mal Erkennen, wie es werden soll.

Leider sitzt das Gehäuse etwas arg hoch. Aber tiefer legen ist kaum weiter möglich, da sonst die Räder am Umlaufbleck schleifen.  Vielleint kann ich da noch minimal etwas machen, aber der Spalt zwischen 3D Druck und den Zylindern der “Anna” wird sich nicht vollständig ausmerzen lassen. So werde ich wohl das Umlaufblech entsprechend aufdicken müssen, zumindest im Bereich der Zylinder.

Das Führerhaus habe ich deutlich verstärkt. So ist es zumindest ein wenig widerstandsfähiger und bricht nicht beim leisesten Lufthauch ab. Das beeinträchtigt die Optik dann nur unwesentlich, wenn überhaupt. Vorne passt ein Kadee Gearbox ziemlich genau in die Kupplungsaufnahme der alten Fleischmann Kupplung. Hinten steht das Gehäuse aber viel zu weit über, um das auf die gleiche Art zu lösen. Aber man kann die Gearbox relativ problemlos unter den Kohlekasten montieren. Die Höhe passt recht genau… Das passiert aber erst, wenn der endgültige Druck vorliegt und lackiert ist.

Meine Emma bekommt einen 1015er Glockenanker Motor, einen 260 mAh Akku und einen DelTang RX 41 eingebaut. Akku und Empfänger passen, genau wie der Ein- und Aus- Schalter und die Ladebuchse spielend in den Kohlekasten. Darauf kommt dann ein Stück PS, auf das ein wenig Kohle geklebt wird. Damit sind die steuerungs- technischen Dingen gut versteckt.  Leider kann man das vom Antrieb nicht sagen. Der Motor sitzt mitten im eigentlich offenen Führerstand. Zumindest wird er von einem (später) in Lokfarben lackierten “Kasten” abgedeckt  und fällt somit nicht mehr ganz so krass auf.

Füllstücke, damit der runde Glockenanker- Motor in den Ausschnitt für den alten rechteckigen Motor  passt, sind auch schon gedruckt. Der Original- Motor ist auch nur 10 mm Dick gewesen. Die “Neue” ist viel leistungsstärker und läuft um ein vielfaches besser, Weil ja das komplette Metall- Gewicht der Anna erhalten geblieben ist, sollte die Zugleistung sich durch den Umbau sicher nicht verschlechtern. Da ich auch noch ein “Anna” mit Original- Motor besitze, kann ich die Motoren gut vergleichen.

Dieser Glockenanker- Motor ist ein 6 Volt Exemplar. Da ich mit 3,7 Volt Akku Spannung fahre, passt das gut. Im Gegensatz zu den 12 Volt Motoren werden 6 Volt Motoren in unglaublich großen Stückzahlen benötigt. Das schlägt sich natürlich beim Preis nieder. Der hier verwendete Motor hat nicht mal 1€ gekostet. Ein sonst gleicher 12 Volt Motor kostet so zwischen 4€ und 5€ pro Stück, wenn man sie in China bestellt (wo sie ja ohnehin herkommen). In Europa gibt es diese Motoren auch, dann liegen sie bei gut 10€ pro Stück. Immer noch wenig im Vergleich zu dem, was die Modellbahn- Hersteller so für einen Austauschmotor als Ersatzteil verlangen. Dazu sind es tatsächlich Glockenanker- Motoren mit entsprechend guten Laufeigenschaften, die ein herkömmlicher 3- oder 5- Poler nie erreicht. Für mich als jemand, der mit Akku fährt ist der deutlich niedrigere Stromverbrauch ja besonders wichtig, aber auch für Leute, die den Strom “aus der Steckdose” bekommen, verursacht niedrigere Stromaufnahme des Motors auch kleinere Probleme (Decoder, Wärme,…).

Ich bin wirklich ein großer Fan dieser Motoren und werde nach und nach alle Loks auf solche Motoren umrüsten.  Bei der Emma ist es nicht mal eine Umrüstung, das ich das “Anna” Fahrwerk gleich ohne Motor bekommen habe.

Inzwischen habe ich den 3D Druck so weit modifiziert, damit das Fleischmann “Anna” Fahrwerk gut passt.

Ich musste ein wenig mit der Feile nachhelfen, damit die vorderen Räder nicht am Aufbau schleifen. So läuft es aber einwandfrei und die Lok ist nicht mehr hochbeinig.

Grundiert ist meine Emma auch schon, nur der Lack und die Steuerung fehlt noch.  Ich habe mir extra beide Serien, “Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer” sowie “Jim Knopf und die wilde 13” angeschaut, (nicht nur) um einen Eindruck von der Farbgebung zu bekommen. Generell ist Emma grau, nicht schwarz. Die Nietenbänder sind meist etwas dunkler. Allerdings ist die Farbgebung ziemlich fleckig und ungleichmäßig. Eine “perfekte” Lackierung wäre also unpassend.

Die genaue Farbgebung lässt sich in den 1970er Jahre TV Filmen aber nicht erkennen. Emma sieht farblich fast in jeder Einstellung anders aus. Mal hat sie rote Räder, man graue, mal schwarze und auch der Aufbau ist immer wieder anders gefärbt.  Bei den Dreharbeiten wurde sicher nicht immer dasselbe Modell verwendet. Die ursprüngliche Aufzeichnung aus den späten 1950ern  war noch in Schwarzweiß. In den 1970ern wurde es deswegen neu aufgezeichnet, mit Original Puppen, Original Modellen und dem Original Drehbuch, nur eben in Farbe.

Außerdem dachte ich immer, die Fahraufnahmen wären auf Märklin Gleisen gemacht worden. Das war ein Irrtum, es sind nämlich Trix Express Gleise, wie man in der “Digital Remastered” HD Version einwandfrei erkennen kann. Spätestens mit Molli im zweiten Teil macht es das Leben für die Produzenten ja auch erheblich leichter, denn damals gab es ja noch keine andere Mehrzugsteuerung als die drei Leiter von Trix Express…

Auf Licht und ähnliches habe ich bewusst verzichtet,. Die Proportionen stimmen jetzt wirklich gut. Wenn Emma fertig ist, wird sie mir sicher viel Vergnügen bereiten.

 

Wenn es mehr gibt, geht es hier weiter.

Susi- Ein Traum nimmt ganz langsam Gestalt an.

Seitdem ich mit Spur 0e angefangen habe, wollte ich schon immer eine Mallet Lok haben. Sowas wie die Öchsle Lok oder die sä. IVk. Beide gibt es zwar von Henke, aber leider völlig außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten. Es gibt von Bachmann zwei vergleichsweise riesige Mallet Schlepptenderloks in 0n30. Daneben gibt es von KS eine Mallet Tenderlok, die auf so ein Bachmann 0n30 Fahrwerk aufsetzt. All diese Loks sind entweder viel zu groß und/oder viel zu teuer für mich.

Also bleibt nur der (Freelance-) Selbstbau. Da die Mechanik einer Mallet sehr aufwändig ist, habe ich die ersten geistigen Experimente, meine Mallet auf Basis zweier Fleischmann “Anna” zu bauen, wieder verworfen. Aber die Abmessungen so einer “Doppel- Anna” würden mir durchaus zusagen. Also mal bei den H0 Kollegen nach einer geeigneten Spender- Mallet suchen. Unter 100€ ist mir zunächst nur die “Kreuzspinne” unter gekommen. Die Lok ist zwar sehr originell, entspricht aber nicht wirklich dem, was ich mir unter einer Mallet vorstelle. Die nächste Lok, die auftauchte war dann die BR 96, ein Monstrum von Lok. Viel zu groß. Es sollte was Kleines, Niedliches werden, etwas Süßes… Apropos Süß, da war doch was…

In Spur N habe ich noch einige wenige Fahrzeuge aus dem Nachlass meines Patenonkels. Darunter ist auch eine Minitrix “Zuckersusi”… Sowas in H0 wäre es doch… In der Tat gibt es die Zuckersusi tatsächlich in H0, von Roco…  Aber die Suche nach einem preiswerten Fahrwerks- Spender gestaltete sich sehr schwierig. Die Zuckersusi ist nur selten mal bei eBay zu finden. Unter 150€ war  lange rein gar nichts aufzutreiben. Bis letztes Wochenende… Da tauchte eine leicht beschädigte Zuckersusi bei eBay auf, Startpreis 39€ mit der Möglichkeit einen Preisvorschlag zu senden. Ich habe es mal mit 50€ probiert und der Vorschlag wurde angenommen. Heute ist die Lok hier angekommen.

Der abgebrochene Schlot stört mich überhaupt nicht, da das Gehäuse sowieso “entsorgt” wird. Um sich ein Bild von der Größe (eher Kleinheit) der Susi zu machen, hier noch ein Vergleich mit der Magic Train Stainz.

Man sieht, die Susi ist trotz 4 Achsen praktisch nichts länger als die zweiachsige Stainz. Genau die richtige Größe für meinen Geschmack…

Nun geht es also ans 3D konstruieren, denn der Kessel und das Führerhaus werden “natürlich” im 3D Druck entstehen.  Das Projekt wird aber noch eine ganze Weile dauern. Ich habe aktuell für so ein neues Projekt eigentlich überhaupt keine Zeit. Nur musste ich bei dieser Chance natürlich sofort zuschlagen. Auch wenn das die noch ausstehenden Weihnachtseinkäufe noch weiter einschränkt als ohnehin schon. Zum Glück habe ich schon einiges, aber noch nicht alles.  Auf jeden Fall habe ich jetzt erst mal “mein” Mallet- Fahrwerk. Damit hat der Weihnachtsmann dieses Jahr schon vorzeitig meinen größten Wunsch erfüllt.

Falls jemand eine Idee hat, welche Lok sich für dieses Fahrwerk als (grobe) Vorlage anbieten würde, nur zu. Bevor ich mir die Lok komplett aus den Fingern sauge, baue ich lieber etwas nach, wenn auch vielleicht sehr frei interpretiert.

Mir ist vorhin beim Aufräumen doch tatsächlich der Karton mit den Spur N Erbstücken unter gekommen, die ich aus dem Nachlass meines vor fast 20 Jahren verstorbenen Patenonkels übernommen habe. Dabei musste ich natürlich wenigstens mal rein schauen. Und was sehe ich da? Eine “Zuckersusi” von Minitrix, allerdings nicht in Länderbahn- Farbgebung sondern im Epoche 2 Farbkleid der DRG…

Solche Maßstabsvergleiche finde ich immer wieder spannend. Wollte ich euch nicht vorenthalten. Ganz ehrlich? Dampfloks mit roten Rädern sehen besser aus als solche mit schwarzen Rädern. Finde ich zumindest.

 

Wenn es etwas neues gibt (sicher nicht so bald), werde ich hier weiter berichten.

Bachmann Porter 0-4-2 “Portia”

So nach und nach möchte ich euch meinen Fuhrpark vorstellen. Heute geht es um eine 0-4-2 Porter von Bachmann in 0n30, ein weit verbreitetes Modell.  Die Lok ist eher winzig und hat durch die Nachlaufachse eine eher urige Form. Mir gefällt sie sehr gut. Ich habe sie vor einiger Zeit in einem Konvolut von 3 Bachmann 0n30 Loks günstig gebraucht erworben, als analoges Modell. Daneben waren in dem Paket eine 0-4-0 Porter und eine 2-6-0 Mogul enthalten. Mein Kumpel Martin hat sie für mich auf RC Steuerung und Glockenanker Motor umgebaut. Viele der Fotos stammen auch von ihm.

Zuerst musste die Lok natürlich zerlegt werden, um an alles dran zu kommen.

Sind doch mehr Teile, als man erwarten sollte, bei einem Großserienmodell. Der Motor ist ein einfacher China- Motor. Deswegen wird er gegen einen (ebenfalls chinesischen) Glockenanker- Motor der Größe 1015 (10 mm Durchmesser, 15 mm Länge) getauscht, der sehr ruhig läuft, erstaunlich viel Kraft für seine Größe hat und dabei auch noch sehr wenig Strom verbraucht. Bei Akku- Betrieb ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Die Schnecke (Modul M0.5) ist ebenfalls neu, da sich die alte Schnecke nicht zerstörungsfrei vom alten Motor entfernen ließ.

Hier ist der neue Motor sowie der Deltang Empfänger RX-41 und ein 200 mAh Akku schon eingebaut. Obwohl der Motor eigentlich für 12 Volt ausgelegt ist, läuft die Lok mit den 3,7 Volt des LiPo Akkus wunderbar und auf jeden Fall auch schnell genug.  Deswegen war es kein Problem, den nur bis maximal 6 Volt nutzbaren RX-41 Empfänger zu verwenden, der im Gegensatz zu den eigentlich für Modellbahn prädestinierten RX 6xx Typen auch weiterhin problemlos lieferbar ist. Daneben ist er auch noch besonders günstig (ca. 30€), mein neuer Standard- Empfänger. Benötige ich doch mal mehr Spannung bzw. Stromstärke, gibt es preiswert einen Booster, der dann 10 Volt und 3 Ampere verträgt. Ein paar der nicht mehr hergestellten RX 6x Empfänger, die 13 oder sogar 18 Volt vertragen, habe ich zur Not auch noch in Reserve. In meiner Spurweite kommt man damit immer aus, ganz sicher.

Schon ohne Führerhaus ist nach dem Anbringen des Öltanks nichts mehr von der Technik zu sehen.

Die Lampe hinten ist nicht ab Werk vorhanden, sondern stammt aus meinem 3D Drucker,  ein Download von Thingiverse. Ursprünglich für eine 5 Zoll Lok gedacht, ließ sie sich aber problemlos für die Porter passend herunter skalieren und ausdrucken. Unlackiert sah sie so aus:

Und noch einen Blick unter die Lok. Oben ist der Ein- und Aus- Schalter und unten die Ladebuchse zu erkennen.

Hier ist noch ein Video von der ersten Testfahrt auf Martins Anlage, noch ohne Gehäuse. So sieht man alles arbeiten.

So macht sich meine Porter auf Martins Waldbahn- Anlage. Ist doch sehr stimmig, oder?

Seit heute ist die Lok wieder zurück bei mir. Und sogleich musste sie zeigen, was sie zu leisten vermag.

Die Steigung werde und muss ich noch deutlich sanfter hin bekommen, aber die Porter lässt sich von der aktuell arg steilen Strecke nicht beeindrucken. Zwei Peco 0e Flexgleise einfach auf die unfertige Steigung gelegt, ein paar Wagen angekuppelt und los geht’s  Das ist das Schöne an der RC Technik. Die Lok fährt ganz unabhängig von irgendwelcher Verkabelung, zu Not auch ganz ohne Schienen auf dem Schreibtisch.

Ich muss den Empfänger noch genau zur Lok passend programmieren. Aktuell ist noch alles im Werkszustand des Empfängers.  Die Porter bekommt noch Personal und ihre Beschriftung als Lok “Portia”, bevor sie endgültig in den Plandienst überstellt werden kann. Vom Endzustand werde ich noch ein paar Fotos machen und hier nachreichen.

 

“I came from a land down under” – Trambahn Dampflok “Paluma” aus Australien

Mein aktuelles Projekt ist eine Trambahn- Dampflok in 1:48, die ihr Vorbild in Australien hat. Dank einem Forumsbeitrag im Schmalspurtreff- Forum bin ich über die Seite von Keith Faulkner gestolpert. Dort gibt es viele 3D Druckdateien zum kostenlosen Download. Die Modelle scheinen gut durchdacht zu sein und sollten sich kostengünstig und schnell realisieren lassen.

Ausprobieren wollte ich zuerst mal die “Paluma”. Paluma stammt aus einer der der Aborigines- Sprachen und bedeutet  “Donner”.  Als Antrieb dient das Fahrgestell einer Lima H0 Rangierlok, die es seit Jahrzehnten gibt und die nie viel Geld gekostet hat.

Ich habe Eine bei eBay für 11,95€ aufgetrieben. Der Motor ist nicht gerade optimal, aber zumindest ist die Lok keine heftige “Rennsemmel”. Für den aufgerufenen Preis fährt sie nach etwas Wartung sogar ziemlich anständig. Man könnte die Fahreigenschaften durch einen neuen Motor sicher deutlich verbessern, doch ich habe das Projekt bewusst als schnelles low- cost- Projekt angelegt. Hätte die Lok einen “normalen” Motor hätte ich bestimmt einen meiner vorrätigen Glockenanker Motoren eingebaut. Aber sie hat, ganz ähnlich wie ältere Märklin oder Fleischmann Loks einen Scheibenmotor. Dafür ist ein wirklich preisgünstiger Ersatz nicht so ohne weiteres aufzutreiben. Und ich baue ganz sicher keinen 100€ Motor in eine 10€ Lok ein…

Nach der langen Sommerpause wollte mein Halot One seinen Dienst nicht wieder antreten. Das OTA Firmware- Update ist schief gegangen. Nun startet er nicht mehr und ich habe noch keine Idee, wie ich ihn wieder zum Laufen bekomme. Zum Glück habe ich noch den alten Elegoo Mars, den ich zwischendurch mal repariert hatte. Damit kann ich die Teile der  Lok, wenn auch sehr langsam ebenfalls drucken.

Das Chassis musste ich zweimal drucken. Der allererste Versuch war nicht optimal vorbereitet, es gab zu wenig Stützen. Für die ersten Fotos musste es aber trotzdem herhalten.  Der zweite Druck ist deutlich besser geworden. Aktuell druckt gerade der Kessel. Wenn ich da nicht auch zweimal ran muss, sollte morgen oder übermorgen dann die Kabine und das “Kleinkram” dran sein.

Der Antrieb wird einfach mit den beiden Original- Schrauben, mit denen er auch in der H0 Lok eingebaut war, in das gedruckte Chassis  geschraubt und fertig. Die “Kringel” sind dafür gedacht, dort Unterlegscheiben oder Muttern als Ballast einzulegen. Dennoch sollte man die verbleibenden Hohlräume der Lok möglichst umfangreich mit weiterem Ballast füllen. Die H0 Lok hat ein anständiges Gewicht, was den Fahreigenschaften zuträglich ist. Die neue 0n30 Lok sollte ebenfalls so schwer wie möglich werden.

Der Kessel wird mit der Kabine zusammen geklebt (nach dem Lackieren)  und das komplette Gehäuse dann mit 4 Mini- Schrauben an das Chassis geschraubt. Sieht alles sehr gut durchdacht aus. Die Paluma bekommt keinen RC Empfänger, da es die im Moment so gut wie gar nicht zu kaufen gibt. Stattdessen bekommt sie einen Train-O-Matic DCC Decoder mit einem Goldcap Pufferbaustein, ebenfalls von Train-O-Matic. Damit kostet mich die Lok etwa 55€. Der Decoder kostet 18€, der Pufferbaustein 19€, die Spenderlok hat 12€ gekostet. Die Harz- Kosten belaufen sich auf ca. 2,50€. Dazu kommt noch etwas Farbe, etwas Klarsicht Verpackungsabfall für die Verglasung und zwei Kadee No.5. Die Gearboxes dafür sind bereits in der Konstruktion mit eingebaut worden. Ob ich die Lok beleuchte, weiß ich noch nicht. Die LED kämen dann im Zweifel noch obendrauf.

Inzwischen sind alle Teile gedruckt.

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, habe ich die Teile mal lose zusammen gesteckt.

Ich muss am Kessel/Rahmen etwas nacharbeiten, damit die Teile genau passend sind. Ob das am Druck oder an der Konstruktion liegt, mag ich nicht beurteilen. Ist auf jeden Fall kein großer Aufwand, nur ein wenig mit der Feile nacharbeiten.

Die Lok sieht von den Proportionen her durchaus ansehnlich aus. Auf dem Vorbildfoto gefiel sie mir eigentlich nicht so gut wie jetzt das gedruckte Modell. Obwohl, erst mal abwarten, wenn man die Teile tatsächlich sehen kann, nachdem sie lackiert oder zumindest grundiert sind. Das transparente Harz ist hier nicht so wirklich gut zu beurteilen.

Und noch mal ein Vergleich 0n30 zu H0… Das eigentliche Fahrwerk ist am Modell ja nun gar nicht zu sehen. So spielt es überhaupt keine Rolle, was die Lok im Original als Fahrwerk hat. Wenn ich richtig informiert bin, ist das Original ein C- Kuppler und nicht wie hier eine zweiachsige Lok. Wohl nicht zuletzt deswegen ist die Paluma als “Freelance” eingestuft. Das Modell wird auf jeden Fall gut zu meiner Karibik- Insel passen, da bin ich mir sicher..

Um die Proportionen der Paluma einschätzen zu können, noch einige Fotos mit anderen Fahrzeugen zum Vergleich.  Die Paluma ist ja eine 0n30 Lok, also im Maßstab 1:48. Dafür ist sie aber nicht all zu klein.

Hier neben der Porter von Bachmann in 1:48

Einem Bachmann Güterwagen in 1:48

und meiner GEC Diesellok, ebenfalls in 1:48

Auch neben ein paar 1:45 Fahrzeugen passt die Größe, finde ich. Zuerst die bekannte Stainz von Fleischmann Magic Train:

und meiner kleinsten 1:45 Lok, einer Jung Feldbahnlok:

Es gibt eine Planänderung. Zum Einen habe ich scheinbar doch noch einen brauchbaren Tausch- Motor gefunden, weswegen die Paluma doch mit RC und Akku ausgerüstet wird.

Der Motor läuft recht ruhig und kommt problemlos mit einer LiPo Zelle aus. Allerdings habe ich keinerlei technische Daten und er scheint mir nicht all zu stark zu sein. Das muss ich erst noch genau testen, bevor ich den Lima Antrieb zerlege und dabei u.U. irreparabel beschädige.

Und zum anderen werde ich die Teile noch mal neu drucken, da ich jetzt ja einen besseren Drucker habe. Noch ist nicht viel Arbeit in das Modell geflossen, weil ich zur Zeit an meiner Anlage arbeite. Dazu wird es bald auch etwas zu lesen geben.

Wenn es etwas neues gibt, melde ich mich wieder.

“Heidi” Teil 1

Im Rahmen der Vorstellung der RTR Fahrzeuge möchte ich zeigen, wie man die Deltang RC Technik in ein Großserien- Fahrzeug einbaut. (Viel) Später wird es noch einen zweiten Teil geben, in dem es um die “Superung” des 25 Jahre alten Modells gehen wird. Es handelt sich bei der “Heidi”, wie unschwer zu erkennen, um eine Fleischmann Magic Train Stainz,  die aus verschiedenen Modellen zusammen gesetzt wurde. Das Führerhaus und der schlanke Schlot stammen von einer Lok aus dem Geburtstags- Startset, das Fahrwerk ist aber komplett und stammt von einer “normalen” Lok (#2200), eigentlich mit einem grünen Führerhaus und dickem Schlot ausgestattet. Ich habe sie vor geraumer Zeit von einem Forums- Kollegen so wie sie ist, gekauft. Mir gefällt dieser “Frankenstein” recht gut, besser als die “echte” 2200…

Diese Stainz ist bei der RTR als Lok “Heidi” gelistet und wird vorrangig als Zuglok des “Glacier- Express” Theme- Trains eingesetzt. Der “echte” historische Glacier Express wird von einer blauen Dampflok gezogen, deswegen ist “Heidi” ebenfalls Blau. Allerdings werden die Wagons im modernen Rot-Weiß lackiert werden, damit auch weniger Eisenbahn- interessierte Touristen den Zug als solches wieder erkennen können. Das der Glacier Express ursprünglich ganz in Blau war, wissen die meisten Leute nicht…

Der tatsächliche Einbau der RC Technik hängt natürlich sehr von den Platzverhältnissen in der jeweiligen Lok ab. Auch der “erlaubte” Grad der “Zerstörung” des Original- Zustands spielt eine entscheidende Rolle. Kann ich wild drauf los schneiden, sägen und fräsen oder soll die Lok so weit es möglich ist, im Original Zustand erhalten bleiben??? In diesem Fall möchte ich so weinig wie möglich an der Lok ändern, aber wenn es nötig ist, fräse ich auch mal was weg…

Zuerst mal ein Überblick über die Komponenten, die mir zur Verfügung stehen.

Oben ist ein 240 mAh LiPo Akku, der eigentlich für eine Spielzeug- Drohne gedacht ist und den es im 5-er Pack mit Ladegerät für 10€ in der e-Bucht gibt. Die einzige andere Akku- Größe (500mAh), die ich vorrätig habe, ist zu groß, also muss es dieser Akku werden. Damit wird sowohl die Elektronik als auch der Antrieb der Lok mit Strom versorgt. Ein einzelliger LiPo Akku hat etwa 3,7 Volt Nennspannung. Damit lassen sich zwar die RC- Empfänger problemlos betreiben, doch für die normal üblichen Motoren sind 3,7 Volt zu wenig. Deswegen benötigt man in aller Regel neben Akku und RC Empfänger noch einen sogenannten “Step Up Regler”. Das ist eine mehr oder weniger kleine Elektronik, die aus einer kleinen Eingangsspannung (hier also 3.7 Volt) eine höhere Ausgangsspannung erzeugt, z.B. 9 Volt. Mit 9 Volt laufen die meisten herkömmlichen Fahrzeuge schnell und kräftig genug…

Links auf dem Foto liegt je ein Deltang RX61 (größer) und RX63 (kleiner) RC- Empfänger. Vom RX63 habe ich einen zu viel, da ich letztens aus Versehen statt einem RX61 einen RX63 bestellt habe und ich keine Rücksendung nach England dafür machen wollte. Der RX63 verträgt nur bis zu 400mA Strom für Motor und Funktionen (Licht usw). Das wäre noch nicht mal all zu tragisch.  Aber der RX63 verträgt nur maximal 8 Volt am Eingang, womit auch die maximale Motorspannung auf unter 8 Volt begrenzt ist. Sehr oft werden die winzigen Pololu 9Volt Step Up Regler verwendet, um aus einem einzelligen LiPo Akku 9 Volt Fahrspannung zu “kitzeln”. Das ist mit dem RX 63 nicht möglich. Also muss man den winzigen Empfänger mit entweder 2 LiPo Zellen (= 7,4 Volt) oder einen im Verhältnis deutlich größeren Step Up Regler kombinieren. Die dritte Variante wäre der Einbau eines Motors für 6 bis 9 Volt und der Betrieb mit einem fixen 5 Volt Step Up Regler von Pololu (der genau so winzig ist, wie der 9 Volt Typ). Durchschnittliche H0 Fahrzeuge älteren Jahrgangs dürften mit 5 Volt sogar ganz passable Geschwindigkeiten erreichen. Da müsste man nur sehen, ob der Motor dann nicht zu viel Strom zieht. Neuere Fahrzeuge dürften aber oft zu langsam sein bzw zu wenig Zugkraft übrig behalten.

Da wir nun schon viel über Step Up Regler gesprochen haben… Auf dem Bild oben sind zwei gänzlich verschiedene Typen zu sehen. Das winzige Teil rechts unten ist so ein Pololu 9 Volt Regler. Darüber das große Teil ist ein No Name China Produkt. Der große Nachteil ist natürlich genau das, die Größe. Aber der China Regler hat auch 2 nicht zu unterschätzende Vorteile, weswegen ich, sofern vom Platz her möglich (wie z.B. in meiner GEC), lieber die “großen Brummer” einbaue. Zum einen bekommt man locker 4-5 von den großen Teilen für den Preis eines einzigen Pololu Reglers und zum anderen kann man bei den China Teilen die Spannung mit der kleinen Messing- Schraube in dem blauen Kästchen (ein Trimpoti) einstellen. Damit ist es möglich, die Fahrspannung und damit die Höchstgeschwindigkeit exakt an die eigenen Vorstellungen anzupassen.

Zunächst wird mal nach einem Platz für den Akku gesucht, da ich hier keine Variationsmöglichkeiten habe.

Der erste Versuch ist unter dem Dach des Führerhauses, eine häufig zu findende Variante.

Allerdings fällt hier der Akku von der Seite betrachtet doch sehr störend auf, selbst wenn man noch versucht, ihn mit Farbe zu Tarnen. Außerdem hat das Personal dann keinen Platz mehr für den Kopf.  Somit ist diese Option im Prinzip vom Tisch. Leider sind bei der Stainz die Wasserkästen nicht durchgehend frei, sonst wäre da genug Platz. Das sieht man auf einem Foto weiter unten ganz gut. Bleibt noch der Boden des Führerhauses.

Wenn ich den Akku schon dort im eigentlich sichtbaren Bereich unter bringen muss, dann kann ich natürlich auch gleich den großen Regler nehmen. Der stört dann auch nicht mehr als der Akku selbst. Später bekommt das Führerhaus eine schwarze Abdeckung aus Karton oder Kunststoff, auf der zwei “halbe” Lokführer montiert werden. So sieht man nicht mehr wirklich etwas von der Technik am Boden. Allerdings werde ich den Ein/Aus Schalter (einen Mini- Schiebeschalter) von Innen mittig an die Stirnseite des Führerhauses und die Ladebuchse an die (in Fahrtrichtung) rechte Seitenwand im Bereich vor der Tür ankleben. Zum Laden und ein- bzw ausschalten muss ich dann zwar das Dach abnehmen, was bei der Stainz aber gar kein Problem ist. Das Dach ist nur gesteckt und lässt sich kinderleicht abnehmen…

Fehlt noch der Platz für den Empfänger…

Der Empfänger ist deutlich flacher und kleiner als der Akku. Deswegen wäre eine Möglichkeit, den Empfänger unters Dach zu bauen. Allerdings muss man dann ziemlich viele Kabel zum Dach führen, was zum einen nicht so gut aussieht und zum anderen unpraktisch ist, wenn man das Dach öfter abnehmen muss…

Eine andere Möglichkeit wären die Wasserkästen. Aber wie weiter oben schon erwähnt, sind die nicht frei, sondern werden vom Stehkessel- Imitat teilweise blockiert.

Der RX 61 ist leider etwas zu lang, um ihn im Stehkessel selbst unterbringen zu können… Was nun? Klar könnte ich den Empfänger auch noch ins Führerhaus legen, doch dann ragt die Elektronik vermutlich über die Fenster- Unterkante hinaus, etwas, was ich wirklich vermeiden möchte. Wenn es schlecht läuft, bekomme ich den RX 61 ohne Fräsarbeiten am Stehkessel  nicht eingebaut.

Aber bevor ich das Modell “zerstöre” teste ich erst mal, ob nicht vielleicht der RX 63 ausreicht, um die mit 2 LED ausgestattete Stainz mit genügend Geschwindigkeit zu betreiben… Dann müsste ich außer einem kleinen Loch für die Kabel- Durchführung nichts weiter an der Lok ändern… Das mache ich aber nicht mehr heute.