Jagsttalbahn- Güterwagen aus einem Lasercut Bausatz

Nachdem ich ja eher zufällig von einem Lasercut Bausatz für einen Jagsttalbahn- Wagen in 0e erfahren habe und mir, ganz im Gegensatz zu den allermeisten sonstigen Modellbahn- Artikeln der Preis nicht als völlig überzogen, sondern realistisch und fair erschien, habe ich kurzerhand so einen Bausatz bestellt. Das war Anfang Dezember 2021. Leider musste mir der Konstrukteur, Herr Scholz von HS Design (die vorrangig hochwertige “Ausschneidebögen” herstellen) mitteilen, das die Bausätze sehr kurzfristig ausverkauft wurden und ich keinen mehr bekommen konnte. Vor ein paar Tagen hat mir Herr Scholz per Email mitgeteilt, das eine Neuauflage erschienen ist. Nun konnte ich meinen Bausatz doch noch bekommen. Da ich per Vorkasse bezahlt und den Wagen ohne Kupplung bestellt habe, musste ich exakt 30€ (incl. Versand) für den Bausatz bezahlen. Aktuell habe ich kaum Zeit für die Modellbahn, aber zumindest ein “Unboxing” konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.  Außerdem muss man solche Angebote dann kaufen, wenn sie verfügbar sind. Wenn also jemand Lust auf so einen Wagen hat, oben ist die Webseite von HS Design verlinkt…

Wann ich aber dazu komme, den Wagen zusammenzubauen und den dazu gehörenden Baubericht fertig zu stellen, kann ich aktuell noch nicht sagen.

Der Bausatz wird in einer stabilen Pappschachtel verschickt und war innerhalb von nur wenigen Tagen da.  Im Bausatz enthalten sind auch die Metall- Radsätze mit Speichenrädern sowie die Lagerbuchsen dafür.

Daneben sind je zwei graue und zwei schwarze gelaserte Karton- Platten dabei. Zunächst mal ein Blick auf die grauen Platten:

Die Fahrzeugbeschriftung ist auf den Laser- Karton aufgedruckt und somit akkurat sitzend und nicht so leicht “abgrabbelbar”. Die grauen Teile sind für den Aufbau. Und hier noch die schwarzen Kartons:

Es sind auch Teile für “Pappräder” dabei. Diese machen aber nur bei reinen Standmodellen Sinn. Aber man kann sie sicher irgendwo als Deko verwenden. Die schwarzen Teile sind für den Rahmen und das Fahrwerk.

Daneben liegt auch noch ein bedrucktes Blatt bei, das zur Dekoration des Wagenbodens und der Innenseiten des Aufbaus gedacht ist.

Hier sind auch Beschriftungsvarianten enthalten. Dieses Blatt ist nicht gelasert. Man muss also ganz klassisch mit Lineal und Skalpell an die Sache heran gehen.

Durch die Farbgebung des Kartons und die bereits angebrachte Beschriftung hat man keinerlei Lackier- Arbeiten vorzunehmen. Es sei denn, man will den Wagen “weathern”.

Als Bauanleitung liegen drei gedruckte A4 Blätter bei, mit vielen Zeichnungen und etwas Text. In wie weit diese Anleitung ausreichend, großzügig oder zu knapp ist, wird sich beim Bau herausstellen.

So weit das “Unboxing”. Sobald es was neues zu Berichten gibt, werde ich es hier einstellen.

Zuckerrohr Lore Teil 2

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt…. Irgendwie stehen alle meine Eigen- Konstruktionspläne unter keinem guten Stern. Nachdem ich angefangen habe, die Zuckerrohr Lore aus Holz zu lasern, habe ich entdecken müssen, das sich diese Arbeit schon jemand vor mir gemacht hat.  Auf Thingiverse gibt es ein 3D Modell einer Zuckerrohr Lore in 0n30 frei zum Download und ausdrucken. Auch wenn in der Titelzeile H0n30 steht, ist die Lore definitiv in 0n30 konstruiert. Dasselbe Schicksal hat auch mein C 50 Projekt ereilt. Auch diese Lok gibt es auf Thingiverse in 1:45 kostenlos zum Download… Dazu später mehr im entsprechenden Beitrag,

Die Lore kann ich mit meinem Elegoo Mars in einem Durchgang gleich zweimal drucken. Das spart eine Menge Zeit.

Die Kosten für das Harz liegen pro Lore bei gut 1€ (der Display Verschleiß ist dabei schon einkalkuliert). Und das, obwohl ich aus schlechten Erfahrungen der letzten Zeit gelernt habe, lieber zu viel als zu wenig Stützen einzuplanen.

Das Fahrwerk ist ein einzelnes Druckteil, der Käfig wird aus 4 Teilen montiert.

Bei so reichhaltigem Support macht das Versäubern etwas Arbeit. Dafür sind die Teile nicht so wellig, dort wo das Modell gestützt werden muss…

Nach dem Versäubern und Aushärten ging die Suche nach passenden Radsätzen los.  Leider passen die bei mir in großer Zahl vorhandenen Roco H0 Radsätze auch hier nicht. Im Gegensatz zu den Five79 Bausätzen (für die die Roco Achsen zu kurz sind) sind hier die Achsen aber zu lang. Es passen aber Radsätze von Fleischmann und auch Märklin Hamo, die einen knappen Millimeter kürzere Achsen haben. Nur habe ich davon bei weitem nicht so viele, leider…

Der MT Wagen dient zur Höhenjustage der Kupplung und als Größenvergleich.  Nachdem ich passende Radsätze hatte, musste ich noch passende Kupplungen auftreiben. Eine mögliche Variante wäre es, eine Kadee NEM Kupplung von unten gegen den Rahmen zu kleben/schrauben. Die NEM Köpfe haben eine Feder zur Mittel- Justage bereits integriert. Das wäre eine zumindest halbwegs funktionierende Lösung gewesen.

Die Loren haben einen Schlitz, in den ein 3D Druck Teil als “Feldbahn- Kupplung” eingesetzt werden kann. Zufällig ist dieser Schlitz exakt in der passenden Höhe, Dicke , Breite und Tiefe um direkt eine “Whisker” Kupplung (Kadee #118) aufzunehmen. Nun muss man nur noch eine Schraube von Unten eindrehen, um die Kupplung zu befestigen. Das ist die bessere und auch preisewertere Lösung denn die NEM Kupplungen kosten etwas mehr bzw. sie gibt es nicht in Großpackungen. Eine Lore kommt so komplett auf 5 bis 6€ incl. Radsätzen, Kupplungen, Kleber und Lack. Muss man sie drucken lassen, wird es natürlich deutlich teurer, weil kein Dienstleister rein für die Materialkosten arbeitet, arbeiten kann…

Zum Komplettieren der Lore benötigt man neben dem eigentlichen 3D Druck zwei H0 Radsätze, zwei Kupplungen passend zum eigenen System, etwas Kleber und Lack sowie ein wenig Fliegengitter- Stoff, am besten in Schwarz. Diesen Stoff gibt es für ganz kleines Geld im 1€ Shop und er eignet sich neben der Bespannung dieser Loren auch als Maschendrahtzaun und ähnliches. In aller Regel hat man ein paar Reststücke übrig, wenn man seine Fenster vor den lästigen Plagegeistern schützt. Also nicht wegwerfen, sondern weiter verwerten, ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens…

Im Vergleich zu dem MT Personenwagen ist die Lore doch recht winzig. Die Breite ist aber so, das es gut zueinander passt. Das Fahrwerk kann man auch für andere Flach- oder Kasten- Loren verwenden… Dazu kann man leicht aus etwas Balsaholz einen Boden und ggfs. Seitenwände “schnitzen”.

Jetzt mus sich erst noch eine Lösung für das Ladegut finden. Wachsendes Zuckerrohr werde ich auf meiner Anlage mit Gras- Teppichen für Outdoor Gebrauch simulieren. Aber geschnittenes Zuckerrohr sieht doch anders aus.  Das werde ich nun eine Weile dran grübeln. Die Ladung will ich vor der Endmontage und dem Lackieren zumindest vorbereitet haben. Sonst müsste ich einen Holz- Boden einbauen, wie er für leere Loren auf jeden Fall nötig wäre..

Noch mal ein Foto mit der Porter, die besser zu den Loren passt als der vergleichsweise riesige MT Personenwagen…

Da ich zufällig ein schönes Reststück Furnierholz gefunden habe, werde ich den Loren doch allen einen Echtholz- Boden spendieren. So kann ich mich auch später noch um das Ladegut kümmern, wenn mir irgendwann dann doch mal was dazu einfällt.

Um zu entscheiden, wie ich die Maserung laufen haben möchte, habe ich einen Boden in Längs- und einen in Quer- Richtung ausgeschnitten und verglichen.

Der Sieger ist eindeutig die Quer- Richtung… Also noch einen zweiten Boden ausgeschnitten, bevor die Käfige auf die Fahrwerke geklebt werden.

Das dünne Furnier für den Boden ist ziemlich wellig. Das wird sich legen, wenn es später mit dem Fahrzeug verklebt worden ist.

Das Zusammenkleben ist etwas fummelig, da es keine Rastnasen oder Ähnliches gibt und die Teile stumpf aneinander geklebt werden müssen. Dazu lässt sich das Harz nicht mit Kunststoffkleber, auch nicht mit Ruderer verkleben. Es funktioniert nur Sekundenkleber, was die ganze Sache nicht erleichtert. Zusätzlich ist mir auch gerade noch der Gel Kleber ausgegangen, der für solche Arbeiten erheblich besser geeignet ist, als der dünnflüssige “normale” Sekundenkleber.

Nichtsdestotrotz  habe ich die beiden Loren  zusammen gebaut bekommen.

Das ist doch ein niedliches Züglein, oder?

Als nächstes will ich noch 2 x 2 Loren ausdrucken sowie Sekundenkleber Gel und Fleischmann Radsätze organisieren. Die Märklin Hamo Radsätze passen zwar rein, da die Achsen aber 24,4 mm lang sind, laufen sie nicht so leicht wie die 24,0 mm Fleischmann Achsen. Mit den Fleischmann Radsätzen laufen sie wirklich gut. Deswegen gibt es einen kompletten Satz 10,4 mm Räder mit 24,0 mm Achsen für meine 6 geplanten bzw. existierenden Loren.

Was ich noch nicht gemessen habe, ist das Gewicht. Allerdings erschienen sie mir nicht zu leicht, von daher… Zur Not kann man ja immer noch Ballast unter den Fahrwerken bzw. unter dem Ladegut anbringen. Allerdings denke ich erst mal nicht, dass das nötig sein wird.

Das Finish mache ich erst, wenn alle 6 Loren so weit sind, um alle auf einmal lackieren zu können. Die Option später noch mehr von diesen Loren herzustellen, steht mir ja jederzeit offen. 3D Druckdaten werden nicht schlecht, verbrauchen keinen Platz und nutzen sich auch nicht ab. Ein Resin Drucker wird auch in Zukunft fest zu meinem Werkzeugpark gehören. Es sei denn, es gibt demnächst etwas noch Besseres in einem vergleichbaren Preisrahmen.

Kleiner Nachtrag. Inzwischen habe ich alle 6 Loren der ersten Auflage  ausgedruckt und mit neuen Radsätzen von modellbahn-radsatz.de ausgerüstet. Zum lackieren bin ich aber noch nicht gekommen, also sind die Loren weiterhin nur in Grau zu “bewundern”. Hier auf meinem “Fiddle- Gleis” mit der 0-4-2 Porter von Bachmann als Zugpferd.

Wirkt durchaus “karibisch”. Auch die Bachmann Shay macht sich ganz gut vor den Loren, obwohl ich sie vorrangig im Touristen- Verkehr einsetzen will, da die Shay eine echte Attraktion für Bahn- Fans ist.

Wenn mir das Ganze mal zu exotisch wird, könnte ich die Loren problemlos auch ins mitteleuropäische Hochmoor verlegen. Eine Jung Feldbahnlok davor und das ganze Karibik- Flair ist dahin… Nun ist es ein “langweiliger” Torfzug…

Irgendwann die Tage muss ich dann doch mal lackieren, damit die Loren fertig montiert werden können…

Fortsetzung folgt.

Five79 Rungenwagen Bausatz

Heute möchte ich euch gerne die Bausätze der englischen Firma Five79 näher bringen. Es handelt sich dabei um eine Neu- Auflage der bekannten Slimrails bzw. Chivers Finelines  Bausätze, die es in Regelspur 00 (entspricht H0) und N sowie in Schmalspur 009 (entspricht H0e), 0-16.5 und 0n30 (entspricht beides 0e) gibt. Die Rungenwagen, um die es hier geht, stammen aus der 0n30 Serie und passen sowohl zu US- 0n30 als auch zu einer Feldbahn bzw. Waldbahn, selbst bei einer europäischen Schmalspurbahn lassen sie sich glaubhaft einsetzten. Also passen sie natürlich auch zur RTR… Diese Wagen sind “freelance”, habe also kein konkretes Vorbild. Aber das stört nicht weiter, da sie wirklich typisch für solche Wagen aussehen. Sie sind mit 14 Fuß Vorbildlänge sehr kurz, besonders für Drehgestellwagen. Deswegen eigenen sie sich aber besonders gut auf kleinen und mit engen Radien versehenen Anlagen, wie wir sie als Modellbahner ja viel zu oft haben…

Was alle Five79 Kunststoff- Bausätze auszeichnet ist der, besonders für hiesige Verhältnisse, sehr günstige Preis. So ein Bausatz kostet 12 GPB, umgerechnet incl. Porto bei Bestellung von 2 Bausätzen waren das zur Zeit der Bestellung (bereits in der Nach- Brexit Ära) 16,57€… Es fehlen neben Kupplungen (sie sind für Kadee No5 vorbereitet) auch die Radsätze (es passen die gängigen 10,5 mm  H0 Güterwagen Radsätze von Roco und anderen) eigentlich nur noch Messing- Achslagerbuchsen. Man kann sich meist auch mit kurzen Schnipseln eines passenden Messingrohrs behelfen. Ich setze aber lieber richtige Buchsen für eine gute Spitzenlagerung der Achsen ein. Leider wusste ich nicht, das ich solche Buchsen benötige. Deswegen konnte ich die Wagen bisher noch nicht fertig stellen, da ich erst noch auf die bestellten Buchsen warten muss.  Angefangen mit dem Bau bin ich aber dann doch schon. Zumindest so weit ich ohne die Lagerbuchsen gekommen bin.

Zuerst mal ein Blick auf den kompletten Bausatz, wie er geliefert wird:

Ein verschließbarer Plastikbeutel, der ein Din A 4 Blatt mit der (englischsprachigen) Bauanleitung und einen kleinen Beutel mit 2 Schrauben zur Befestigung der Drehgestelle, ein Handrad für die Handbremse aus Messing und ein Stück Messingdraht, um das Handrad zu montieren,  sowie natürlich diverse Spritzgussteile aus Kunststoff enthält. Die Teile sind sauber gespritzt und lassen sich mit jedem handelsüblichen Plastikkleber montieren. Ich verwende meist den sehr dünnflüssigen Faller Expert oder Super Expert, da mir die Flasche mit der langen Kanüle gut gefällt. So lässt sich der Klebstoff sehr präzise und fein dosiert platzieren. Daneben nutze ich Ruderer 530 aus der Tube. Letzterer wird  von mir vorrangig dann verwendet, wenn ich Kunststoff mit anderen Materialien verkleben muss oder wenn der Faller Expert zu dünn für eine bestimmte Verklebung ist. Daneben braucht man nur noch Standard- Werkzeug wie einen Seitenschneider, ein Cuttermesser, eine Pinzette, ein oder zwei Feilen und einen 0,6mm Bohrer, der zum Durchbohren der Befestigung für das Handbremsrad  benötigt wird. Ein Stiftenklöbchen für diesen Bohrer ist natürlich von Vorteil, aber für diese eine Bohrung geht es auch ohne, falls man keines hat..

Normalerweise soll man mit den Drehgestellen anfangen. Da ich aber noch keine Achslagerbuchsen dafür habe, bin ich schon mal mit dem Wagenkasten angefangen. Man trennt die benötigten Teile vorsichtig mit dem Seitenschneider vom Spritz- Ast ab. Die Schnittkanten werden dann sorgfältig mit dem Messer verputzt und bei Bedarf mit einer Sandpapier- Feile geglättet.

Als nächstes bohrt man das Loch für den Messingdraht. Der Boden hat zwei entsprechende Aufnahmen. Aufbohren muss man aber nur eines. Welches der beiden ist egal.

Der Wagenkasten besteht aus dem eigentlichen Boden, zwei Seitenteilen mit angespritzten Rungen, zwei Pufferbohlen und zwei Längsträgern, die von unten montiert werden. Die Teile werden nun zusammengeklebt. Man muss nur darauf achten, das der Wagenkasten hinterher nicht verzogen oder krumm wird.

Anschließend werden die Längsträger eingeklebt.

Hier musste ich leicht nacharbeiten, da die Längsträger minimal zu lang waren. Zwei, drei leichte Striche mit der Feile beheben dieses “Problem” aber schnell…

Um sich die Proportionen des Wagens vorstellen zu können, hier mal ein Bild mit einer 0-4-0 Porter von Bachmann in 0n30 (Maßstab 1:48), die explizit als passendes Zugfahrzeug für diese Wagen erwähnt wird.

So weit konnte ich die Wagen bisher bauen. Nun werden unbedingt die Drehgestelle benötigt. Deswegen ist jetzt erst mal Warten auf die Bestellung angesagt.

Natürlich habe ich auch den zweiten Bausatz so weit fertig gestellt. Die Montage bis hierhin dauert vielleicht 10 Minuten. Ist also wirklich schnell erledigt.

Weiter geht es dann, wenn die Lagerbuchsen angekommen sind.

Inzwischen sind die Lagerbuchsen angekommen. Also frisch ans Werk.

Da ich solche Buchsen zum ersten Mal verarbeite, habe ich mir auch gleich das passende Spezialwerkzeug dafür zugelegt. Damit tut man sich leichter, um die Achslagerblenden so vorzubereiten, das die Lagerbuchsen passen. Die vorhandenen Löcher werden mit dem Spezial- Bohrer vorsichtig! so aufgeweitet, das man die Lagerbuchsen einpressen kann.

Hier sieht man schön den Unterschied, oben mit Lagerbuchsen, unten ohne.

Nun werden die Drehgestelle montiert.

Als erstes muss man das Bremsgestänge zusammen fummeln, damit die Baugruppe aushärten kann. Leider ist das gar nicht spaßig, denn die winzigen Bremsklötze müssen mit der runden Seite stumpf  auf eine rechteckige Stange kleben, ganz ohne irgendwelche Führungen.

Dabei macht man leider mehr kaputt als das man etwas montiert. Diese Teile hätten meiner Ansicht nach an den Querträger angespritzt gehört. Sonst ist ja auch alles so weit möglich gleich zusammen hergestellt. Warum hier diese unsägliche Fummelei? Irgendeinen Vorteil bringt das weder für das Modell noch für den Hersteller. Und Spaß macht es auch nicht. Hätte man sich gut sparen können und würde dem Modell eindeutig besser stehen. Alleine diese Teile zu montieren hat erheblich länger gedauert als die komplette Montage der Wagenkästen… Ich habe letztendlich auch nur je eines der Gestänge an die fertigen Drehgestelle so montiert bekommen, das sie an Ort und Stelle platziert sind. Die anderen beiden sind nichts geworden. Die Seiten der Drehgestelle kommen dann am fertigen Modell nach innen. Dann fällt das nicht so auf.

Nun werden die eigentlichen Drehgestelle montiert. Dabei ist zu beachten, das es nur wenig Spielraum für die Spurkränze gibt. Meist muss man nacharbeiten.

Hier sind Radsätze von alten Roco H0 Güterwagen montiert. Sie haben zwar die passenden Laufkranzdurchmesser, passen aber sonst nicht wirklich. Die Spurkränze sind zu groß und die Achsen deutlich zu kurz. Es gibt zwar von Roco Radsätze mit 10,4 mm LKDM und 24,75 mm Achslänge, doch das sind leider nicht die, die in fast allen Güterwagen eingebaut sind. Die haben nur eine Achslänge von 23,5 mm und sind somit 1,5 mm zu kurz für die Bausätze. Also muss ich doch passende Radsätze besorgen, bevor ich die Wagen komplettieren kann. Zum Glück gibt es von Bachmann H0 Radsätze mit 10,4 mm LKDM und 25.4mm Achslänge. 0,4mm Differenz kann man in den Lagerbuchsen ausgleichen, kein Problem. Solche Radsätze bekommt man (als Nachbau, Made in Germany) z.B. bei http://www.modellbahn-radsatz.de/ zum Preis von 0,98€ pro Stück. Nur ist jetzt wieder warten angesagt, bis die Radsätze eintreffen.

Allerdings wollte ich wenigstens soweit kommen, um den Wagen auf eigene Räder stellen zu können. Oben sieht man, wie die Gegenlager für die Drehgestelle zwischen die Längsstreben geklebt werden. In der Bauanleitung sind diese Teile gar nicht erwähnt oder abgebildet. Zum Glück gibt es Rasten am Boden, so das man die Position problemlos justiert bekommt. Dadurch wird ja nun die Position der Drehgestelle festgelegt.

Nachdem man die Gegenlager montiert hat, werden die Querträger an die passende Stelle geklebt. Die Schraube, mit der später das Drehgestell montiert wird, dient hier als Justierhilfe, denn für die Querträger gibt es keine Anschläge. Auch wenn genau das in der Bauanleitung steht.

Bis auf die Kupplungen, das Handbremsrad sowie die Stirnrungen ist der Rohbau damit abgeschlossen. Die Kupplungen baue ich erst ein, wenn die tatsächlich verwendeten Radsätze da sind. Die Stirnrungen und das Handbremsrad werden erst nach der Grund- Lackierung per Airbrush montiert.

Hier mal eine Stellprobe noch mit den “falschen” Rädern.

Und ein Blick auf den fast fertige Rohbau, wieder mit der Bachmann Porter zum Vergleich

Heute sind die bestellten Radsätze angekommen. Mit bloßem Auge ist da kein Unterschied zu erkennen. Wenn man nicht aufpasst, muss man tatsächlich erst suchen, um die Radsätze auseinander zu halten. Allerdings sind die Bachmann Nachbau- Radsätze noch ganz neu. Die alten Roco Radsätze haben halt deutliche Laufspuren.

Ich hab die Radsätze kurz ausprobiert und habe festgestellt, das selbst die 25,4 mm Achsen noch recht kurz für die Drehgestelle sind. Aber es klappt dann doch. Ich denke, das selbst 26mm Achsen auch noch problemlos funktionieren. Auf jeden Fall laufen die Wagen nun perfekt. Sehr leichtgängig, leise und stabil. Selbst das Gewicht ist gefühlt in Ordnung. Die 4 Metall- Radsätze bei diesen kurzen Wagen bringen dann doch ordentlich Gewicht. Bevor ich lackiere, packe ich den Wagen aber noch mal auf die Waage. Wenn er mir dann doch zu leicht ist, klebe ich eben zwei Auswucht- Gewichte unten in den Rahmen. Lässt sich (außer von unten betrachtet natürlich) wohl unsichtbar machen. Dann sollten die Wagen aber schwer genug sein. Und der Schwerpunkt liegt extrem tief, was sicher kein Nachteil ist…

Vor dem Wochenende komme ich aber sicher nicht dazu, an den Wagen weiter zu basteln. Zur Zeit baue ich Küchenschränke auf Maß. Ich bekomme nächsten Monat eine komplett neue Küche. Will (und kann) man keine hohen fünfstelligen Beträge dafür ausgeben, muss man auf fertig konfektionierte Schränke zurückgreifen.  Dabei können aber Lücken entstehen. Und genau so eine Lücke versuche ich gerade zu schließen. Das Holz habe ich mir im Baumarkt zuschneiden lassen, der Rest ist Do It Yourself, incl. der Konstruktion. Und ich bin ganz sicher kein geborener Schreiner. Soviel steht fest…

Zuckerrohr Lore aus altem H0 Güterwagen (Lasercut- Bauweise)

Heute möchte ich euch ein “Lückenfüller” Projekt vorstellen, eine Fingerübung um das Zeichnen für und den Umgang mit dem Lasercutter zu erlernen. Außerdem brauche ich mal eine Erholung von den langwierigen (und langweiligen) Umräum und Renovierungsmaßnahmen zur Vorbereitung auf den Bau meiner Anlage. Nächste Woche geht es dann tatsächlich los, zunächst mit dem Unterbau für die Seite mit 75 cm Tiefe, auf der der Schattenbahnhof sowie der Bahnhof Charlottestown untergebracht werden.

Bis dahin habe ich angefangen, eine Lore für Zuckerrohr zu konstruieren. Als Basis sollen ausrangierte H0 Güterwagen verwendet werden. Zur Inspiration für die Lore diente ein Modell des Australischen Modellbauers und Kleinserienherstellers  Ian Lindsay:

Von seiner Webseite stammt auch das Bild oben.

Diese Lore ist recht lang, recht breit und hat für eine Lore ziemlich große Räder. In sofern würde herkömmliche Loren Fahrwerke hier nicht ganz so passend sein und sich ein alter H0 Güterwagen als Basis geradezu aufdrängt. Das die RTR ursprünglich mal gegründet wurde, um Zuckerrohr zu befördern, passt natürlich wie “Faust aufs Auge”.

Ich hätte mir ja einen Bausatz bestellt, da es mit 33 Aus$ (umgerechnet etwa 16€) nicht sonderlich teuer ist. Allerdings kann Ian zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen nichts mehr liefern. Es steht auch nicht fest, ob er die Produktion und Lieferung jemals wieder aufnehmen kann.

Fangen wir also an. Zuerst wird der Güterwagen präpariert. In diesem Fall handelt es sich um einen ca 40 Jahre alten Roco G20, der auf einem “Standard- Fahrwerk” aufgebaut ist, womit ohne irgendwelche Änderungen die Lore auch auf diverse andere Güterwagen aus der Periode passen müsste.

Wenn wir fertig sind, ist nicht mehr viel vom ursprünglichen G20 übrig. Aber ich kann mit diesen alten Schätzchen nichts mehr anfangen. Ein heutiger H0 Bahner hat daran kein Interesse, weil sie noch nicht mal einen Normschacht haben. Außerdem wurden diese Wagen in großen Massen produziert, so das sie auch nicht als Sammlerobjekt oder Wertanlage taugen. Langer Rede kurzer Sinn, diese Wagen wird man selbst dann kaum los, wenn man sie verschenkt. Ein irgendwie gearteter Verkauf ist völlig sinnlos. Aber wenn man diese Wagen als Basis für 0e Fahrzeuge verwendet, so sind zumindest gute Laufeigenschaften gesichert. Ich habe schon einige, dann aber längere H0 Güterwagen aus dieser Zeit zu 0e Wagen umgebaut, dabei aber stets größere Räder (die Magic Train Achsen laufen hervorragend in alten Roco Güterwagen) eingebaut. Bei diesen Loren verwende ich zum ersten Mal die Original- Radsätze weiter.

Also erst mal den G20 zerlegen.

Nun müssen noch diverse Anbauten am Fahrwerk entfernt werden. Die Pufferbohlen und auch die Bremsanlage muss gehen.

Hier sind auf einer Seite die Pufferbohle und die Bremsen schon entfernt und auf der anderen Seite noch nicht.

Das ist in Etwa das, was übrig bleibt.  Allerdings muss jetzt noch Platz für die Kadee No 5 geschaffen werden. Mit größeren Rädern und längerem Überhang ist das überhaupt kein Problem. Wenn man nun die Kupplung so tief montiert, das sie unter dem Fahrwerk zu liegen kommt, dann kann man zwar die Loren untereinander kuppeln, aber weder mit Loks noch mit anderen Wagen.

Hier kommen sich Fahrwerk und Kupplung wirklich in die Quere. Also muss vom Fahrwerk noch mehr abgeschnitten werden…

Jetzt haben auch die Kadee’s genug Platz.

Zum Testen habe ich mal eine Kupplung mit Tape angeklebt.

Nun ist genug Platz.

Der Flachwagen ist von Bachmann in 0n30. Selbst dagegen sieht der H0 Wagen noch winzig aus.

Da nun das Fahrwerk vorbereitet ist und anständig vermessen werden kann, startet jetzt die Konstruktion. Ich habe hierfür Inkscape verwendet. Inkscape ist sowas wie die Gratis- Version von Corel Draw, auch wenn man Inkscape damit nicht wirklich gerecht wird. Zum einen ist Inkscape leicht zu bedienen. Zum anderen ist Inkscape Open Source und somit völlig kostenlos. Und zum dritten gibt es für Inkscape ein gutes Laser G-Code Plugin. Das ist zwar nicht im Lieferumfang von Inkscape enthalten, lässt sich aber leicht downloaden und installieren. Hersteller dieses Plugins ist JTech Photonics, eine amerikanische Firma, die Produkte und Service rund um Lasercutter bietet. Das Inkscape Plugin kann auf der Herstellerseite kostenlos und ohne Anmeldung von jedem herunter geladen werden. Der Drektlink: https://jtechphotonics.com/?page_id=2012#5

Dort gibt es auch eine Installationsanleitung und viele Beispiele, wie man mit dem Plugin G-Code erzeugt. Natürlich nur auf Englisch, wie es sich für Texaner gehört. Aber inzwischen funktioniert Google Translate doch schon akzeptabel, so das es keine all zu große Hürde sein sollte…

Zunächst habe ich mir ein Blatt mit den Abmessungen des Arbeitsbereichs meines Lasers/meiner CNC Fräse  angelegt. Dann habe ich aus verschiedenen Rechtecken, die teilweise addiert, subtrahiert oder sonstwie verknüpft wurden, die Teile für den Rahmen der Lore gezeichnet.

Sobald die Zeichnung fertig ist, kann man mit dem JTech Tool den G- Code generieren.

Mit diesem G-Code kann man jetzt das Steuerprogramm für den Laser füttern. ich verwende LaserGRBL dafür:

Damit kann man den Laser direkt ansteuern. Und schon ist er auch in Aktion:

So sieht es dann aus, wenn der Laser fertig ist (dauert etwa 4 Minuten in diesem Fall):

Das ist der erste Versuch, bei dem sich ein Fehler eingeschlichen hat, der mir erst nach dem Zusammenbau aufgefallen ist. Zur Erklärung. Um die Teile zu verschieben, damit sie gut auf das Balsabrettschen passen, das ich zum Testen verwendet habe (der “finale” Kasten wird aus gleich dickem MDF hergestellt, von dem ich mir deutlich mehr Stabilität verspreche), habe ich die Ausschnitte für die Kupplungen mit den Stirnwänden gruppiert. Aber das Laser Tool nimmt nur die Außenkanten eines Objekts und generiert daraus G-Code. Da ich aber zunächst vergessen habe, die Gruppierung der Ausschnitte wieder aufzuheben, wurden sie nicht mit ausgeschnitten. War schlicht mein Fehler.

Trotzdem habe ich den Kasten schnell zusammen gebaut (dauert keine 4 Minuten), nur um mal einen ersten Eindruck zu bekommen. Die Passgenauigkeit ist erstaunlich hoch, dafür das es mein allererstes Mal war.

Und so sieht es aktuell von innen aus:

Soweit bin ich heute gekommen. Als nächstes werden noch zwei Füll- Einlagen gezeichnet. Die erste dient dazu, das Gewicht an seinem Platz zu halten. Dadurch kommt der Wagen und damit die Kupplung noch mal 1 mm höher zu liegen. Und die zweite Lage wird aus zwei Streifen bestehen, die rechts und links vom Fahrwerk dafür sorgen, dass das Fahrwerk mittig sitzt. Nach dem Lackieren wird das Fahrwerk mit dem Aufbau verklebt und sollte Stabil und haltbar sein und sehr gute Laufeigenschaften haben.

Als nächstes werden nun die Teile aus 1 mm Holz konstruiert.

Hierbei ist zu beachten, das man sowohl Schnitte als auch Gravuren benötigt. Deswegen muss man auch zweimal G-Code mit unterschiedlichen Einstellungen für Laser- Leistung und Geschwindigkeit erzeugen, die dann nacheinander abgearbeitet werden müssen, ohne das Material zu verschieben. Da beim Lasern aber keinerlei mechanische Energie auf die Bauteile einwirkt, ist das kein großes Problem.

Also zunächst mal die Einlege- Platten für den Fahrzeugkasten gezeichnet. Das ist nicht sehr aufwendig, da es sich nur um einfache Rechtecke handelt. Die Schnitt- Linie für den Fahrzeugboden ist ebenfalls nur ein einfaches Rechteck. Die Gravur- Linien habe ich bewusst länger als nötig gezeichnet. Somit ist etwas Spielraum. Die Gravuren, die über den Rand des eigentlichen Bauteils hinaus gehen, betreffen ja nur das Abfall- Holz.  Die Gravur- Linien habe ich ebenfalls bewusst per Hand positioniert, damit das Ganze etwas lebendiger, nicht gar so “perfekt” wirkt… Schließlich soll das Naturholz simulieren und solche Loren werden meist in irgendwelchen Ecken des Betriebswerks “frei Schnauze” von Hand zusammen gedengelt.

Beim Lasern muss man natürlich mit den Gravuren beginnen, da so noch alle Teile fest mit dem Material verbunden sind.

Danach werden dann die Teile ausgeschnitten

Man sieht, dass das 1 mm Balsaholz sich schon verbiegt, nur durch die Hitze, die beim Lasern entsteht. So dünnes Balsaholz ist nicht gerade ideal zum Lasern. Wenn man das ernsthaft einsetzen will oder muss, ist es wahrscheinlich besser, mehrere Durchgänge mit verringerter Laser- Leistung zu fahren. Aber ich weiß auch nicht, in wie weit mein Balsaholz von minderer Qualität ist. Es stammt aus einem “Bastel- Paket”, bei dem diverse Platten und Abschnitte zusammen verramscht wurden. Normalerweise stört mich das beim Basteln nicht im Geringsten…

Nachdem der Laser fertig war (2 Minuten das Gravieren und wieder 4 Minuten das Schneiden), hatte ich alle Teile für den ersten Prototyp des Chassis zusammen.

Beim Auslösen der 2 mm Teile benötigte ich kein Cuttermesser, bei den 1 mm Teilen waren tatsächlich an 2 Stellen die Schnitte nicht ganz durch gegangen. Aber das war in ein paar Sekunden erledigt.

Der Zusammenbau des Chassis gestaltet sich problemlos. Alle Teile passen ganz ohne Nacharbeiten. Eine Sache von wenigen Minuten.

Auch das Ballast- Gewicht des alten Güterwagens passt perfekt.

Apropos Gewicht. Die “Flach- Lore” wiegt unlackiert mit einer Kupplung (die zweite müsste ich erst noch zusammen bauen) 32 g, ein Wert, mit dem man leben kann. Der Original- G20 ist kaum schwerer.

Die Kupplungshöhe passt ebenfalls, jetzt wo die zusätzliche Einlage montiert ist. Theoretisch könnte man die Lore auch schon so einsetzen. Flachloren sind ja nicht gerade selten…

Aber ich werde auf jeden Fall diesen Käfig auf die Lore bauen. Dadurch wird das Fahrzeug doch erst interessant. Ich werde zunächst den ersten Prototypen aus Balsa fertig konstruieren und bauen, allerdings nicht lackieren. Denn auch mein Lackier- Platz musste der zukünftigen Modellbahnanlage weichen. Eine Idee, was ich stattdessen mache, habe ich zwar schon, die ist aber noch nicht umgesetzt. Dazu später mehr, wenn es an die Umsetzung geht… Wenn beim Prototyp alles klappt, wird dann die Serienproduktion aus MDF in Angriff genommen. Ich plane so etwa 8-10 Loren für mich herzustellen. Mal sehen, vielleicht auch noch ein paar mehr. Die Kosten sind ja zu vernachlässigen. Das Teuerste daran sind wohl fast schon die Kupplungen…

Der Rahmen des Aufbaus bzw des Käfigs wird wieder aus 2 mm MDF gelasert. Und das Gitter, da weiß ich noch nicht, ob ich das so gezeichnet bekomme, damit ich es aus 0,5 mm Karton lasern kann. Eine Alternative wäre die Verwendung von kleinen Stücken Gardienenstoff (Stor). Das sieht nach dem Lackieren auch aus wie Gitter.

Aber das sind Arbeiten für die nächsten Tage und Wochen.

Wassertank- Wagen, Teil 2

Weiter geht es mit Teil 2 des Bauberichts für den “Freelance” Wassertank- Wagen.

Nachdem die Enden das Tanks in Form geschliffen waren habe ich, da die Frage nach der Farbe aufkam, einmal test halber ein wenig Silberspray, welches von der letzten Weihnachtsdeko übrig geblieben ist, (Gold- und Schneespray gibt es auch noch im Bestand) aufgesprüht. Ich denke, das sieht ganz passabel nach blankem Metall aus. Mit Rost und ein paar Mennige Flecken dürfte das ganz nett aussehen…

Man sieht aber auch deutlich, das noch ein bisschen Oberflächenbehandlung nötig ist, bevor man dem Tank seine eigentliche Herkunft nicht mehr ansieht. Deswegen habe ich ihn erst mal dick mit Füllspachtel eingestrichen. Morgen, wenn der Spachtel gut durch getrocknet ist, wird der Füllspachtel wieder fast komplett runter geschliffen, in der Hoffnung, dass dann die Fugen und Risse verschwunden sind.

Die eigentliche Oberfläche wird dann mit Lackspachtel erzeugt. Leider ist bei solchen Arbeiten jede Menge Dreck unvermeidlich. Auch längere Trocknungszeiten muss man einfach einkalkulieren.

Irgendwie kam mir der Tankwagen ziemlich klein im Vergleich zum 0SM Regelspur- Kesselwagen vor, der ja im gleichen Maßstab 1:45 ist. Um mich zu beruhigen habe ich mal eben einen H0 Kesselwagen daneben gestellt. Die Größe passt dann doch. Ist ja Schmalspur, da sind die Fahrzeuge immer deutlich kleiner…

Nach dem Verschleifen des Spachtels habe ich Kesselringe und “Flickbleche” aus Karton ausgeschnitten und aufgeklebt und den Tank dann grundiert.

Die Grundierung stammt aus dem Baumarkt, gefällt mir aber nicht wirklich. Egal, jetzt muss ich sie erst mal auf brauchen. Zumindest muss ich dafür die Airbrush nicht extra auspacken. Auch wenn die teure Weinert Grundierung, die ich bisher genommen hatte, doch um einiges besser ist…

Nach Aushärtung der Grundierung habe ich den Tank mit dem bereits erwähnten Silber- Deko- Spray eingefärbt.

Das war der zweite Teil. Im dritten Teil geht es dann ums Fahrwerk und um die Details…

Zurück (Wassertankwagen Teil 1)

Wassertank- Wagen, Teil 1

Ich möchte euch an der Entstehung meines ersten Eigenbau Freelance Wagens für meine 0e Inselbahn teilhaben lassen. Da in den Tropen die europäischen Sicherheits- und Betriebsbestimmungen nicht wirklich von Bedeutung sind, kommen bei meiner Bahn halt vielfältige Fahrzeuge, teils in der betriebseigegen Werkstatt mit “Heimwerker- Mitteln” “zusammengeschustert”, zum Einsatz.

Der erste “Freelance” Wagen, ein Wasserwagen für Bewässerungs- und Feuerbekämpfungsaufgaben soll entstehen.  Als “Tank” wird die Papp- Innenrolle einer verbrauchten Toilettenpapierrolle recycled. 

Aus einem Metallteil, das ich in einer Wühlkiste gefunden habe, habe ich den Dom gebastelt. Was das für ein Ding ist und wofür das normalerweise gebraucht wird, keine Ahnung. Ich hab jedenfalls ein 9mm Loch in die Pappröhre gebohrt und das Stück mit Sekundenkleber eingeklebt. Anschließend habe ich aus 2mm Balsa zwei Scheiben geschnitten, die in die Röhre zur Versteifung mit UHU Hart geklebt wurden. Obendrein wurde der Kessel in unteren Drittel mit alten Schrauben und ähnlichem Schrott aufgefüllt, um das Gewicht zu erhöhen. Der Schrott wurde mit Leim fixiert, so das nichts klappern kann. Als Deckel für den Dom hatte ich zunächst an die leere Batterie aus meiner Schieblehre gedacht, doch der Teppichnagel sieht besser aus, finde ich. Der Deckel bekommt zwei angedeutete Scharniere aus Papier, Außerdem wurde dickes Balsaholz als Seitenwände aufgeklebt und in Form geschliffen.

Zunächst wurde das Fahrwerk eines defekten Roco H0 OOTZ vorgesehen, was ziemlich harmonisch wirkt, trotz der recht kleinen Räder. Links spitzt ein Magic Train Güterwagen hervor, mit dem sich die Proportionen gut abschätzen lassen…

“Nur” noch Bühnen und Kupplungen dran, ein Lagerbock für den Tank gemacht, etwas Farbe und ein paar Details, fertig… Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt… Dazu später mehr im zweiten Teil dieses Berichts…

Weiter (Wassertankwagen Teil 2)