“Low Cost” DCC Decoder Programmer

Ich wollte schon immer einen Programmer für DCC Decoder haben, damit ich nicht jedes Mal auf der Anlage arbeiten muss. Fertige Programmer sind mir aber stets zu teuer gewesen.  Inzwischen habe ich mich ein wenig intensiver mit dem DCC-EX Projekt beschäftigt.

Das DCC-EX Projekt stellt die nötige Software und Expertise kostenlos zur Verfügung um aus weit verbreiteter günstiger Hardware eine voll funktionsfähige DCC Digitalzentrale selber zu bauen. In der Grundausstattung wird die Zentrale drahtlos per kostenloser App gesteuert und bietet sogar einen Programmiergleis- Ausgang. Als Hardware kommen die weit verbreiteten Arduino Microcontroller zum Einsatz, die man für einstellige Euro Beträge bekommen kann.

Im bekannten Stummi- Forum, in dem sich nicht nur die vielen Märklin Fans “herumtreiben”, sondern auch eine große Gruppe von echten Cracks, wenn es um den Selbstbau von Modellbahn- Elektronik geht, bin ich über ein Projekt gestolpert, das die DCC-EX Software auf einem ESP 32 statt einem Arduino verwendet. Der ESP 32 ist deutlich leistungsstärker als die gängigen Arduino Modelle und hat obendrein WLan und Bluetooth integriert. Das erleichtert die Konfiguration, da man sonst für WLan eine eigene Hardware benötigt. Daneben bietet der ESP 32 genug Ressourcen, so das man Automatik- Funktionen, die sonst einen PC an der Anlage benötigen würden, gleich direkt in der Zentrale ausführen kann.

Es gibt auch ESP 32 Boards, die im selben Formfaktor wie die sehr verbreiteten Arduino UNO Boards gehalten sind. Hier passen dann auch Erweiterungen, die für Arduino UNO gedacht sind. Genau so ein Board in Kombination mit einem Standard- Motorshield (als Booster) kommt hier zum Einsatz.

Man bekommt solche Boards auch hier in Europa, aber leider nur sehr viel teurer als bei Bestellung direkt in China. Hergestellt werden sie sowieso ausschließlich in China. Vor ca 2 Wochen habe ich drei ESP 32, drei Motorschields und eine Hunderterpackung Widerstände des Werts, den man als einzige externe elektronische Komponente benötigt. Das reicht, um gleich drei DCC Zentralen zu bauen. Bei AliExpress bekommt man ganz oft kostenlosen Versand bei Bestellungen über 10€ pro Händler. Damit ich diesen kostenlosen Versand in Anspruch nehmen konnte, habe ich eben gleich drei Exemplare bestellt. Insgesamt habe ich incl. Versand und Steuern 24,80€ bezahlen müssen. Das sind knapp 8,30€ pro DCC Zentrale. Kaum zu unterbieten, denke ich. Ein System wird als Programmer dienen. Ein weiteres wird mit einem 43 Ampere (ja, 43 nicht 4,3) Motorschield ausgestattet und soll, natürlich beim Strom begrenzt, als Zentrale für meine in Planung befindliche Regelspur Anlage dienen.  43 Ampere ist selbstverständlich viel zu viel für eine Modellbahn. Das muss man unbedingt begrenzen. Aber das 43 Ampere Motorshield kostet keine 10€ und ist deswegen vom Preis- Leistungsverhältnis her nicht zu schlagen, selbst wenn man nur gut 10% der möglichen Leistung abruft. Damit kommt die “Großbahn- Zentrale” mit fast unbegrenzt verfügbarer Leistung (hängt fast nur vom Netzteil ab, wie viel Strom man aufs Gleis bekommt) auf nicht mal 20€

Heute ist die Bestellung aus China angekommen. Als erstes habe ich mal die DCC-EX Software über den Installer, den man auf der Webseite downloaden kann, aufgespielt. Dazu muss man den ESP 32 nur mit einem Micro USB Datenkabel mit einem Windows, Linux oder MacOS PC verbinden. Datenkabel ist wichtig, denn es gibt auch viele Micro USB Ladekabel, über die man nur Strom aber keine Daten transportieren kann. Mit einem reinen Ladekabel funktioniert es nicht.

Der Installer wird gestartet und installiert dann einiges an Software, die erst aus dem Internet geladen werden muss. Je nach Geschwindigkeit der Internet Anbindung können auch schon mal 30 – 45 Minuten vergehen, bis alles fertig ist. Gleich zu Anfang muss man die “Arduino CLI” installieren. Das sind Tools, mit denen man auf den Arduino zugreifen kann. In unserem Fall muss man danach auch noch die Unterstützung für den ESP 32 installieren, was noch mal eine ganze Weile dauert.

Ist das geschafft, wählt man das verwendete Microcontroller Board aus. Der ESP 32 wird nur selten mal automatisch erkannt. Deswegen müssen wir wissen, welcher COM Port vom ESP 32 erzeugt wird. Unter Windows kann man das im Gerätemanager heraus finden. Bei mir war es COM 5. Das wird aber bei jedem ein andere Port sein. Mal wählt also den passenden COM Port aus und anschließend “ESP 32 Dev Kit” als “Device”.  Wenn die Frage nach dem Motorshield kommt, muss man das Standard Motor Shield auswählen. Nun gelangt man auf ein Fenster, in dem man auswählen kann, was man installieren will. Wir benötigen natürlich die DCC-EX Command Station. Dazu noch einige Konfigurationseinstellungen und die Software wird auf den ESP 32 gespielt.

Wer hier Probleme hat oder es genauer wissen will, kann alles im oben verlinkten Stummiforum Beitragsstrang nachlesen.

Der ESP 32 erzeugt, wenn er erst mal mit der DCC-EX Software bespielt wurde, ein Wlan Netzwerk, in das man sich mit einem Smartphone einloggen kann. Ein kurzer Test mit der Engine Driver App lieferte sofort eine Verbindung zur DCC-EX Zentrale.

Als nächstes muss jetzt das Motorshield vorbereitet werden. Hier wird ein Widerstand und drei Drahtbrücken benötigt. Außerdem muss man drei Beine wegbiegen oder abkneifen, mit denen das Schild eigentlich auf den ESP 32 gesteckt wird. Dazu beim nächsten Mal mehr. Denn das ist mir zu “fummelig” um es fliegend am Schreibtisch zu machen.

Aus einem der drei Systeme will ich einen mobilen DCC Programmer machen, wie aus der Überschrift ersichtlich.  Dazu wird das Ganze in ein  3D Druck Gehäuse eingebaut, auf dessen Oberseite eine MagSafe Halterung für ein Smartphone eingebaut wird. MagSave ist ein recht neuer Standard für eine magnetische Befestigung eines Smartphones. Ursprünglich von Apple entwickelt, um damit auch gleich ein kabelloses Aufladen des Handys zu ermöglichen, gibt es inzwischen unzählige Anwendungen, meist im Bereich der Handy- Halterungen. Man kann jedes Smartphone zumindest für die MagSafe Halterung kompatibel machen. Dazu braucht man entweder eine entsprechende Handy Hülle oder einen kleinen Metallring, den man auf die Rückseite des Handys klebt. Diese Ringe sind selbstklebend und nur wenige Zehntelmillimeter dick. Außerdem kosten sie fast nichts. Das (an sich ausrangierte) und mit MagSafe nachgerüstete Smartphone wird als Bildschirm und Steuerung des Programmers verwendet. Ob ich auch gleich eine Lade- Vorrichtung für das Smartphone mit integriere, weiß ich noch nicht.

Da ich noch etwas Zeit am Schreibtisch hatte, habe ich angefangen das Gehäuse für den zukünftigen Programmer zu konstruieren. Für die “Füße” habe ich eine auf Thingiverse frei verfügbare OpenSCAD Bibliothek verwendet. Das eigentliche Gehäuse wird aber selbst konstruiert, da herkömmliche Gehäuse den Arduino nicht mit einem Smartphon koppeln.

Als Länge für mein Gehäuse habe ich 16 cm angesetzt, als Breite 8 cm. Diese Maße habe ich von meinem sehr durchschnittlichen Smartphone  abgeleitet. Aber selbst wenn das eigene Smartphone deutlich größer oder auch kleiner ist, kann es dank MagSafe trotzdem genutzt werden. Es muss auch kein neues, teures Smartphone sein. Ein altes, Ausrangiertes, das ungenutzt herum liegt, tut es genau so gut. Die Höhe habe ich auf 6 cm festgelegt, damit noch genug Luft um den ESP32 und das Motor Shield bleibt.

Ich habe zuerst die Grundplatte gezeichnet und darauf die Füße incl. Clip Verbindungen gesetzt.

So kann man später die Elektronik einfach einstecken. Danach war der “Kasten” rundherum dran,  und der Deckel.

Der Deckel soll einfach aufgelegt werden und etwas klemmen, damit er nicht so leicht von alleine “abhaut”.

 

Da ich mir noch nicht sicher bin, ob ich sowohl das Programmiergleis als auch das Hauptgleis nach außen führe und auch nicht, ob ich eine Lademöglichkeit für das Handy einbauen will, habe ich noch keine Öffnungen dafür vorgesehen. Das kommt noch, Außerdem werde ich im oberen Bereich diverse Luftlöcher vorsehen, damit die Wärme abziehen kann. Und die Magnete für die MagSave Halterung werden auch noch integriert.

An einem reinen Programmer muss man eigentlich keine zwei Gleisanschlüsse haben. Aber da der zweite Anschluss intern ohnehin vorhanden ist, kann man den Anschluss auch raus führen und den Programmer dann auch gleich als “richtige” Zentrale verwenden.

Inzwischen habe ich auch den Kleinkram zusammen gesucht, der zum Komplettieren benötigt wird. Jetzt kann ich also eine Stückliste machen.  Preise sind Momentaufnahme am 13.9.2024

Benötigt wird:

1 x ESP32 Board.  3,15€

1x Motor Shield.  3,95€

1 x Widerstand 270 Ohm (1/8 Watt ist genug) 0,01€

1x USB Ladebuchse mit Spannungswandler fürs Smartphones. 0,34€

1x Lautsprecher Terminal für die Gleisanschlüsse. 0,70€

1x DC Stromversorgungsbuchse.  0,15€

1x Spannungsquelle 12-15 Volt ca 2-4 Ampere.  4,29€

12x Neodym Magnet 3×1 mm.  0,60€ für 12 Stück

1x Gehäuse 3D Druck. Selbst gedruckt etwa 3,00€ (Resin) oder 1,50€ (FDM)

Macht zusammen 16,19€ incl Gehäuse, Stromquelle und USB Ladegerät. Etwas Litze und zwei kleine selbstschneidende Schrauben sollte wohl jeder Modellbauer auf Vorrat haben, denke ich. Die DC Buchse sollte man natürlich passend zum verwendeten Netzteil auswählen. Diese Buchsen gibt es in verschiedenen Varianten. Am gängigsten sind 5,5 x 2,5 und 5,5 x 2,1 mm Durchmesser.  Welche man benötigt, steht entweder am Netzteil oder man probiert es aus. Der Innendurchmesser ist nur schwer zu messen. Da ist “Try and Error” einfacher.

16,19€ muss man nur bezahlen, wenn man gar nichts davon vorrätig hat. Netzteile, Stromanschlüsse, Magnete, Widerstände usw. stammen bei mir aus dem Fundus. Mich kostet der Programmer deswegen nur etwa 10€… Die oben angegebenen Links sind nur als Beispiel zu verstehen.

Dazu kommt noch ein (altes) Smartphone, welches man ggfs. mit einem MagSave Ring nachrüsten muss. So ein Ring kostet etwa 0,50€. Wie hoch man die Kosten für das Smartphone ansetzen muss, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Hat man keines, weder eines in Gebrauch noch ein altes, das irgendwo in einer Schublade herum liegt, kann man ein nagelneues, für unsere Zwecke geeignetes Smartphone ab gut 30€ bekommen. Gebrauchte Geräte gibt es entsprechend günstiger.  Aber die allermeisten Leute sollten ein Smartphone besitzen, das man dafür nutzen kann. Zur Not kann man das Telefon auch ohne den Magsafe Ring einfach aufs Gehäuse legen. Dann muss man auch keine Magnete in den Deckel kleben.

Auch bei der 3D Konstruktion fürs Gehäuse bin ich weiter gekommen.

Im Deckel sind jetzt Aussparungen für die Magnete, die dann das Handy mit dem MagSafe Ring auf dem Programmer festhalten.

Im Gehäuse sind rundherum Belüftungsöffnungen, die ein Überhitzen der Elektronik verhindern sollen. Auf einer Schmalseite des Gehäuses ist die Stromversorgung für den Programmer (eine typische DC Rundbuchse) sowie per USB zum Laden des Smartphones vorgesehen. Der USB Anschluss ist nicht dazu geeignet, den ESP32 zu programmieren. Dazu muss man die interne Buchse auf der Platine des ESP 32 verwenden. Die externe Buchse dient rein als Ladeanschluss fürs Handy. Alte Handys haben oft keine besonders gute Akku- Laufzeit mehr, da ist eine feste Stromversorgung durchaus von Vorteil.

Auf der anderen Schmalseite wird die Lautsprecherklemme als Anschluss- Terminal für Programmiergleis und Hauptgleis montiert. Das Terminal wird mit 2 selbstschneidenden Schrauben festgeschraubt, nachdem man die Kabel zu den Anschlussklemmen des Motorschields angelötet hat.

Im Inneren ist noch der Rahmen für die USB Ladeplatine hinzugekommen.

Als nächstes steht jetzt ein Probedruck des Gehäuses an. Wenn da alles passt, stelle ich die STL Dateien zum Download zur Verfügung. Dan kann auch die Endmontage und ein erster Test erfolgen.

Eine Kleinigkeit will ich dann doch noch zusätzlich einbauen. Verteuert den Programmer noch mal um 0,60€. Dafür muss man zum Programmieren den ESP32 nicht mehr aus dem Gehäuse ausbauen. Ich habe Micro USB Einbaubuchsen mit einem kurzen Stück Kabel und Stecker dran gefunden und gleich bestellt. Das baue ich auch noch ins Gehäuse, so das man von Außen jederzeit die Firmware aktualisieren kann. Somit verzögert sich der Probedruck um ein paar Tage.

Puffer für die BieMo Spur 0 Güterwagen Bausätze.

Von der Firma BieMo gibt es einige recht preiswerte Güterwagen- Bausätze für Spur 0 Regelspur  aus Kunststoff. Die Produktion ist irgendwann mal eingestellt worden, dennoch erfreuen sie sich immer noch großer Beliebtheit. Das liegt wohl am guten Preis- Leistungsverhältnis der Bausätze und der geschickten Vorbild- Auswahl.  Ab Werk gibt es aber keine Puffer mehr, weswegen die Bausätze aktuell ohne Puffer ausgeliefert werden. Um diesen Mangel zu beheben, habe ich passende Puffer konstruiert.

 

Die Puffer passen genau in die angespritzten Hülsen und lassen sich auch, wie beim Original, federnd einbauen. Natürlich gibt es einen flachen und einen gewölbten Puffer.

Die 3D Dateien gibt es hier:

Diesel Tankstelle

Aus dem kleinen Wassertank lässt sich auch noch mehr machen. Eine Idee ist eine kleine Diesel- Tankstelle, an der man sowohl kleine Dieselloks als auch LKW betanken kann.

Die 1:43 Figur gehört nicht dazu und dient nur zur Größen- Verdeutlichung.

Die Tankstelle besteht aus mehreren Teilen. Das ist zum einen gemacht, um sie besser drucken zu  können. Aber es erleichtert eindeutig auch das Bemalen.

Das wäre zum Einen der eigentliche Tank, der seine Ähnlichkeit zum kleinen Wassertank nicht leugnen kann.

Er hat aber keinen Auslass und einen anderen Träger, ist dafür aber größer.

Die Bodenplatte der Tankstelle mit Auslauf des Tanks sowie Aussparungen für Gully.

Das Mauer- Fundament, was gleichzeitig auch Teil der Öl- Auffangwanne ist.

Und das ist die Zapfsäule. Der Tankschlauch muss extra aus einem Stück Schlauch (z.B. Schrumpfschlauch oder Litzen- Isolierung oder so) hergestellt werden.

Die Einstiegsöffnung für den Abwasserschacht.

Und der hintere Gully.

Montiert soll das Ganze dann so aussehen:

Als nächstes muss ich mal einen Prototypen drucken, um zu sehen, ob die Teile auch tatsächlich so zusammen passen wie gedacht..

Inzwischen habe ich den ersten Prototypen gedruckt.

Und die Kleinteile für die Gullys noch mal in Groß.

Die Zapfpistole ist gut geworden. Sehr filigran, aber druckbar.

An sich passt alles, bis auf die Gullys. Die stehen zu weit über, so das ich noch einmal an die Bodenplatte ran muss…

 

Mal sehen ob ich dem Boden noch etwas Struktur gebe, sowas wie Dehnungsfugen im Beton. Andererseits dürfte so eine Betonplatte wohl in einem Stück gegossen werden müssen, damit das überlaufende Öl nicht so ohne weiteres in den Boden sickern kann…

Leider erkennt man bei schwarzem Harz genau so schlecht die Details wie bei Transparentem. Aber zum Einen habe ich das schwarze Harz zum Testen bekommen und andererseits muss ich als nächstes viele Puffer drucken, die sich natürlich in Schwarz am besten machen.

Kleiner Wassertank

Ein Kumpel bat mich, für ihn einen Wassertank als Aufsatz für ein Loren-Fahrwerk zu konstruieren und drucken.

Also habe ich die CAD angeschmissen und munter drauf los konstruiert.

Der Tank hat 20 mm Durchmesser und ist 32 mm lang. Das Lager ist 30 mm breit,  passend für 0e/0f Loren.

Davon passen gleich 15 Stück auf einmal in meinen Mono M5

Selbstverständlich kann man den Tank auch stationär auf einem Sockel aus Holz oder Stein verwenden.

Mangels Loren Fahrwerk habe ich den Tank- Prototyp einfach als Ladegut auf einen O Wagen gestellt.

Der filigrane Wasserhahn kommt im Druck prima raus. Und es scheint auch alles stabil genug zu sein.

Jetzt braucht es nur noch die passenden Loren Fahrwerke.

Die erste Charge ist gedruckt.

Und auch gehärtet. Nun können sie an ihren Bestimmungsort geliefert werden.

Die Tanks habe ich auch in H0 gemacht, weil ich von einigen Kollegen danach gefragt wurde.

Der Tank ist in H0 17 mm Lang und hat 11 mm Durchmesser. Der Auslass ist genau so dick wie in Spur 0, da man das sonst nicht mehr drucken kann. Je kleiner der Maßstab, desto dicker müssen freistehende Details halt werden.

Vorne liegen 2 Spur 0 Tanks zum Größenvergleich.

Und noch mal ein Bild, was mein Kumpel daraus gemacht hat.

Ich habe mir dann mal den Spaß gegönnt und den Tank auf das Lorenfahrwerk der Kipplore zu setzen, gleich in der CAD.

Inzwischen habe ich die komplette Lore auch mal gedruckt.

;Leider hatte ich keine passenden 9mm Räder mehr vorrätig. Die 10,5 mm Räder sind zu groß. Aber andere hatte ich nicht da.

Die Jung ist das, was einer Feldbahnlok in meinem Fuhrpark am nächsten kommt.

“David” – Deutz V10

Und schon wieder ein neues Projekt. Diesmal ist es eine Deutz Diesellok. Die Original- Dateien stammen aus dem Schmalspurbahn Forum und wurden vom User “Lokonaut” dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Da die Daten gleich für Spur 0e und für unproblematischen Druck konzipiert sind, habe ich schnell mal ein Test Exemplar gedruckt.

Die Lok passt komplett auf einmal in meinen neuen Drucker.

Aber so gut die Lok auch vorbereitet ist, einige Anpassungen wollte und musste ich dann doch vornehmen. Zum einen betrifft das die Kupplungen. Egal ob ich die Kadee Gearbox oder einen NEM Schacht vorgesehen habe, die Kupplung kollidiert immer mit der Befestigung des Aufbaus.

Das ist also keine Option. Um dennoch einfach ein Modellbahn- Kupplung montieren zu können, habe ich kurzerhand einen Puffer mit integriertem NEM 362 Schacht konstruiert. Der Puffer ist an den der C-50 angelehnt, da die runde Form einfach nachzubauen ist.

 

Ich habe es ebenfalls mit einem Puffer mit integrierter Kadee Gearbox probiert.

Dieser Puffer müsste zweiteilig gedruckt werden, um die Kupplung einsetzen zu können.

Das wäre die Oberseite

und das die Unterseite.

Durch die Abmessungen der Gearbox bedingt, wird der Puffer aber etwas arg groß für meinen Geschmack.

So schaut die Lok mit dem NEM Puffer aus. Das ist doch deutlich stimmiger, oder? Eigentlich schade, denn die Kadee NEM Kupplungen sehen im Vergleich etwas klobig aus. Außerdem sind sie viel teurer als die “normalen” Kadee, da man diese in Großpackungen kaufen kann.

Da der Rahmen der Deutz sehr stabil konstruiert ist, soll er bei mir auch als Versuchsträger für meinen Eigenbau- Antrieb Marke “ganz simpel” fungieren.

Deswegen habe ich den Basis- Antrieb, den ich schon mal konstruiert hatte, an die V10 angepasst.

Die “schwarzen Stangen” sollen das genaue Ausrichten des Antriebs ermöglichen, damit die Räder später auch passend zu den Achslagern sitzen.

So passt es ganz genau. Mitgedruckt werden sie natürlich nicht.

Also schnell noch ein paar Halterungen für den Eigenbau Antrieb eingebaut und der zweite Prototyp des Rahmens konnte gedruckt werden.

Dann habe ich die Antriebsachsen zusammengebaut. Dafür verwende ich 14,1 mm Radscheiben von Hornby 00 Achsen. Um das Zahnrad passend zu montierten und später die Radscheiben passend aufziehen zu können, musste ich auch noch entsprechende Lehren drucken:

Ursprünglich wollte ich die Original- Achsen der Hornby Räder verwenden. Doch die sind im Bereich der Radscheiben geriffelt, weswegen man dort weder das Zahnrad noch die Sinterlagerbuchsen aufziehen könnte.

Als Alternative habe ich passende Stahl- Passerstifte besorgt, 2mm Durchmesser und 25 mm lang. 2 mm kürzer wäre noch besser gewesen, aber die gibt es nicht. Das nächst kürzere Maß wäre zu kurz geworden, also stehen die Achsen halt etwas über. Hinter dem Rahmen sieht man das sowieso nicht.

Dan wird mit Hilfe der Lehre das Zahnrad mittig auf den Passerstift geschoben. Da das Zahnrad auf Presspassung gebaut wurde, muss man es nicht zusätzlich sichern. Anschließend schiebt man 2 Lagerbuchsen auf die Achse. Diese müssen sich ja drehen können, in sofern benötigt das weder Kraft noch eine Lehre.

Nun kann man die Radscheiben aufziehen. Da die Original- Achsen geriffelt sind, sitzen die Radscheiben relativ lose. Hier muss man unbedingt mit Schraubensicherung o.Ä. nachhelfen.

Durch die Radsatzinnenmaßlehre sitzen die Räder anschließend präzise.

In der Lehre lässt man dann die Schraubensicherung aushärten, was 24 Stunden dauert.

Jetzt ist erst mal eine Zwangspause angesagt, denn ich habe keine passenden Motoren mit beidseitigen Wellen mehr vorrätig. Ich dache, ich hätte noch passende Motoren, aber die vorhandenen Exemplare sind zu dünn und somit zu schwach für die doch eher große Deutz. Die neuen Motoren sind zwar bestellt, aber noch nicht angekommen.

Während ich auf die Motoren warte, was ich übrigens immer noch mache, hat Lokonaut die weiteren Details wie die Lampen und die Fensterrahmen veröffentlicht. Dadurch ergeben sich weitere Änderungen am Aufbau und am Rahmen.

Der Aufbau bekommt bei mir die hinteren Lampen fest mit angebaut. Auf diese Art kann man eine Bohrung vorsehen, durch die man von innen eine 3 mm LED einschieben kann. Feilt man die Stirnseite der LED nun flach und poliert sie hinterher etwas, so spart man sich gleich auch noch die Verglasung und muss nicht mit den winzigen SMD LED herum fummeln.

Bei der vorderen Lampe kommt man um SMD LED allerdings nicht herum, denn die Frontlampen sind freistehend.

Deswegen habe ich vorne am Rahmen entsprechende Aufnahmen  für die Lampen ausgespart. So gestaltet sich die spätere Montage unproblematisch.

Die Halterungen für den Antrieb musste ich um 1,5 mm tiefer setzen. Da ich die vorhandenen 14,1 mm Radscheiben nutzen will, diese aber kleiner sind, als beim Original kommt der Rahmen sonst zu tief und sitzt auf den Schienenprofilen auf. Wenn das Fahrwerk entsprechend tiefer gesetzt wird, ergibt sich das Problem nicht mehr.

Als nächstes wird der Antrieb erst mal rollfähig zusammengebaut. Die vormontierten Achsen rasten in das vorher bereits schwarz lackierte Fahrwerk ein. Beim Zusammensetzen ist etwas Kraft und viel Fingerspitzengefühl nötig. Wenn man zu grob an die Sache geht, kann das gedruckte Fahrwerk auch mal zerbrechen. So wie der Stand zur Zeit ist, kann man die Achsen auch noch wieder raus drücken. Wenn erst der Motor eingebaut ist, verhindert aber die Schnecke das Hochdrücken.

Zwischen die beiden Achsen kommt ein Glockenanker- Motor mit beidseitiger Welle und Schnecke. Der Motor wird einfach eingeklebt. Da ich mit Akku fahre, brauche ich keine Stromabnehmer.  Wenn jemand welche braucht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Stromabnehmer anzubauen.

Wenn das soweit alles passt kann man das Fahrwerk mit selbstschneidenden  M2x8 Schrauben an den Rahmen anschrauben. Theoretisch könnte man das Fahrwerk auch an den Rahmen kleben. Ein Glockenanker- Motor ist wartungsfrei. Schmieren kann man das Getriebe problemlos ohne den Antrieb wieder abzunehmen. Man sollte das Fahrwerk ohnehin nicht zu oft an und ab schrauben, denn das Harz verschleißt durch das Anschrauben. Wenn man es übertreibt greift die Schraube ratzfatz nicht mehr und man muss entweder das Loch mit 2K Kleber auffüllen und ein neues Loch bohren oder man muss eine größere Schraube verwenden.  Beides sollte man tunlichst vermeiden.

Da der Rahmen nun die passende Höhe hat, kann man die NEM Puffer mit Hilfe der gedruckten Lehre exakt positionieren und ankleben. Dazu steckt man einen Puffer auf die NEM Lehre und setzt diese auf ein Gleis. Stellt man nun den Rahmen mit rollfähigem Fahrwerk ebenfalls auf das Gleis, kann man Lok und Puffer einfach gegeneinander schieben. Mit Sekundenkleber wird der Puffer dann angeklebt. So sitzen später die Kupplungen ganz exakt so, wie sie sitzen müssen.

Das muss man natürlich auf beiden Seiten machen. Leider ist heutiger “Sekundenkleber” kein wirklicher “Sekundenkleber” sondern eher ein “Minutenkleber”. Man muss die Klebung doch eine ganze Weile zusammenhalten, bevor die Verklebung wirklich hält.

Und zum Abschluss für heute mal ein Foto des komplett zusammengesteckten Modells. Außer dem Fahrwerk ist noch nichts befestigt, nur gesteckt.

Im Vergleich zum MT Diesel sieht man, das die V10 durchaus eine eher größere Lok ist.

Auch vor einem Zug aus HF Güterwagen macht sich die Deutz doch gut, oder?

Als nächstes stehen nun Lackierarbeiten an, was allerdings u.U. etwas problematisch werden kann. Der Raum, in dem ich lackieren muss, verfügt zwar über eine Heizung, aber die ist ziemlich unterdimensioniert, so das man eigentlich keine 20° erreichen kann.  Mal sehen, ob ich es da irgendwie warm genug bekommen kann. Als Farbgebung schwanke ich noch zwischen  schwarzen Rahmen und weinrotem Aufbau oder grauen Rahmen und orangefarbenen Aufbau. Je nachdem, wie schnell die Motoren nun geliefert werden, ist es möglich, das ich auch erst den Antrieb komplettiere. Je nachdem, was zuerst passiert.

Inzwischen sind die Motoren angekommen. Es handelt sich um 1215er Motoren. Die etwas kürzeren  xx15 sind komischerweise meist stärker als die etwas längeren xx20 Varianten, warum auch immer. So auch hier. Der Motor ist Bärenstark für seine Größe und dürfte keinerlei Probleme mit der Deutz haben.

So ist der Antrieb angedacht.

Zwar sehr simpel aber im Prinzip ist das Ganze wie z.B. die Halling Antriebe aufgebaut. Die Schnecken, Ritzel, Lagerbuchsen, Motoren und das Messingrohr als Wellenadapter stammen von Aliexpress, die Passerstifte (als Achsen) sind von Amazon und die Radscheiben stammen von Hornby. Der Rahmen stammt aus meinem 3D Drucker und ist selbst konstruiert. Die Idee für die 3D Teile ist allerdings “geklaut” und zwar von Thingiverse.

Als nächstes muss ich den Motor mit Strom versorgen und ihn festkleben. Danach gibt es die ersten Testfahrten, ob auch alles so funktioniert wie gedacht.

So weit erst mal für heute.

Roco Magic Train Weihnachts- Startset.

Als Roco im Frühjahr 2023 ein “H0” Startset für Weihnachten 2023 angekündigt hat, das aus einer grellbunten Dampflok, einen ebenso grellbunten Personenwagen und einem offenen Güterwagen, ebenfalls viel zu bunt, angekündigt hat, schien das erst mal nichts besonderes zu sein. Doch die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der 0e Schmalspurszene. Denn es handelt sich dabei nicht um ein H0 Startset, sondern um eine Neuauflage von Fleischmann Magic Train Fahrzeugen. Seit 30 Jahren gab es nichts mehr als Großserie in 0e zu kaufen und plötzlich aus dem Nichts gibt es wieder etwas.

(Bild von der Roco Webseite. Foto anklicken, um zur Roco Seite zu gelangen)

Es handelt sich um Neuauflagen aus den alten bekannten Magic Train Formen. Die Stainz wurde technisch etwas modernisiert und bekam einen besseren Motor sowie eine 6-pol Digitalschnittstelle nach NEM 651 spendiert. Leider hat die Stainz, wie bisher alle Magic Train Startpackungsloks vor ihr nur ein unvollständiges Gestänge.  Im Gegensatz zu so mancher H0 Startpackungslok sieht das zumindest ein wenig realistisch aus, wenn man die Lok nicht in Mitteleuropa ansiedelt, sondern dort, wo Dampfloks nicht so komplizierte Gestänge haben. Auf jeden Fall gibt es endlich wieder Nachschub, was den eBay Händlern, die sich eine goldene Nase mit dem alten Fleischmann Gerümpel verdient haben, wohl nicht besonders gut schmecken dürfte.

Da ich sowieso schon immer eine Kasten- Dampflok haben wollte, bietet es sich an, die Startpackungslok als Basis dafür zu nehmen. Deswegen habe ich schon vor geraumer Zeit, ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten, so ein Set vorbestellt. Außerdem wollte ich meinen Teil dazu beitragen, dass Roco nicht gleich wieder alles abbläst und ggfs. weitere Teile des alten Magic Train Programms neu auflegt. Von echten Neuentwicklungen wagt man als 0e’ler ja nicht mal zu träumen. Das Set wurde vorhin geliefert, nachdem schon am letzten Wochenende die ersten Fotos im Netz auftauchten.

Ein echte Überraschung waren die Gleise. Dass das Schotterbett weiß ist, war vorher schon bekannt. Aber ich hatte das hässliche Roco Geoline Gleis in noch hässlicherem Weiß erwartet. Doch dem ist nicht so. Es handelt sich um das viel bessere RocoLine Gleis mit Bettung, nur eben nicht grau sondern weiß.

Hier mal zum Vergleich ein Geoline Gleis neben das Oval aus der Packung gelegt. Die RocoLine Gleise lassen sich problemlos aus dem Gleisbett entnehmen. So bekommt man zwar kein 0e Gleis, aber eines der besseren H0 Gleissysteme dazu. Für Modellbahner ist das sicher ein Vorteil, aber die eigentliche Zielgruppe also Kinder könnte darüber weniger erfreut sein. Das RocoLine Gleis ist filigran und die Polschuhe sind ziemlich fummelig zu platzieren.. Da wäre das Geoline Gleis doch erheblich kinderfreundlicher gewesen. Über die Farbgebung (nicht nur) der Gleisbettung breiten wir lieber mal den Mantel des Schweigens. Als Modellbahner muss man auf jeden Fall mit der Airbrush ran, wenn man irgendwas davon “ernsthaft” einsetzen will…

Der Fahrregler ist der aus anderen Fleischmann/Roco Analog Startsets bekannte Handregler, ebenfalls in “Schneefarben”. Vermutlich ein (gerne angenommenes) Versehen ist, das in meiner Packung insgesamt drei Loklaternen beilagen, nicht nur zwei wie normal. Eine der Laternen ist an der Front der Stainz montiert und eine weitere Laterne für die Rückseite liegt lose bei und kann aufgesteckt werden. In meiner Packung waren aber zwei lose beiliegende Laternen.

Aktuell fahre ich die Stainz ein, in dem ich sie bei mittlerer Geschwindigkeit einfach auf dem Oval kreisen lasse.  Was sehr erfreulich ist, ist der Geräuschpegel der Lok. Sie ist ungewöhnlich leise, die leiseste analoge Lok, die ich habe. Sie ist aber auch die neueste Lok, Baujahr 2023, wenn auch aus 40 Jahre alten Formen. Außerdem fährt sie sehr leicht an. Der mitgelieferte Fahrregler kann längst nicht so weit herunter regeln, wie die Lok langsam fahren könnte. Für ein Kinderspielzeug ist sie nicht mal übertrieben schnell. Zwar viel zu schnell für Modellbahner, aber ein durchaus akzeptabler Kompromiss zwischen den Wünschen der Kinder und den Bedürfnissen der Modellbahner. Alles in allem sind die Fahreigenschaften nämlich sehr gut, besser als erwartet und auch besser als die älteren Magic Train Fahrzeuge. Ich werde meine Stainz die Tage mit einem ohnehin noch herum liegenden Train-O-Matic DCC Decoder mit Pufferbaustein und passend zur Lok NEM 651 Stecker digitalisieren. Danach mache ich noch mal ein paar Testfahrten auf dem Oval, dann aber Digital. Ich denke, mit ein paar Anpassungen dürfte man eine Digital sehr schön fahrende Lok bekommen.

Um den Geräuschpegel zu demonstrieren habe ich ein paar verwackelte Videos mit dem Smartphone gemacht und bei Youtube hochgeladen.

Zuerst mal meine Fleischmann Magic Train Diesellok, die ich noch nicht umgerüstet habe und die deswegen noch analog betrieben werden muss, was hier passt.

Dann die gestern gelieferte Roco H0 BR 151, die als Fahrwerksspender für die V22 gedacht ist.

Und dann der Zug aus dem Startset.

Eindeutig das leiseste Beispiel…

Heute habe ich die neue Stainz digitalisiert. Das war nicht so einfach, wie ich gehofft hatte. Zum Einen ist der NEM Stecker nicht in der Lok befestigt und verabschiedet sich ständig irgendwohin. Zum Anderen ist NEM 651 nicht Verpolungssicher und es gibt auch keine eindeutige Kennzeichnung. Man macht zwar nichts kaputt, wenn man den Decoder falsch einsteckt, aber es funktioniert dann einfach nicht. Außerdem ist der Kontakt dieser fizzeliegen Pole nicht grade zuverlässig. Ich habe am Anfang sogar den Decoder getauscht, weil ich es nicht gleich hin bekommen hatte. Eigentlich sollte (und ist jetzt auch) ein Train-O-Matic TrainCommander 2 Mini incl. Smart Powerpack Strompuffer dort rein. Ich hatte aber auch noch einen alten ESU Lokpilot V3 mit NEM 651 Anschluss vorrätig. Den hatte ich auch probiert, aber wieder sein gelassen. Damit läuft die Stainz nicht anständig, zumindest nicht auf so verschmutzten Gleisen wie bei mir. Das ist (oder war zumindest) ja die typische ESU Krankheit schlechthin, zumindest zu den Zeiten, in denen ich noch in H0 Digital unterwegs war und aus der der Lokpilot 3 noch stammt. Als Akku- Fahrer ist Gleisreinigung nun mal etwas, um das man sich nicht wirklich kümmern muss. Deswegen sind meine Gleise nicht grade ständig auf Hochglanz gewienert.

Es ergaben sich gleich mehrere Probleme. Zum Einen sind, wie schon erwähnt, die Gleise auf meiner Anlage ziemlich eingestaubt.

Zum zweiten ist mein Eigenbau- Programmierer auf Arduino Basis noch nicht fertig und meine z21 fest auf der Anlage montiert. Ich hätte noch einen der alten Multimaus- Verstärker, allerdings sind meine Multimäuse alle auf Firmware V2.0 aktualisiert. Damit kann man den alten Verstärker nicht mehr benutzen. Also musste ich die Versuche auf meiner Anlage machen, nicht auf dem Testkreis aus der Startpackung.

Und zum Dritten ist in der Stainz der Platz für den Decoder extrem knapp bemessen. Man kann ohne “Verrenkungen” nur einen Micro- Decoder mit fest angebautem Stecker unterbringen. Aber alle NEM 651- Decoder, die ich habe, sind mit einem Kabel zum 6- Pol Stecker ausgestattet. Ein Powerpack unterzubringen ohne etwas am Kessel oder Führerhaus herum zu feilen ist völlig ausgeschlossen. Deswegen habe ich zuerst versucht, nur das Fahrwerk ohne Kessel und Führerhaus ans Laufen zu bekommen. Das scheitert an dem dann viel zu geringen Gewicht, denn der Ballast ist im Kessel untergebracht. Ohne Ballast sind die Federn der Pilzschleifer so stark, das sie die Lok hochdrücken.

Letztendlich habe ich den Decoder mit Pufferbaustein einfach im unteren Bereich des Führerhauses unter gebracht. Das Kabel vom NEM Stecker zum Decoder kann man unterhalb des Stehkessels ins Führerhaus durchschleifen, ohne etwas einzuklemmen. Zwar nicht schön, aber so funktioniert es wenigstens. Ist ja nur ein Provisorium, da die Lok sowieso umgebaut werden soll.

Beim Programmieren der Geschwindigkeiten mit JMRI ist mir aufgefallen, das man die Train-O-Matic Decoder auch so umprogrammieren kann, das sie mit 3 Volt Motoren funktionieren, ohne sie zu beschädigen. Wusste ich bisher noch gar nicht. Wer weiß, wofür das noch mal nützlich sein kann. Grade die chinesischen 3 Volt Glockenanker- Motoren bekommt man für weniger als 1€ “nachgeschmissen”. Außerdem fährt Busch H0f ja auch mit 3 Volt Motoren, so weit ich weiß.

Jetzt läuft die Stainz aber richtig gut. Fast unhörbar und schön sanft. Sie fährt sehr langsam eben “butterweich” an. Sie läuft so gut, das ich sogar schon mit dem Gedanken gespielt habe, die Steuerung umzubauen.

Oops, das Dach sitzt nicht richtig. Macht nichts, ist ja nur aufgesteckt.
Es scheint so zu sein, das man die Steuerung von der “vollständigen” Lok durchaus an die “Startpackungslok” anbauen könnte. Allerdings ist das ein Bereich, von dem ich normalerweise tunlichst die Finger lasse. Ist auch besser so, die Erfolgsaussichten, wenn ich an dem Gestänge einer H0 oder 0e Lok herum fummele sind nicht sehr gut.

 

Es muss nicht immer Minex sein.

Wer eine V22 in 0e sucht, wird sehr oft bei der Märklin Minex Diesellok hängen bleiben. Das Modell aus den 1970er Jahren hat aber mehrere Nachteile. Zum einen ist die Lok, da von Märklin, als “Sammelobjekt” meist sehr teuer. Außerdem ist sie natürlich für das Märklin Mittelleiter System konzipiert, was bei 0e völlig ungebräuchlich ist. Und, vermutlich ist der größte Nachteil, das Modell hat 3 Achsen. Beim Vorbild sind es aber nur 2 Achsen.

Vor ein paar Jahren hat ein sehr netter Mensch mal 3D Dateien für eine V22 in Spur IIm (also 1:22,5) erstellt und sie frei zur Verfügung gestellt. Ich hatte damals bereits angefangen, die Lok in 1:45 zu drucken. Allerdings ist das Verkleinern von 3D Modellen recht schwierig, da beim einfachen Skalieren auch alle Materialstärken geschrumpft werden, was nur selten reibungslos funktioniert. Anders herum, also ein zu “kleines” 3D Modell größer zu skalieren, ist hingegen kein Problem. Einzig die Details könnten dabei zu grob werden.

Kurz gesagt, ich habe es damals nicht hin bekommen. Inzwischen weiß ich aber viel besser, wie man solche Dateien aufarbeiten kann. Ich hatte damals sogar eines der inzwischen praktisch nicht mehr aufzutreibenden Hollywood Foundry Tausch- Fahrwerke für die Minex Lok ergattert.

Allerdings gefällt mir der Gedanke nicht besonders, die aufwändige Anpassung der 3D Dateien für ein Fahrwerk zu machen, das man einfach nicht mehr besorgen kann. Wenn ich also irgendwann eine zweite Lok bauen will, geht die Arbeit wieder von Vorne los.

Neulich, als mal wieder jemand im Schmalspur- Forum einen Minex Diesel umbauen wollte und die Fahrwerksfrage aufkam, kam als Antwort, dass das Drehgestell einer H0 Roco E94 recht gut passt, sofern man die Radscheiben der mittleren Achse abzieht, die Achse selbst aber drin lässt. Eine tolle Idee. Leider ist die Roco E94 selbst Gebraucht recht teuer. Um sie zu “Schlachten” zu teuer, für meinen Geschmack. Aber die Richtung ist auf jeden Fall gut. Nach einiger Recherche und Stöbern in Börsen hatte ich mir einen Kandidaten ausgesucht, den es in großen Stückzahlen gibt und den man fast immer für unter 50€ bekommen kann. Die Rede ist von der Roco H0 BR 151.

Das Exemplar auf dem Foto hat mich 44€ gekostet, wurde gestern geliefert und spendiert Antriebe für zwei V22 bzw. für ein “Jagsttalbahn- Krokodil”, das ja aus zwei zusammengekuppelten V22 besteht. Das die Dachleitungen etwas beschädigt sind, ist für unsere Zwecke völlig bedeutungslos.

Der Achsstand der 151 ist etwas kleiner als der von der 194. Bei einer V22 in 1:45 würde man das zwar nur bei ganz genauer Betrachtung sehen können, aber man könnte es sehen.

Da die V22 eine eher sehr große Schmalspur- Lok ist reifte in mir die Idee, sie nicht in 0e, also 1:45 zu bauen, sondern als 0n30 Modell in 1:48. Ich habe sowieso einige 0n30 Modelle, der “zu kleine” Maßstab würde mich überhaupt nicht stören. Also flugs einen V22 Rahmen in 1:48 gedruckt und voila:

Passt doch hervorragend. Wie gesagt, die Radscheiben müssen von der mittleren Achse abgezogen werden. Wir wollen ja nicht denselben Murks wie seinerzeit Märklin veranstalten. Daneben muss man einen Motor an das Drehgestell anbauen, das das Konzept mit dem Mittelmotor, wie es das Roco Modell hat, natürlich nicht funktioniert, sofern man die Drehgestelle ausbaut und einzeln verwendet.

Als nächstes teste ich, wie die BR 151 fährt. Danach zerlege ich sie und messe das Drehgestell aus, damit ich die Halterung dafür in den Rahmen der V22 einfügen kann. Der Rahmen muss auch noch verstärkt werden, da er ebenfalls zu dünn ist, auf Grund des 1:22,5 Uhrsprungs der Dateien.

Wenn es neues gibt, berichte ich weiter.

Anycubic Photon Mono M5

Da dieses Jahr der PrimeDay und eine unerwartete Geld- Zuwendung vom Staat  genau aufeinander trafen, habe ich mir einen neuen 3D Drucker geleistet. 1 Tag später hätte er schlappe 100€ mehr gekostet. Im Prinzip ist der M5 der direkte Nachfolger meines M3. Der M3 funktioniert noch einwandfrei, das war nicht der Grund für die Neuanschaffung. Der M3 hat ein 7,6 Zoll Display in 4K Auflösung. Damit war er für einen “kleinen” Drucker ungewöhnlich groß, reichte aber noch nicht an die “großen” Drucker aus der 10 Zoll Display Klasse heran. Der M5 (als aktuell kleinster Drucker aus der neuen M Serie von Anycubic) hat jetzt ein 10,1 Zoll Display mit 12K Auflösung. Trotz des deutlich größeren Displays sind die einzelnen Pixel nur noch 1/4 so groß wie beim M3. Der M5 hat also theoretisch die vierfache Auflösung gegenüber dem M3… Ob man das wirklich sehen kann, wird sich noch zeigen. Die Basis für extrem feine Drucke ist aber auf jeden Fall vorhanden. Der Druckraum ist massiv angewachsen. Jetzt passt die DH Class ohne sie in der Mitte zerschneiden zu müssen spielend in den Drucker. Deswegen werde ich sie noch mal neu drucken. Am deutlichsten sieht man den Größenunterschied wohl, wenn man die Bauplattformen der beiden direkt vergleicht:

Einen großen Nachteil des M5 gegenüber dem M3 gibt es aber auf jeden Fall.  Der M5 hat einen Lüfter. Und wie bei 3D Druckern üblich hat es auch Anycubic zielsicher geschafft, den lautesten Lüfter auf dem Weltmarkt für den Drucker auszuwählen. Deswegen muss ich den M5 schon sehr bald auseinander bauen um dieses Mistding auszutauschen, wie bisher bei allen Druckern außer dem M3 (weil der erst gar keinen Lüfter hat). Der Lärm verursacht mir massive Kopfschmerzen, wenn ich mich im selben Raum aufhalte, in dem der Drucker steht während er arbeitet. Ich bin allerdings generell sehr lärmempfindlich und deswegen vor vielen Jahren aus der Stadt aufs platte Land umgezogen.

Die bisherigen Drucker hatte ich ja deswegen ins Badezimmer verbannt. Der M5 ist aber zu groß, um da hin zu passen. Also muss ich vorerst leiden und kann fast nur über Nacht oder wenn ich auf Arbeit bin, drucken. Durch den Austausch des Lüfters wird sicher die Garantie erlöschen. Deswegen kann ich das noch nicht sofort machen, obwohl ich einen passenden und erträglichen Lüfter sogar vorrätig hätte.

Als erstes habe ich mal die Test- Datei zur Ermittlung der optimalen Belichtungszeit gedruckt. Die Auswertung steht jetzt als nächstes auf dem Programm.

Wenn es etwas Neues gibt, geht es hier weiter.

Dapol B4 – Ausflug in die Regelspur.

Auch wenn es zu meiner Anlage überhaupt nicht passt, ein klein wenig Regelspur in 0 habe ich übrig behalten, trotz meines Wechsels von Regel- auf Schmalspur vor vielen Jahren. Allen voran eine digitalisierte und gesuperte 1970er Jahre Pola Maxi V20 (aus einem Billerbahn Bausatz). Da steckt so viel Mühe und Herzblut drin, das ich sie nie weggeben konnte. Ein paar “unverkäufliche” Güterwagen sind auch noch in meinem Bestand. Und jetzt habe ich seit 15 Jahren tatsächlich das erste Mal eine funkelnagelneue Spur 0 Lok gekauft, noch dazu in 1:43,5 (hatte ich in Regelspur bisher noch nie, immer nur 1:45).

Zur Zeit gibt es die ohnehin schon (für deutsche Modellbahn- Verhältnisse sogar unglaublich) günstigen britischen Dapol Spur 0 Dampfloks bei einem großen Modellbahn- Versender aus Deutschland noch mal stark reduziert. So kostete mich meine Dapol B4 incl. Porto 181,99€ (UVP 249 GBP). Für eine 2023er Formneuheit mit guten Fahreigenschaften, feiner Detaillierung und enormer Zugkraft ein extrem niedriger Preis, heutzutage. Dabei ist die B4 eine der teureren Loks aus dieser Aktion. Es geht schon ab 118€ los, ein Preis, für den man von einem deutschen Hersteller nicht mal mehr einen Güterwagen bekommt. Allerdings sind die meisten Dapol Loks halt sehr britisch und passen deswegen nicht wirklich zu meinen übrigen Fahrzeugen. Die B4 hingegen kann mit einigen wenigen Modifikationen ohne weiteres als deutsche Privatbahnlok durch gehen. Sie sieht nicht soo extrem britisch aus. Deswegen dürfte sie sich in DE auch sehr gut verkaufen. Wie bei Dapol gewohnt, kann man sie in zig Farbvarianten (incl. Form- Anpassungen) jeweils Analog mit 21MTC Schnittstelle (meine Version) bekommen, mit eingesetztem DCC Decoder für 209,99€) oder mit DCC Sounddecoder (259,99€) bekommen. Bei deutschen Herstellern hat man diese Wahl nie. Man bekommt immer nur die teuerste Variante mit Sound.  Sound will ich aber nicht, gar nicht. Der Aufpreis für die Version mit Decoder ist ok. Viel günstiger kann man die Lok nicht selbst digitalisieren. Ich habe mich aber bewusst für die analoge Version entschieden, weil ich zumindest mal versuchen möchte, ob ich sie nicht auch mit RC und Akku betreiben kann. Der Aufbau ist so weit ich weiß aus Metall. Das könnte den Funkempfang stören, deswegen “versuchen”… Funktioniert das nicht, bekommt sie halt einen Decoder mit Pufferbaustein verpasst.

(Bild von dapol.co.uk, anklicken um zur Original Seite zu kommen)

Geplant ist es, die Lok mit Lampen auszustatten, den Fahrwerksbereich rot zu lackieren, die Beschriftung zu ändern und den doch sehr britisch aussehenden Dampfdom mit einem 3D gedruckten “Überzieher” einzudeutschen.

Die Lok ist vorhin angekommen. Die DHL hat sich nicht grade mit Ruhm bekleckert. Von Hagen nach Greven (keine 100 Km über die Autobahn) hat das Paket 2 Tage gebraucht (nicht über den Feiertag, sondern von Mittwoch bis Freitag). Damit hat die Lieferung tatsächlich 7 Tage gedauert statt den 3-5 die angegeben wurden. Es lag nicht am Händler, sondern am Feiertag und an der DHL. Eigentlich hätte es am Mittwoch da sein können, spätestens am Donnerstag da sein müssen, kam aber erst am Freitag.

Egal, nun ist sie hier. Die Verpackung ist kleiner als ich gedacht hätte, aber deutlich schwerer. Das liegt daran, das die Lok mit fast 800 Gramm wahrlich kein Fliegengewicht ist. So sollte tatsächlich eine gute Zugkraft möglich sein.

Die Lok ist gut verpackt, so das sie ohne Beschädigung transportiert, verstaut und auch entnommen werden kann.

Neben der Lok befindet sich nur noch die englischsprachige Anleitung in Karton.

Die Lok selbst wird auf einem Podest aus Acrylglas festgeschraubt geliefert und mit einem Stückchen Schaumgummi zusätzlich gesichert.

Dieses Podest eignet sich auch gut, um die Lok in einer Vitrine zu präsentieren.

Zum Größenvergleich mal ein Foto zusammen mit der Magic Train Stainz. Sie ist zwar deutlich größer, aber nicht so extrem, wie ich es erwartet hätte. Die B4 ist halt eine eher kleine Regelspurlok.

Um sie mit einem Güterwagen zu zeigen, konnte ich zum ersten Mal überhaupt den 0SM Kesselwagen mit Originalkupplung an eine Lok mit Originalkupplung ankuppeln. Es sieht zwar gut aus, ist aber extrem fummelig und dürfte auf der Anlage zu sehr viel Ärger und Problemen führen. Ich kann mir nicht vorstellen, trotz der guten Optik die Originalkupplung dran zu lassen.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich auf Lenz oder vielleicht doch Kadee setzen soll. Für Lenz spricht, das ich schon 2 Loks  (also 67% aller meiner Loks) mit der ferngesteuerten Lenz Kupplung habe. Die Wagen sind aber fast alle noch mit den Kupplungen, mit denen sie geliefert wurden, ausgerüstet Lima, Pola, Rivarossi, 0SM, Biemo, alle haben unterschiedliche Kupplungen und kuppeln nicht miteinander. Die Entscheidung habe ich bisher vor mir her geschoben. Das werde ich aber irgendwann mal angehen müssen.

Als nächstes werde ich ein Testgleis aufbauen und einen Modellbahn- Trafo anschließen, damit ich sehen, kann, wie die Lok läuft. Sie ist ja noch Analog, deswegen funktioniert sie natürlich nicht mit der Digitalzentrale.

0e Prellbock

(Nicht nur) für mein Foto- Diorama benötige ich einen Prellbock, passend zum Peco 0e Gleis. Also schnell OpenSCAD angeworfen und nach ca. 10 Minuten kam das dabei raus:

Dazu wird noch eine Bohle aus einem Stück Zuckerwattestäbchen angeklebt. Ein wenig Farbe (Vallejo “Sea Grey” für den Bock und “Light Grey” für die Bohle) und ein auf Karton gedrucktes SH2 Schild, fertig ist der Prellbock.

Ich bin vor dem Aushärten des Durckteils mit einer Messing Drahtbürste über die Oberflächen gefahren, um sie ein wenig aufzurauen.  Leider hält sich der Effekt doch sehr in Grenzen.

Die “Füße” des Prellbocks passen genau zwischen die Peco Schwellen..

Die Pufferbohle sitzt so hoch, das die Kadee Kupplungen unten durch tauchen und somit bei einem Anprall nicht belastet werden.

Die STL Datei gibt es zum Download,, falls sie jemand gebrauchen kann.