JMRI HowTo

Nachdem ich immer wieder mal auf JMRI angesprochen wurde und es da wohl große Probleme mit dem Verständnis gibt, versuche ich mal ein kleines HowTo zu verfassen. Also gut, es geht los.

Kapitel 1: Einleitung

JMRI (Java Model Railroad Interface) ist eine Sammlung von verschiedenen Programmen zur Steuerung und Bedienung einer Modellbahn, die von (meist US-) Modellbahnern für Modellbahner entwickelt wird, die quelloffen und kostenlos ist. Java ist eine weit verbreitet Programmiersprache, die auf allen denkbaren Systemen lauffähig ist. Kein Handy, kein PC der nicht mit Java “kann”.

JMRI kann von der Webseite des Projekts kostenlos herunter geladen werden. Es gibt dort Installer für alle möglichen Systeme. Auch ein RaspberryPI “Bastelcomputer” kann mit JMRI zusammen genutzt werden. Man findet aber eigentlich immer etwas, das nicht (mehr) für andere Dinge gebraucht wird und was man für JMRI verwenden kann. Ich selbst verwende einen Windows 11 Mini PC, der neu 69€ gekostet hat und mit nur 3 Watt Stromverbrauch (sofern er nicht voll ausgelastet ist) sehr sparsam ist. Man kann  aber auch ein ausrangiertes Laptop oder ähnliches verwenden. Wichtig ist nur, das man die eigene Zentrale irgendwie mit diesem Computer verbinden kann.  Aktuelle Zentralen habe meist ein Computer Interfache, sei es über USB oder über das Netzwerk. Und wenn nicht, kann man fast immer eines nachrüsten. Hat man z.B. den alten Roco Multimaus mit Verstärker als Zentrale, dann kann man ein Xpressnet Interface (z.B. von Lenz) verwenden. Vergleichbares gibt es auch für Loconet usw… Bei einem USB (oder eventuell auch einem alten Seriellen Interface) muss die Zentrale direkt an den Computer angeschlossen werden, auf dem das Kernstück von JMRI läuft, der Server. Darauf gehe ich später noch genauer ein. Bei moderneren Geräten wie etwa der Z21 wird die Computer- Verbindung meist übers Netzwerk (LAN oder WLAN ist egal) hergestellt. Dann müssen die Zentrale und der JMRI Server nur im selben Netzwerk sein. tatsächlich kann man JMRI sogar übers Internet nutzen.

In diesem HowTo verwende ich meine freigeschaltete z21 Start als Beispiel. Die Liste der unterstützten Zentralen und Interfaces ist aber schier endlos lang. Darunter auch diverse Eigenbau- Projekte, nicht nur industriell hergestellte Geräte. Die Schritte sind aber fast immer genau dieselben, die man vornehmen muss. Gelegentlich gibt es andere Einstellungen, weil man eben statt LAN ein USB Interface hat oder ähnlichem.

Kapitel 2: Die Grundkomponenten.

Bei einer Software gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen. Zum einen kann man ein “All in One” Programm herstellen. Dann wird alles in diesem einen Programm erledigt. Als bekanntes Beispiel sei hier mal Word genannt. Man schreibt seine Briefe in Word und druckt sie dann auch gleich aus Word aus.  Der Vorteil ist, man muss nur ein Programm installieren und warten. Der Nachteil ist aber, man kann immer nur auf dem Gerät arbeiten, auf dem das Programm installiert wird. Früher war das absolut üblich, heute empfindet man so etwas als Einschränkung. Heute will man auch mal unterwegs vom Smartphone aus weiter arbeiten oder eben im Homeoffice und im Büro abwechselnd. Deswegen wird versucht, solche Funktionalität nachträglich in bereits existierende Programme zu integrieren. Sowas gelingt mehr oder weniger gut heute meistens über sogenannte “Cloud” Anwendungen. Dabei wir ein großer Teil der Arbeit und des Speichers auf externe Server ausgelagert. Hier gibt es auch wieder Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, man hat keine Arbeit mit der Cloud, da alles vom Anbieter gepflegt wird. Der gravierende Nachteil ist aber, das man nicht nur seine Daten, sondern auch seine Arbeit komplett in fremde Hände übergibt. Kein Mensch kann kontrollieren, was Google oder Microsoft mit den eigene Dokumenten anstellt, wenn sie erst mal bei denen in der Cloud liegen. Dazu kann man ohne Internet- Verbindung erst gar nicht auf seine Dateien zugreifen.

Um diese Nachteile zu umgehen, wird auch im Heimbereich immer häufiger mit sogenannten Server- Client Systemen gearbeitet. Hierbei gibt es eine Kern- Anwendung, eben den Server, der die Daten zentral vorhält, die Verbindung zur Außenwelt regelt und die Ressourcen auf die einzelnen, durchaus zahlreich möglichen Klienten aufteilt. Als Anwender hat man mit dem Server praktisch keinen Kontakt. Man selbst arbeitet stets mit der Klient- Software. Ein Beispiel ist der Web Browser. Die Webseiten, die einem angezeigt werden, liegen irgendwo auf der Welt auf einem Web- Server. Man selbst hat damit nichts zu tun, nur mit dem Web Browser (Edge, Chrome, Firefox, Safari,…). Es sei denn, man betreibt selbst eine Webseite oder einen Blog.

Um zur Modellbahn zurück zu kommen,.. Hier ist beispielsweise TrainController so ein “All in One” Programm. Mit TC erledigt man alles auf dem PC, auf dem TC installiert wurde. JMRI hingegen ist ein Server- Klient System. Der JMRI Server muss nur einmal im eigenen Netzwerk installiert sein. Der Server verbindet sich über das Interface mit der Digital- Zentrale. Den Server muss man zwar einmalig konfigurieren, aber hat davon abgesehen später nichts mehr damit zu tun. Macht man später irgendwas an/mit der Anlage, so erledigt man das immer in einem Klient Programm.  Sofern ein USB Interface zum Einsatz kommt, muss dieses zwingend mit dem Computer verbunden werden, auf dem der JMRI Server läuft. Bei einer Anbindung übers Netzwerk, wie bei meiner z21 spielt es keine Rolle, so lange die Geräte im gleichen Netzwerk sind. Ich schreibe dieses HowTo beispielsweise am Schreibtisch. Die z21 steht aber 15 Meter entfernt an der Anlage und trotzdem kann ich von hier aus alles machen.

Man kann so auf verschiedensten Geräten z.B. ein lokal begrenztes Gleisbild- Stellpult erzeigen, die dann gemeinsam über einen einzigen JMRI Server und eine einzige Digital- Zentrale die Steuerung der Anlage verteilt durchführen können. Jedes dieser einzelnen Stellpulte ist ein Klient und kann, aber muss nicht auf demselben Rechner wie der Server laufen. Man kann so beispielsweise an jedem Bahnhof vor Ort ein Tablet installieren, das die Weichen nur dieses Bahnhofs steuert, ohne jedes Mal ein eigenes Interface dafür zu haben. Trotzdem kann man ein zentrales Stellpult einrichten, mit denen man alle Weichen steuern kann, die auf der Anlage verbaut sind. Ein Server- Klient System ist viel flexibler aber, besonders am Anfang, auch komplexer  als ein All in One System.

Das oben gesagte ist wichtig, um die Arbeitsweise von JMRI zu verstehen. Deswegen kam dieses Kapitel noch vor der eigentlichen Installation, die nun folgt.

Kapitel 3: Installation

Um JMRI zu installieren, muss man zuerst mal den Installer von der JMRI Webseite herunter laden. Dazu muss man natürlich wissen, welches Betriebssystem auf dem Rechner läuft, auf dem man JMRI nun installieren will.  Bei mir ist das in dem Fall Windows 11 x64 (also 64 Bit). Da JMRI permanent weiter entwickelt wird, gibt es unzählige Versionen an Installern. Für den Normal- Anwender ist die aktuelle “Production release”, also die aktuelle Stabile Version am besten geeignet. Zur Zeit ist das die Version 5.10. Wir laden also diese Version herunter. Die Datei ist (für Windows 11) knapp 200 MByte groß. Der Download kann je nach Internet- Geschwindigkeit also einen Moment dauern. Ist der Download abgeschlossen, starten wir die Installationsdatei einfach per Doppelklick. Gut möglich, das dann eine Warnung aufpoppt.

Die ist aber völlig unsinnig, wie leider bei 99,9999% solcher Meldungen. Man muss hier “Weitere Informationen” anklicken und dann auf “Trotzdem Installieren” klicken. Bei anderen Betriebssystemen kommt da entweder gar keine oder eine andere Meldung, die aber auch nichts anderes bedeuten als Unfug und die man auf eine ganz ähnliche Art umgehen kann.

Dann erscheint ein normaler Installations- Assistent, wie bei den meisten Programmen üblich. Hier kann man verschiedene Sachen anpassen. Meist stimmen die vor- eingestellten Dinge aber.  Während der Installation wird auch die installierte Java Version überprüft. Im Zweifel wird dann dazu aufgefordert, eine entsprechendes Java zu installieren. Nach kurzer Zeit ist die Installation dann abgeschlossen und wir finden einen neuen Ordner im Startmenü, JMRI.

in diesem Ordner finden wir nun verschiedene Icons. Die beiden wichtigsten sind “Decoder Pro” und “Panel Pro”. “Sound Pro” ist dasselbe wie Decoder Pro, nur dass das Programm gleich im Sound Fenster geöffnet wird. Kann man eigentlich auch ignorieren, finde ich.

Bevor wir genauer auf die beiden “Haupt- Programme” eingehen, sollten wir zunächst mal den Server konfigurieren.

Viele Server- Systeme haben eigene Konfigurationsprogramme dabei. Bei JMRI ist die Server- Konfiguration in den beiden Hauptprogrammen eingebaut (in Beide, es ist egal, welches der Programme man nimmt). Also starten wir nun einfach mal Decoder Pro.

Beim ersten Start erscheint Decoder Pro auf Englisch. Um das umzustellen gehen wir oben im Menü auf “Edit” und dann “Preferences”. Dann erscheint ein neues Fenster. Hier wählen wir links “Display” aus und dann den Reiter “Locale” . Hier können wir nun die Sprache einstellen, als bei uns, “German (Germany)” (oder was sonst am besten passt) .

Nun unten links auf “Save” klicken und Decoder Pro neu starten. Wenn man Decoder Pro auf Deutsch umgestellt hat, wird auch Panel Pro automatisch auf Deutsch umgestellt. Erleichtert einem später das Leben.

Als nächstes konfigurieren wir den Server, damit JMRI eine Verbindung zur Zentrale herstellen kann. Das geht fast an derselben Stelle, wie das Umstellen der Sprache. Nur das jetzt die Begriffe übersetzt sind. Also “Bearbeiten” > “Voreinstellungen” statt “Edit” > “Preferences”.

Gleich oben der erste Punkt heißt “Verbindungen”. Hier werden die Verbindungen zu den Zentralen (wie erwähnt, man kann mehrere Zentralen gleichzeitig nutzen) konfiguriert.

Bei mir mit der z21 sieht das dann so aus:

Ich habe bei meiner z21 die IP Adresse geändert, damit sie zu meinem Heimnetzwerk passt. Deswegen muss ich sie in der Maske noch ändern. nach dem Speichern und dem erneuten Neustart ist die Verbindung zur z21 hergestellt und man kann anfangen zu arbeiten. Es gibt noch “tausende” weitere Einstellungen, um die wir uns später kümmern werden, sofern sie relevant sind.

Im nächsten Kapitel fangen wir an, mit JMRI zu arbeiten. Dazu bauen wir zuerst mal unsere Lok- Bibliothek auf, auf die quasi ständig zugegriffen wird. Das wird in Decoder Pro erledigt, was wir uns als Nächstes etwas näher anschauen wollen.

Kapitel 4: Decoder Pro – Lokpark anlegen.

Decoder Pro ist ein mächtiges Programm, das vorrangig zum komfortablen Programmieren von Digital- Decodern dient. Daneben erstellt und pflegt man hier auch seine Lok- Bibliothek, hier Lokpark genannt. Damit wollen wir jetzt beginnen.

Die “Weihnachts- Stainz” soll hier als Beispiel- Objekt dienen. Die Lok hat einen Train-O-Matic Lokommander 2 Mini Decoder eingebaut. Aber wir tun mal so, als ob wir nicht wüssten, was für ein Decoder da drin ist. Wir starten nun also Decoder Pro. Oben links gibt es einen Knopf mit einem + und Neue Lok drauf. Hier einmal klicken und es erscheint ein neues Fenster.

Hier kann man nun manuell den verwendeten Decoder auswählen. Oder eben auf “Typ aus Decoder auslesen” klicken. Damit das sicher funktioniert. müssen sowohl die Gleise als auch die Lok Räder blitzeblank geputzt sein. Ist das erfüllt, wählt Decoder Pro jetzt den passenden Decoder aus der Liste aus, sofern der Decoder- Typ überhaupt bekannt ist. Da aber jeder die Decoder- Beschreibungen einsenden kann, ist die Chance sehr groß, das der Decoder auch bekannt ist und somit erkannt werden kann.

Oben wo <Neue Lok> steht, kann man nun einen beliebigen Namen für die Lok vergeben. Da ich mehrere Stainz habe, wird diese Lok als “Wehnachts- Stainz” bezeichnet. Wenn man nun auf “Speichere” klickt, ist die Lok im Lokpark, also der Lok Bibliothek eingepflegt. Schließt man das Fenster wieder, so hat man nun im Hauptfenster die grade angelegte Lok gelistet, statt der bisherigen “Kurzanleitung”.

Hier kann man nun ganz viele verschiedene Dinge mit dem Eintrag anstellen.  Zuerst habe ich mal das weiter oben schon gezeigte Foto der Lok hier hinzugefügt. Dazu klickt man auf Aufschriften und Medien. Dann kann man hier ein Foto in den entsprechenden Rahmen ziehen (Drag & Drop) um es zu verwenden. Speichern nicht vergessen, sonst ist es wieder weg.

Nun taucht auch das Foto im Hauptfenster auf.

Nun füge ich noch eine weitere Lok hinzu, diesmal mit ESU Loksound 4 Micro Decoder. Die Vorgehensweise ist exakt dieselbe wie bei der Weihnachts- Stainz.

Und so sieht der Eintrag dann aus:

Das kann man jetzt für beliebig viele Loks machen. Diese Lokliste wird in allen JMRI Programmen verwendet, auch z.B. für WiThrottle Handregler, auf die wir viel später noch zu sprechen kommen.,

Außerdem kann man so bereits angelegte Loks ganz einfach programmieren. Dazu nur die Lok in der Liste auswählen und dann auf “Programmieren” Klicken. Decoder Pro ist ein wirklich mächtiges Werkzeug mit unzähligen Funktionen. Die kann man unmöglich in diesem Rahmen alle ausführlich behandeln. Ums Programmieren mit Decoder Pro geht es dann im nächsten Kapitel.

Kapitel 5: Decoder Pro – Programmieren.

Nun kommen wir zum “Kerngeschäft” von Decoder Pro, dem Programmieren von DCC Decodern bzw. von Decodern, die sich im DCC Modus programmieren lassen. JMRI kommt ursprünglich aus den USA, auch wenn es inzwischen ein sehr internationales Projekt geworden ist. Außerhalb des deutschsprachigen Raums hat DCC fast 100% Marktanteil. Motorola, MFX und Selectrix sind dort defacto nicht existent. Viele der SFX oder Märklin Decoder “verstehen” auch DCC und lassen sich deswegen auch mit Decoder Pro programmieren. Reine Motorola oder Selectrix Decoder können mit DecoderPro allerdings nicht programmiert werden.

Neben dem eigentlichen Schreiben von CV Werten ist natürlich auch das Auslesen derselben von Bedeutung. Wir haben das ja schon beim Anlegen des Lokparks verwendet, um den Decoder- Typ zu ermitteln. Ich bin darauf angesprochen worden, das ich erwähnen sollte, dass das Auslesen nur auf dem Programmiergleis funktioniert. Es mag Zentralen geben, bei denen das so ist. Allerdings sollten zumindest alle Zentralen, die POM (also Programmieren auf dem Hauptgleis) beherrschen die CV Werte auch auf dem Hauptgleis auslesen können. Aber ich kennen natürlich nicht alle Zentralen. In sofern, falls das Auslesen auf dem Hauptgleis bei euch nicht funktioniert, probiert es auf dem Programmiergleis. Natürlich gibt (besser gab) es auch Zentralen, die keine CV auslesen können, wie etwa die Multimaus- Verstärker Kombi.  Meine z21 Start hat erst gar kein Programmiergleis und trotzdem klappt das Auslesen tadellos. Die z21 hat zwei Programmiermodi, einmal POM  und einmal den Programmiergleis Modus. Nur im letzteren kann man die Decoder- Adressen programmieren oder den Decoder zurücksetzen. Es wäre blöd, wenn plötzlich alle Loks auf dieselbe Adresse hören würden. Alles andere funktioniert aber auch auf dem Hauptgleis bzw. im POM Modus. In Decoder Pro schaltet man einfach den Modus um, sofern notwendig.  Wenn ich ein “Programmiergleis” brauche, kann ich die Anlage bis auf ein Abstellgleis mit einem Kippschalter von der Zentrale trennen. Das Abstellgleis, das dann als Einziges noch versorgt wird, dient dann als Programmiergleis.  Ist aber wie gesagt nur bei Adressänderungen u.Ä. notwendig. Bei Zentralen, die einen extra Anschluss für ein Programmiergleis besitzen, spart man sich diesen Schalter. Der Schalter ist dann in Form eines Relais direkt in der Zentrale eingebaut.

Um tatsächlich CV Werte schreiben zu können, muss man Decoder Pro entsprechend umschalten. Nach dem Start ist “Nur Bearbeiten” ausgewählt. Dann kann man zwar den Lokpark- Eintrag anpassen und auch den Decoder- Typ auslesen, aber keine CV Werte ändern. Sprich, man kann keinerlei Schaden anrichten.

Man schaltet hier also entweder auf  Programmiergleis oder auf Betriebsgleis um, wenn man wirklich CV ändern will. Was man wählt, hängt von den Gegebenheiten ab. Ich habe Programmiergleis gewählt, da ich alles zeigen will.

Um eine möglichst große Vielfalt von unterschiedlichen Decodern zeigen zu können, habe ich auch noch eine dritte Lok in meinem Lokpark  angelegt.

Eine Bachmann 4-4-0 American, die ab Werk bereits digitalisiert wurde. Der dort eingebaute Decoder ist sehr spärlich ausgestattet, was sich dann auch in Decoder Pro niederschlägt.

 

Die Reiter “Lokparkeintrag” und “Basis” sind bei allen Decodern gleich. Im Reiter Lokpark kann man die Details zum Eintrag der entsprechenden Lok ansehen und ggfs. auch ändern. “Programmiert” wird hier aber nichts. In “Basis” stellt man die DCC Adresse ein, die die Lok haben soll. Auch die Anzahl der Fahrstufen, die Fahrtrichtung und ob die Lok auch bei analogem Betrieb fahren soll. Das sind alles CV, die genormt sind und von jedem Decoder so verwendet werden. Die Werte (jeder Seite) werden intern in Decoder Pro abgespeichert, so das man sie jederzeit zur Verfügung hat, auch wenn die Zentrale ein Auslesen von CV nicht beherrscht. Alle Werte, die hier gelb unterlegt sind, sind bisher nicht durch auslesen der entsprechenden CV bestätigt, sondern wurden aus dem internen Datenbestand von Decoder Pro eingesetzt.

Unten gibt es viele Knöpfe. Die gibt es auf jeder Seite und sie bewirken immer dasselbe. Mit “Diese Seite auslesen” werden alle Werte, die hier angezeigt werden aus dem Decoder ausgelesen und in der Seite aktualisiert, sollte sich seit dem letzten Einsatz von Decoder Pro irgendwelche Werte geändert haben. Dasselbe trifft auf “Alle Seiten auslesen” zu, nur das hier wirklich alle CV des Decoders ausgelesen werden, was je nach Decoder ewig dauern kann. Man kann auch nur die Änderungen auslesen lassen. Dieselben Knöpfe gibt es auch für das Schreiben der Werte. Man kann also die Werte auf dieser Seite oder allen Seiten schreiben lassen, oder auch nur die Änderungen. Ich würde das Ganze aber immer seitenweise machen, nicht alle Seiten auf einmal. Das dauert einfach sonst zu lange und die Möglichkeit, das es ein Kontaktproblem gibt und deswegen das Schreiben nicht richtig funktioniert unverhältnismäßig groß wird. Schließlich “zuckt” die Lok beim Lesen und Schreiben von CV immer etwas auf dem Gleis herum. So kann sie sich auch mal auf ein etwas dreckigeres Stück bewegen und die Verbindung unterbrochen werden.

Ich habe bei der American mal auf “Diese Seite auslesen” geklickt und danach sieht es wie folgt aus:

Nun ist nichts mehr gelb und die Werte bei “Private ID” sind andere. Wobei ich nicht mal weiß, wozu diese Werte da sind. Wichtig sind sie wohl nicht. Nun programmieren wir mal etwas um. Aktuell läuft die Lok nicht analog. Das stellen wir nun um, damit die Lok auch analog funktioniert.

Sofort wird es wieder bunt, dieses Mal Orange. Das signalisiert, es gibt Änderungen, die noch nicht in die CV geschrieben wurden. Also auf “Änderungen dieser Seite schreiben” klicken und es wird wieder alles “farblos”. Während dem Schreiben wird es sogar kurz mal Rot. Also nicht erschrecken, das ist ganz normal.

Genau so funktioniert das auch auf allen anderen Seiten, die der Decoder als Optionen anbietet.

Der Bachmann Decoder ist echt mager ausgestattet.

Man kann fast nichts einstellen. Die Motorsteuerung ist überhaupt nicht konfigurierbar, bei der Geschwindigkeit kann man nur die Anfahrgeschwindigkeit einstellen und beim Licht grade mal die Helligkeit des Spitzenlichts. Zum Vergleich mal dieselben Seiten bei dem (einzeln gekauft erheblich günstigeren) Train-O-Matic Lokommander 2 Mini Decoder aus der “Weihnachts- Stainz”.

 

Alleine wie genau man hier die Motor- Ansteuerung einstellen kann, zeigt schon, das der Train-O-Matic “Billig- Decoder” doch die erheblich bessere Wahl ist. Auch die bloße Anzahl an verfügbaren Seiten ist erheblich größer.

Bei der Geschwindigkeitseinstellung hat man gleich zwei Methoden zur Verfügung, eine Einfache, die immerhin noch drei Einstellungen bietet, nicht nur eine wie der Bachmann Decoder, nein, man kann auch eine genau eingestellte Kennlinie verwenden. Zusammen mit der Motor Ansteuerung bekommt man auch eher störrische Loks brauchbar ans Laufen.

Auch beim Licht gibt es viel mehr Möglichkeiten.

Erwartungsgemäß gibt es bei dem ESU Loksound noch mal deutlich mehr Einstellungen. Die Einstellungen für die Motorsteuerung sind tatsächlich aber etwas geringer als beim Lokommander, aber nichts wesentliches. Mag vielleicht auch daran liegen, das der Loksound V4 älter als der Lokommander 2 ist.

Da der Loksound ein “Multiprotokoll-” Decoder ist kann man hier auch einige Einstellungen vornehmen, die nichts mit DCC zu tun haben.

Natürlich kann man hier auch die Sound Einstellungen und Lautstärken vielfältig anpassen.

Die Vielfalt erschlägt einen förmlich. Vielleicht kann man den primitiven Bachmann Decoder noch brauchbar ohne Programmer- Software programmieren, aber spätestens beim ESU Loksound ist wirklich Schluss mit Lustig.

Das Auslesen und Schreiben der CV funktioniert immer gleich. Aber was man einstellen kann, hängt maßgeblich vom eingebauten Decoder ab. Deswegen ist es wichtig, dem Programm mitzuteilen, welcher Decoder eingebaut ist. Sollte ein Decoder dem Programm mal nicht bekannt sein, wird es mühsam. Deswegen sollte man so nett sein, falls man einen bisher nicht erkannten Decoder eingerichtet hat, die Decoderbeschreibung auch hochzuladen, damit der Nächste diese Arbeit nicht mehr machen muss. Fast alle verfügbaren Decoder Beschreibungen wurden von Usern erstellt, nicht vom JMRI Team. Die haben Besseres damit zu tun, die Software ständig zu verbessern. So kann man auch einen kleinen Anteil zum Projekt JMRI beitragen.

 

“Hanno” die Borkum Lok in 0e

Aus derselben Quelle wie die Spreewald habe ich auch einen Datensatz für die Lok “Hannover” bekommen, die im Original auf Borkum unterwegs ist. Also eine echte “Insel- Lok” und somit zwingend für meine eigene Insel notwendig. Die von Schöma 1993 gebaute Lok ist (nahezu) baugleich auch auf anderen Nordseeinseln wie etwa Wangerooge unterwegs. Die Lok sieht recht modern aus, was sie ja letztlich auch ist. Für mich ist sie besonders interessant, da ich nur wenige Km vom Diepholzer Schöma Werk entfernt lebe.

Wie fast schon üblich passt die Spurweite nicht wirklich zu 0e, denn das Original läuft auf der Borkumer 900mm Spurweite, nicht wie mein geplantes Modell auf 750mm. Aber gegenüber den sonst meist 1000 mm sind die Abweichungen hier nicht ganz so groß. Wird schon gehen, geht ja sonst auch fast immer.

Als Antrieb ist ein Fleischmann Rangierdiesel vorgesehen. Das Fleischmann- Modell hat 12mm Räder und einen Achsstand von 40mm.  Nach dem, was ich in der CAD messen konnte haben die Achslager- Imitate am Rahmen etwa 41,5 mm Abstand zueinander.

Da man kaum etwas von den Rädern sieht, sollte das so weit hin hauen. Allerdings ist der “berühmte” Fleischmann- Scheibenmotor ziemlich klobig, zumindest nach heutigen Maßstäben. Rein passen müsste er aber, da das Modell ja dafür vorgesehen ist.

Wenn man nach modernen Antriebs- Alternativen schaut, wird man bei Halling fündig. der “K-Antrieb” hat 41,4 mm Achsstand, passt also ganz genau. Dafür sind, Halling-typisch, die Räder mit 10 mm Durchmesser mal wieder arg klein. Den Halling K- Antrieb gibt es mit herkömmlichen Motor oder auch mit Glockenanker- Motor. Muss man die Fleischmann Lok erst noch kaufen, zahlt man in etwa genau so viel dafür, wie für den Halling Antrieb. Was ich da mache, weiß ich noch nicht, da ich keine entsprechende Spenderlok vorrätig habe. Da es genau wie auch bei der Spreewald, keine wirkliche Befestigung für den Antrieb gibt, muss ich sowieso etwas basteln. Da sollte ich wohl auch eine Befestigung für den Halling Antrieb rein bekommen. Sollte mir aber sehr günstig ein Fleischmann Antrieb unter kommen, könnte es auch bei dem eigentlich vorgesehenen Antrieb bleiben. Die alten Scheibenmotoren kann man fast immer durch einen 15 mm Glockenanker- Motor (1015 oder 1215 oder so) ersetzen. Eine gewisse Laufkultur sollte also auf beide Arten erreichbar sein.

Als erstes habe ich in der CAD mal den Aufbau vom Rahmen getrennt, die in der Original- Datei ein einziges Teil sind. Getrennt ist die Montage und Lackierung auf jeden Fall viel einfacher. Wenn ich das nächste Mal noch Platz auf dem Druckbett habe, drucke ich den Rahmen einfach mal mit. Exakt so bleiben wird er sicherlich nicht, da ich auf jeden Fall eine Halterung für den Antrieb einbauen will. Aber wenn ich ein physikalisches Objekt vor mir habe, kann ich die notwendigen Messungen und Anpassungen viel besser vornehmen als in der CAD.

Da ich ohnehin grade mein “Reste- Harz” im Drucker hatte habe ich einfach mal die Hannover gedruckt. “Reste- Harz” heißt, ich habe eine Flasche, in die ich alle Reste von verschiedenem Harz reinkippe, die zu wenig sind, um einen “richtigen” Druck damit machen zu können. Im Laufe der Zeit kommt da einiges zusammen, meist in irgendwelchen Braun oder Grau Tönen, was halt so beim willkürlichem zusammenmischen von Farben entsteht. Auch die Eigenschaften sind nicht wirklich vorhersehbar. Aber für Test- Drucke reicht das auf jeden Fall.

Generell wird das ein schönes Modell werden, schätze ich.

Da ich Aufbau und Rahmen trennen konnte, wird das Lackieren später viel einfacher.

Einen Fleischmann oder Halling Antrieb habe ich nicht auf Vorrat. Aber auch der Lima Antrieb vom Rangierdiesel passt, zumindest halbwegs.

Der Achsstand ist zwar 4mm kleiner als bei Fleischmann, aber man sieht von den Rädern ja absolut gar nichts. Ich schätze, ich werde es beim Lima Antrieb belassen. Verursacht die wenigsten Kosten (nämlich Null, da alles schon vorhanden) und sollte, nach der Wartung des Getriebes (Reinigen, Entgraten der Zahnräder, neu abschmieren) und dem Motor- Tausch auf Glockenanker auch sehr gute Laufeigenschaften bringen. Praktisch sind auch die NEM Schächte in der Pufferbohle. Hier passt direkt eine Kadee No. 18 oder 19 rein.

Vorhin habe ich mir meine verbleibenden Lima Rangierdiesel- Antriebe vorgeknöpft. Leider sind bei allen drei mehr oder weniger alle Zahnräder zerbröselt. Ein Fall für die Tonne, leider. Also muss doch ein anderer Antrieb her. Als Alternative hätte ich noch eine Lima V80. Die hat gegenüber dem Rangierdiesel zwei Nachteile. Zum Einen gibt es dort am angetriebenen Drehgestell, welches dann hier Verwendung finden würde, nur einseitig Stromabnahme. Also kann man sie eigentlich nur mit RC und Akku einsetzen. Für eine Digital- Lok wäre das keine Option. Außerdem ist der Achsstand noch mal um gut 1 mm kleiner. Dafür sind die Räder etwas größer und meine V80 ist definitiv in Ordnung und läuft so gut es eine alte Lima Krücke halt kann.

Außerdem kann man die NEM Schächte für die Kupplungen leider nicht verwenden. Sie sind viel zu hoch angeordnet.

Der Rahmen liegt auf dem Foto ohne Antrieb direkt auf dem Gleis. Er wird also sogar noch mal 1-2 mm höher. Dann greifen die Kadee überhaupt nicht mehr ineinander und entkuppeln dürfte auch nicht funktionieren. Die Magic Train Stainz hat ja industriell hergestellte NEM Schächte, weswegen man sie gut als Referenz heranziehen kann. Bei Eigenbau- Lösungen könnten sich ja immer Fehler eingeschlichen haben. Aber bei Großserie würde sowas sofort auffallen.

Entweder klebe ich doch meine “NEM- Puffer” an oder baue eine “Gearbox” in den Rahmen. Wird wohl eher letzteres. da hier genug Platz dafür ist und die No.#5 dann doch erheblich naturgetreuer und obendrein auch noch viel günstiger (für 1 Paar NEM bekommt man 5 Paar No.#5)  als die klobigen NEM Kadees sind.

Alles weitere dann, wenn es so weit ist.

Exotischer geht es nicht. 600mm Feldbahn im Maßstab 1:64 Spur Sf

In einem Forum wurde über die möglichen Kombinationen von “Mainstream- Spurweiten” 16,5mm, 12mm und 9mm für Schmalspurbahnen diskutiert. 16,5 mm (H0) geht prima für 0e oder 1f als Basis, oder auch Gn15. in all diesen Baugrößen kann man H0 Antriebe und Radsätze nutzen. Aber auch 12 mm (also TT)  oder 9mm (also N) sind praktikable Möglichkeiten, bei denen man die entsprechenden Großserien- Produkte verwenden kann.  12 mm geht für 0f oder H0m, 9mm für H0e.  Ein Maßstab wurde dabei nur am Rande gestreift, Spur S. Wohl weil es da quasi noch nie industriell hergestelltes Material gab. Die eigentlich immer übersehene Spur S ist im Maßstab 1:64 und 16,5 mm Spurweite wäre für Sm brauchbar. 12 mm für Se und 9mm passt zu Sf, also Feldbahn 600mm Spurweite im Maßstab 1:64.

Da meine Modellbahn- Wurzeln nicht wie bei den meisten bei Märklin H0 lagen, sondern bei Arnold Rapido in Spur N habe ich immer noch ein Faible für 9mm Spurweite. H0e ist mir vom Maßstab her aber einfach zu klein. So reifte die Idee heran, mal ein kleines Diorama in Sf zu planen. Ein paar alte Spur N Gleise, die man komplett einsanden und somit feldbahntauglich machen könnte, habe ich sicher irgendwo noch in einer Kramkiste. Spur N Radsätze werde ich sicherlich auch noch finden. Aber was nimmt man da als Lok. Ziemlich bald fiel mir die C-50 wieder ein, ein Modell, mit dem ich mich ja intensiv befasst habe. Die C-50 gibt es beim Vorbild auch für 600mm Spurweite. Ein kurzer Check, 10 mm Räder und 21 mm Achsstand passen zu der C-50 in 1:64. Nachgeschaut, bei Halling gibt es preiswert einen H0e Glockenanker Antrieb bereits mit NEM 651 Digitalschnittstelle ausgestattet mit 9 mm Spurweite, 10 mm Rädern und 21 mm Achsstand. Dazu bietet Halling auch noch ein 3D Modell des Antriebs zum Download an.

Also flugs die CAD angeschmissen und die C-50 auf 1:64 verkleinert. Dazu ein paar Feldbahnpuffer gezeichnet und das 3D Modell des Halling Antriebs hinzugefügt und voila, fertig ist die Sf Lok:

Ich muss “nur” noch den C-50 Rahmen so anpassen, das man den Halling ANT-ALX-210-H0E Antrieb vernünftig montieren kann. Das wird dann, wenn ich das nächste Mal Lust dazu habe, in Angriff genommen.

Um eine Vorstellung von den Größenverhältnissen zu bekommen, hier mal ein Bild mit C-50 in (von links nach rechts) S, 0 und H0:

S ist doch ein gutes Stück größer als H0 aber auch ein gutes Stück kleiner als 0…

Bleibt noch die Frage, wohin mit dieser Spielerei? Man könnte doch,… Ok, ausprobiert und es scheint möglich. Man könnte das Diorama vielleicht in einem Reisekoffer verstauen. Mein größter Koffer ist allerdings zu klein, um den “normalen” Spur N R1 nutzen zu können. Extra einen noch größeren Koffer zu kaufen, habe ich keine Lust. Den das Teil ist sowieso schon sehr unhandlich, so das ich ihn erst einmal genutzt habe, als ich das letzte Mal in Kur war. Der Vorteil ist, er ist ziemlich hoch, so das ich in der Höhe keine Probleme bekommen sollte.

Aber wenn man Egger bzw. Minitrains Gleise als Basis ansetzt, dann passt es, wie der in Anyrail gebastelte Gleisplan zeigt. Allerdings sind die Minitrains Gleise sowas von idiotisch teuer, die kommen absolut nicht in Frage. Wirklich lächerlich, was die für Preise aufrufen. Nur für die 6 Bogengleise des Ovals wäre man schon 100€ los. Geht’s noch? Sind eure Gleise aus Weihrauch und Myrre? Also bliebe nur noch Flexgleis für die super engen Radien (Egger/Minitrains hat 139 mm, der R1 von Spur N ist 192 mm) übrig. Auch wenn ich es hasse, Flexgleis in so engen Radien zu verlegen, ist hier kaum etwas anderes möglich.

Die Geometrie der Weiche ist gar nicht so weit weg von der Roco H0e Feldbahnweiche oder auch der steilen Minitrix Spur N Weiche entfernt. Blöderweise gibt es die Roco H0e Feldbahnweiche nur elektrisch, was bei einer einzigen Weiche im Layout nicht wirklich Sinn macht. Die Schmalspur- Weichen von Tillig oder Roco sind zu lang. Sonst ginge vielleicht auch eine Peco Setrack 009 Weiche.  Die kostet ohne Antrieb aber annähernd dasselbe wie die elektrische Roco Weiche, die dann besser zum Feldbahn- Flexgleis passen würde.

Über Nacht habe ich die C-50 in 1:64 mal ausgedruckt. Ist natürlich nur lose aufeinander gestellt und sitzt nicht grade. Egal, geht auch so.

Da noch Platz war, konnte ich das Halling 3D Modell des vorgesehenen Antriebs ebenfalls mit drucken.

Ohne Anpassungen lässt sich der Druck problemlos auf Spur N Gleis aufgleisen.

Der Aufbau der Sf C-50 ist beim ersten Versuch gleich völlig in Ordnung. Den kann ich direkt verwenden. Der Rahmen wäre eigentlich auch Ok, aber da muss noch die Halterung für den Antrieb reingefummelt werden. Sonst hätte ich den Dummy mal da rein gebaut. Die Räder von dem H0e Antrieb sind nicht zu klein. Das passt maßstäblich ziemlich gut zur C-50 in 1:64. Der Achsstand ginge auch noch länger, muss hier aber nicht sein. Auch das passt.

Hinten die C-50 in Spur 0e, vorne die C-50 in Sf und eine alte Arnold T3 in N.  Wenn ich mir das so anschaue, wird es wohl auf Spur N Gleis hinauslaufen. “Fett” eingesandet sollte das durchaus funktionieren. Der Schwellenabstand ist im Vergleich zum Peco 0e Gleis darüber gar nicht so verkehrt. Und viel sehen wird man von den Schwellen sowieso nicht.

Da ich grade den unteren Bereich der Spreewald in Karminrot lackiert und dafür zu viel Farbe angemischt (verdünnt) habe, musste die C-50 auch dran glauben. Eigentlich wollte ich diese C-50 ja Flaschengrün lackieren. Aber nun ist sie doch Rot geworden. Ist beim Original nach grün die zweit häufigste Farbe, passt also doch. Vielleicht drucke ich einfach ein “Wechselgehäuse”, damit ich wahlweise auch eine grüne C-50 einsetzen kann.

Das C-50 Gehäuse habe ich übrigens nicht erst grundiert sondern den Lack direkt auf den 3D Druck aufgetragen. Die Oesling Farbe haftet auch hervorragend auf nicht grundierten 3D Drucken. Außerdem habe ich jetzt wohl das richtige Verdünnungsverhältnis im Gespür. Ist ja bei neuen Farben nicht immer sofort klar.

Fotos gibt es erst morgen, denn der Gehäuselack soll erst mal anständig durch trocknen.

Hier sind die STL Dateien der C-50 in 1:64

Inzwischen habe ich zu einem guten Kurs die notwendigen Gleise laut dem Gleisplan von oben erwerben können. Also wird das Ganze mit Egger- Gleisen aufgebaut. Dann muss ich auch keine Flexgleise um so enge Ecken quälen.

Eine Namen für das Micro Layout habe ich auch schon. “Hódmezővásárhelykutasipuszta”. Ein langer Name für ein kurzes Layout… 😉 Wer den Namen kennt, ist alt.  Oder er steht auf klassische deutsche Filme. Durch die ungarische Lok bedingt wird das ganze auch in Ungarn angesiedelt. Zumindest wenn man sich etwas mit deutschen Nachkriegsfilmen auskennt, gibt es dann nur einen ungarischen Bahnhof der in Frage kommt, eben “Hódmezővásárhelykutasipuszta”.  Wer immer noch nicht weiß, welcher Film gemeint ist, es handelt sich um “Ich denke oft an Piroschka” mit Liselotte Pulver und Gustav Knuth aus dem Jahr 1955. Hier ein Trailer auf Youtube:

Tatsächlich wurden die Szenen, die am Bahnhof spielen, in Jugoslawien gedreht, nicht in Ungarn. Aber das tut der Sache keinen Abbruch.  Als Eisenbahnfan muss man den Film eigentlich gesehen haben. Denn die Eisenbahn spielt eine große Rolle im Film.

Inzwischen habe ich auch den Rahmen angepasst, um den Antrieb einbauen zu können. Ist zumindest ein erster Versuch.

Müsste so eigentlich passen, sofern das 3D Modell von Halling maßhaltig ist.

Der Antrieb ist winzig und steht kaum über. Dadurch ist viel Platz in der Lok für Steuerungselektronik und zusätzlichen Ballast.

Die Einbauhöhe des Antriebs passt zumindest optisch ganz gut. Ich weiß noch nicht genau, denke aber, ich werde einen neuen Rahmen über Nacht drucken. Eigentlich ist der Antrieb als Drehgestell vorgesehen, deswegen die runden Einbau- Teile. So wird es aber auf der Halling Webseite kommuniziert.  Vielleicht klebe ich ihn auch einfach mit der Heißklebepistole fest, damit er nicht in der Lok rum wackelt. Da man das Gehäuse abnehmen kann und ein Glockenanker Motor wartungsfrei ist, sollte das kein Problem darstellen.

Beim Räumen sind mir ein paar Spur N Kipploren unter gekommen.

Länge und Breite passen eigentlich ganz gut. Man müsste aber die Mulden höher machen, dann könnte das tatsächlich passen. Natürlich müssen auch die Regelspur- Puffer weg und die klobige Spur N Kupplung. Aber man könnte die Loren wohl tatsächlich verwenden. Noch ein, zwei Flach- Loren aus alten Spur N Güterwagen und fertig ist der Fuhrpark.

Die Lok ist noch etwas schräg. Sie ist aber auch nur lose zusammen gestellt.

Ein Forumskollege hat mir dem Plan oben entsprechende Egger- Gleise zukommen lassen. Die Gleise sind heute angekommen. Also gleich mal ausprobiert und festgestellt, ich hätte das Oval um ein Gleis länger planen können.  Da der hintere Teil der Strecke ohnehin hinter der Kulisse verlaufen soll, ist das aber gar kein Problem. Ich setze hinten eben ein Stück Spur N Gleis ein.

Das Sperrholz muss ich noch an den Ecken leicht abschrägen, da die Kofferecken zu stark abgerundet sind.  Davon abgesehen passt alles wie geplant zusammen.

Rechs soll die Strecke in einem Gebäude  und links hinter einem Hügel jeweils durch die Kulisse nach hinten verschwinden. Vielleicht mache ich eine Be- oder Entladestelle für die Kipploren an das Abstellgleis. Beladen wäre einfacher, nur einen Silo über das Gleis bauen. Dann könnte man das Entladen hinter der Kulisse erledigen. Sonst müsste ich zusehen, wie ich es hin bekomme, das die umgebauten Loren noch sauber entladen werden können. Wenn ich sie Original lassen würde, gäbe es dafür einen Mechanismus. Doch ich will die Mulden ja höher machen, als sie jetzt sind.

Wenn es etwas neues gibt, geht es hier weiter.

Freelance Kastendampflok

Eigentlich habe ich ja mehr als genug Projekte laufen. Aber mich hat der Ehrgeiz gepackt. Ich will endlich mal eine Lok ganz ohne fremde STL Dateien (um-) bauen. Drehgestelle und Wagen  (-Fahrwerke) habe ich ja schon erfolgreich selbst konstruiert. Als erstes komplett eigenes Lok Projekt habe ich mir eine Kastendampflok ausgesucht  Als Antrieb wird hier die Magic Train Stainz aus dem Weihnachtsset dienen. Die läuft einfach erheblich besser als die alten “Original” Fleischmann Magic Train Loks. Deswegen lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall. Und wenn man nur von einer der alten Loks das Gestänge umbaut und die Lok etwas “naturgetreuer” lackiert.  Neben dem Fahrwerk wird auch der (natürlich schwarz lackierte) Kessel für die Kastendampflok weiter verwendet.

Da die “Weihnachts- Stainz” ja, wie alle Startpackungsloks nur ein rudimentäres Gestänge hat, macht es Sinn, eine Lok zu bauen, bei der das Gestänge nicht oder nur sehr eingeschränkt sichtbar ist. Man kann dafür entweder eine “Kriegslok” mit Panzerplatten am Fahrwerk bauen oder eben ein Trambahn- Lok bzw. Kastendampflok. Letztere sind mir lieber, da weniger martialisch. Vielleicht mache ich aber auch beides, denn ich habe zwei “Einfach- Stainz” hier auf Halde.

Wenn man im Internet nach “Kastendampflok” sucht bekommt man tausende von Fotos von tausenden verschiedener Typen zu sehen. Eigentlich kann man wild drauf los bauen und man findet am Ende doch immer ein Vorbild zu seinem Machwerk. Ein genaues Modell wird meine Lok nicht werden. Dazu müsste ich viel zu viel Recherchen betreiben und sobald ich den Rad- Durchmesser und den Achsstand kenne, wäre die Vorbildtreue sowieso zum Teufel. Es wäre ja ein riesiger Zufall, wenn die Stainz genau passen würde.  Auch wird es wohl noch sehr lange bis zur Fertigstellung  dauern.

Als erstes habe ich mal versucht, eine Grundplatte (wegen meiner auch Umlaufblech) zu zeichnen.

Das “Runde” muss hier nicht in das “Eckige” sondern jeweils das Runde in das Runde und das Eckige in das Eckige. Die Stainz hat ja zwei Tanks unterhalb des Führerhaues, einen horizontal und einen vertikal angebaut. Dafür sind im Antrieb Aussparungen vorgesehen.  Auf dem Foto mit den beiden Stainz kann man das gut hinter dem Aufstieg zum Führerhaus erkennen. Die Teile hier an der Grundplatte sollen ein Verrutschen auf dem Fahrwerk verhindern und in diese Aussparungen greifen. Im Prinzip ist der hintere Teil des Rahmens ein 1 zu 1 Nachbau des Fußbodens des Stainz Führerstand und sollt einfach so auf den Antrieb passen. Der vordere Bereich ist noch nicht ausgearbeitet und soll erst einmal nur das Anpassen des Hecks ermöglichen. Wenn demnächst mal etwas Platz ist, drucke ich das Teil einfach mal mit um zu sehen, was ich noch ändern muss, damit es so passt, wie ich mir das vorstelle.

Dann werden die Schürzen (also das Gehäuse Richtung “unten”) an die Grundplatte gebaut. Der Aufbau Richtung “oben”  wird, genau wie das Dach, ein separates Teil, um das Lackieren zu erleichtern. Wenn ich es hin bekomme, werden auch die Zierleisten als separate Teile gedruckt. Eigentlich wäre für sowas Flaches und Dünnes ein Laser ja besser, aber mein Laser Modul hat es hinter sich und ich will aktuell kein Neues kaufen. Mal sehen, vielleicht bekomme ich das Ding ja doch noch mal ans Laufen. Sonst versuche ich es doch, das zu drucken. Aber das ist noch lange nicht dran…

Der erste Testdruck zeigte, das die beiden Teile unter der Grundplatte etwas zu groß geraten waren, um in die Aussparungen zu passen. Da ich ja versuchen möchte, die Konstruktion so anzulegen, das man die Teile, die unterschiedliche Farben bekommen sollen, auch getrennt druckt, um sie leichter lackieren zu können, habe ich gleich den oberen Teil der Schürze mit an den Boden gebaut.

Der untere Teil der Schürze wird etwas nach innen versetzt von unten angeklebt.

Auch die Basis des Aufbaus habe ich gezeichnet.

Zusammen sieht das dann so aus:

Es sind natürlich noch keinerlei Details dran und auch die Form ist nur stilisiert, aber wenn das so zusammen passt, ist die rein mechanische Anpassung an die MT Stainz abgeschlossen. Ob der weitere Aufbau als geschlossener Kasten mit Fenstern wird oder ob das Dach auf “Balken” aufgeständert wird, weiß ich noch nicht. Beides gab es beim Vorbild. Werde ich mir überlegen. Vielleicht mache ich auch beides. Hab ja mehr als eine Einfach- Stainz…

Wenn es mehr gibt, geht es hier weiter.

Schweineschnäutzchen – Baubericht

Hier will ich den Bau meines Schweineschnäutzchens beschreiben. Nachdem die Konstruktion so weit abgeschlossen ist, kann man die benötigten Teile drucken oder drucken lassen. Im Archiv sind zwei Unterordner. Einer heißt 1x und der andere 2x. Die Bedeutung dürfte klar sein. Die Teile aus 1x benötigt man einmal und die aus 2x eben zweimal. Die Datei VT-Lampe.stl ist optional. Damit kann man bei Bedarf das dritte Spitzenlicht herstellen. In dem Fall benötigt man das Teil ebenfalls zweimal. Man kann es aber auch weglassen. Zusätzlich zu den 3D Druckteilen benötigt man einige selbst-schneidende  2mm Schrauben zur Gehäusemontage, etwas 0,6 bis 1 mm Messingdraht für die Griffstangen sowie etwas Klarsichtmaterial für die Fensterscheiben. Eine Biegelehre für die Griffstangen ist bei den Dateien ebenfalls verfügbar. Etwas Ballastgewicht, Sekundenkleber und Farbe je nach Wunsch braucht man ebenfalls. Um die Beschriftung muss man sich selbst kümmern, da jeder ein anderes Vorbild nachahmen möchte.

Daneben braucht man einen PMT Antrieb Nr. 32401, der eigentlich für den DDR- VT135 von Piko gedacht ist. Der Antrieb passt aber auch sehr gut zu einem VT133 in Spur 0e oder 0m. Bei 0m muss man aber die Achsen gegen längere austauschen und das Zahnrad sowie die (oder andere, größere) Räder auf die neue Achse aufschieben.  Eingefleischte Spur 0m-er wissen sicherlich, wie man das macht. Denn das Umspuren von 16,5 mm Fahrwerken auf 22,2 (oder 22,5) mm ist dort an der Tagesordnung. Bei “meiner” Spurweite 0e ist das nicht nötig, da sie zu H0 identisch ist (16,5mm).

Und man benötigt natürlich ebenfalls einen DCC Decoder möglichst mit Puffer- Baustein. Es ist genügend Platz vorhanden um Decoder, Pufferbaustein und Lautsprecher unter zu bringen.  Ich selbst werde mein Schweineschnäutzchen mit Funkfernsteuerung und Akku ausstatten. Auch dafür ist genug Platz vorhanden. Der PMT Antrieb funktioniert aber auch sofort ohne zusätzliche Technik, dann aber klassisch analog gesteuert.

Sobald man alle benötigten Druckteile beisammen hat, kann man mit der Endmontage beginnen. Als erstes werden die Motorhauben mit Ballast versehen. Ich verwende dazu Auswuchtgewichte aus der KFZ Werkstatt.

Da der Triebwagen selbst ohne Zusatzgewicht ausreichend schwer wird, kann man diesen Schritt auch überspringen, sollte man keinen passenden Ballast vorrätig haben.

Anschließend verklebt man die Motorhauben mit dem Aufbau. Sie werden stumpf mit Sekundenkleber an die Stirnwände des Aufbaus geklebt. Zur exakten Positionierung bietet es sich an, den Aufbau an den Rahmen zu schrauben. Zuerst deckt man den Bereich der Verklebung mit Klebeband ab, damit austretender Sekundenkleber nicht unerwünscht eine Verklebung von Aufbau und Rahmen bewirkt.

Man kann in dem Arbeitsschritt auch den Drucklufttank unter den Rahmen ankleben. Er kommt mittig auf die dem Werkzeugkasten gegenüberliegende Seite. Im Gegensatz zum “angespritzten” Werkzeugkasten, verursacht der Drucklufttank auf Grund seiner Form und Gewichtsverteilung größere Schwierigkeiten beim Drucken, sofern man ihn zusammen mit dem Rahmen drucken würde.  Deswegen ist es ein separates Teil.

Zum Verschrauben werden vier 2mm Schrauben benötigt. Nun sitzen Rahmen und Aufbau passend übereinander und man kann sich am Rahmen orientieren, wenn man die Motorhauben anklebt.

Das Dach ist hier nur lose aufgelegt. Man kann es, nachdem die Inneneinrichtung fertig gestaltet ist, ankleben oder man lässt es abnehmbar. Dann wird es durch winzige Magnete in Position gehalten. Entsprechende Aussparungen sind vorhanden.

Nachdem die Verklebungen richtig ausgehärtet sind, kann man den Antrieb zur Probe montieren, um zu sehen, ob das Modell anständig läuft.

Dazu stülpt man den Antriebshalter über das Ballastgewicht des Antriebs und schraubt ihn dann mit zwei Schrauben an den Rahmen. Beim Anschrauben muss man generell vorsichtig und gefühlvoll vorgehen, damit die Kraft beim Verschrauben die 3D Teile nicht beschädigt. Unter Umständen müssen auch die Bohrungen etwas aufgebohrt werden, um das Druckteil nicht zu zerbrechen.

Das Modell ist jetzt im Rohbau fertig. So kann man eine erste analoge Probefahrt vornehmen, bevor man wieder alles auseinander baut, um die Druckteile zu grundieren und lackieren. Die Teile der Inneneinrichtung, die Leiter, das Dach, die Scheibenwischer, den Aufbau incl. Motorhauben, den Rahmen sowie den Antriebshalter sollte man als Einzelteile lackieren. Wenn man die typische und sehr schmucke Beige-Rote Reichsbahn Farbgebung verwenden will, muss man den Aufbau mehrfach abkleben, da es viele verschiedenfarbige Streifen beim Vorbild gab.  Die DB Farbgebung im einheitlichen Rot lässt sich doch erheblich leichter realisieren. Aber man kann den Triebwagen auch ganz anders lackieren, je nach gewünschtem (oder erfundenem) Vorbild. Mit dem Lackieren, zumindest erst mal dem Grundieren  sollte man sich nicht all zu lange Zeit lassen. Resin- Teile neigen sehr zum weiter aushärten und verziehen sich dabei gerne, sofern auch weiterhin (UV-) Licht an die Teile gelangt. Nach einer deckenden Grundierung reduziert sich dieser Effekt nahezu auf Null. Deswegen sollte man zumindest mit dem Grundieren nicht all zu lange warten.

Doch dazu später mehr.

Die erste Testfahrt stand vorhin an. Und sie war.. nicht erfolgreich. Der Boden des Aufbaus ist im Bereich von Motor und Schwungmasse doch immer noch zu tief. Deswegen klemmt die Schwungmasse am Aufbau fest und das Modell bewegt sich keinen Millimeter. Es knurrt nur unwillig, hat sich aber keinen Millimeter bewegt.

Ich habe dann den sowieso schon sehr dünnen Bereich einfach mit einem Cuttermesser raus geschnitten. Und sofort lief das Schweineschnäutzchen, und das gar nicht mal schlecht. Ich habe keine analoge Stromversorgung an meiner Anlage und die z21 kann auch keinen analogen Betrieb, deswegen musste ich improvisieren. Aber seht selbst:

Die Bilder sind ziemlich verwackelt, aber ich musste das alleine machen,  filmen und das Modell mit einem alten, stationären Minitrix Trafo steuern. Da kann man keine perfekten Ergebnisse, weder beim Filmen noch beim Fahren, erwarten. Aber die Laufeigenschaften erkennt man trotzdem.

Was ich mit dem “Loch” im Fußboden mache, weiß ich noch nicht. So wie es aussieht würde sogar ein auf das Loch geklebtes  Blatt Papier noch am Schwungrad schleifen. Also werde ich wohl einen Aufsatzkasten zeichnen, mit dem dann wohl auch die Sitze der Inneneinrichtung verbunden sein müssen, weil sie sonst nicht mehr passen.  Darum mache ich mir aber später Gedanken. Jetzt freue ich mich erst mal, dass das Modell ziemlich gut fährt.

Ich hab mir mal ne Lösung überlegt, um das “Loch” im Fußboden zu kaschieren.

Fällt doch nicht schlimm auf, oder?

Neu drucken muss ich nun das Teil:

Das wird statt der beiden einzelnen Vierfach- Sitze in den Aufbau geklebt, nachdem man die Teile angemalt hat. Ich könnte sie einfach gleich zusammen mit dem Aufbau drucken. Aber dann bekommt man Schwierigkeiten mit der Farbgebung.

Im kompletten Triebwagen sieht das dann so aus:

Dürfte man kaum sehen, besonders wenn man die Stufe im Boden auch noch durch Figuren tarnt. Ein besserer Kompromiss, um den Antrieb lauffähig unter zu bringen, ist mir nicht eingefallen. Und so muss ich mein Modell nicht noch mal komplett neu drucken, was bei einer Änderung am Aufbau eigentlich nötig wäre.

Ich habe den Boden in der STL Datei inzwischen geöffnet, was ich bei meinem Modell noch mit dem Cuttermesser erledigt habe.

Inzwischen habe ich die Grund- Lackierung gemacht.

Ganz perfekt ist es nicht geworden, aber das habe ich schon schlimmer gehabt.

Ich habe mich für die Triebwagen auf ein einheitliches Farbschema festgelegt, oben Sandgelb (RAL 1002) und unten Minttürkis (RAL 6033) und das Dach in Silbergrau (RAL 7001). So sehen sie doch wirklich aus, als ob sie zur selben Bahngesellschaft gehören, oder?

“Low Cost” DCC Decoder Programmer

Ich wollte schon immer einen Programmer für DCC Decoder haben, damit ich nicht jedes Mal auf der Anlage arbeiten muss. Fertige Programmer sind mir aber stets zu teuer gewesen.  Inzwischen habe ich mich ein wenig intensiver mit dem DCC-EX Projekt beschäftigt.

Das DCC-EX Projekt stellt die nötige Software und Expertise kostenlos zur Verfügung um aus weit verbreiteter günstiger Hardware eine voll funktionsfähige DCC Digitalzentrale selber zu bauen. In der Grundausstattung wird die Zentrale drahtlos per kostenloser App gesteuert und bietet sogar einen Programmiergleis- Ausgang. Als Hardware kommen die weit verbreiteten Arduino Microcontroller zum Einsatz, die man für einstellige Euro Beträge bekommen kann.

Im bekannten Stummi- Forum, in dem sich nicht nur die vielen Märklin Fans “herumtreiben”, sondern auch eine große Gruppe von echten Cracks, wenn es um den Selbstbau von Modellbahn- Elektronik geht, bin ich über ein Projekt gestolpert, das die DCC-EX Software auf einem ESP 32 statt einem Arduino verwendet. Der ESP 32 ist deutlich leistungsstärker als die gängigen Arduino Modelle und hat obendrein WLan und Bluetooth integriert. Das erleichtert die Konfiguration, da man sonst für WLan eine eigene Hardware benötigt. Daneben bietet der ESP 32 genug Ressourcen, so das man Automatik- Funktionen, die sonst einen PC an der Anlage benötigen würden, gleich direkt in der Zentrale ausführen kann.

Es gibt auch ESP 32 Boards, die im selben Formfaktor wie die sehr verbreiteten Arduino UNO Boards gehalten sind. Hier passen dann auch Erweiterungen, die für Arduino UNO gedacht sind. Genau so ein Board in Kombination mit einem Standard- Motorshield (als Booster) kommt hier zum Einsatz.

Man bekommt solche Boards auch hier in Europa, aber leider nur sehr viel teurer als bei Bestellung direkt in China. Hergestellt werden sie sowieso ausschließlich in China. Vor ca 2 Wochen habe ich drei ESP 32, drei Motorschields und eine Hunderterpackung Widerstände des Werts, den man als einzige externe elektronische Komponente benötigt. Das reicht, um gleich drei DCC Zentralen zu bauen. Bei AliExpress bekommt man ganz oft kostenlosen Versand bei Bestellungen über 10€ pro Händler. Damit ich diesen kostenlosen Versand in Anspruch nehmen konnte, habe ich eben gleich drei Exemplare bestellt. Insgesamt habe ich incl. Versand und Steuern 24,80€ bezahlen müssen. Das sind knapp 8,30€ pro DCC Zentrale. Kaum zu unterbieten, denke ich. Ein System wird als Programmer dienen. Ein weiteres wird mit einem 43 Ampere (ja, 43 nicht 4,3) Motorschield ausgestattet und soll, natürlich beim Strom begrenzt, als Zentrale für meine in Planung befindliche Regelspur Anlage dienen.  43 Ampere ist selbstverständlich viel zu viel für eine Modellbahn. Das muss man unbedingt begrenzen. Aber das 43 Ampere Motorshield kostet keine 10€ und ist deswegen vom Preis- Leistungsverhältnis her nicht zu schlagen, selbst wenn man nur gut 10% der möglichen Leistung abruft. Damit kommt die “Großbahn- Zentrale” mit fast unbegrenzt verfügbarer Leistung (hängt fast nur vom Netzteil ab, wie viel Strom man aufs Gleis bekommt) auf nicht mal 20€

Heute ist die Bestellung aus China angekommen. Als erstes habe ich mal die DCC-EX Software über den Installer, den man auf der Webseite downloaden kann, aufgespielt. Dazu muss man den ESP 32 nur mit einem Micro USB Datenkabel mit einem Windows, Linux oder MacOS PC verbinden. Datenkabel ist wichtig, denn es gibt auch viele Micro USB Ladekabel, über die man nur Strom aber keine Daten transportieren kann. Mit einem reinen Ladekabel funktioniert es nicht.

Der Installer wird gestartet und installiert dann einiges an Software, die erst aus dem Internet geladen werden muss. Je nach Geschwindigkeit der Internet Anbindung können auch schon mal 30 – 45 Minuten vergehen, bis alles fertig ist. Gleich zu Anfang muss man die “Arduino CLI” installieren. Das sind Tools, mit denen man auf den Arduino zugreifen kann. In unserem Fall muss man danach auch noch die Unterstützung für den ESP 32 installieren, was noch mal eine ganze Weile dauert.

Ist das geschafft, wählt man das verwendete Microcontroller Board aus. Der ESP 32 wird nur selten mal automatisch erkannt. Deswegen müssen wir wissen, welcher COM Port vom ESP 32 erzeugt wird. Unter Windows kann man das im Gerätemanager heraus finden. Bei mir war es COM 5. Das wird aber bei jedem ein andere Port sein. Mal wählt also den passenden COM Port aus und anschließend “ESP 32 Dev Kit” als “Device”.  Wenn die Frage nach dem Motorshield kommt, muss man das Standard Motor Shield auswählen. Nun gelangt man auf ein Fenster, in dem man auswählen kann, was man installieren will. Wir benötigen natürlich die DCC-EX Command Station. Dazu noch einige Konfigurationseinstellungen und die Software wird auf den ESP 32 gespielt.

Wer hier Probleme hat oder es genauer wissen will, kann alles im oben verlinkten Stummiforum Beitragsstrang nachlesen.

Der ESP 32 erzeugt, wenn er erst mal mit der DCC-EX Software bespielt wurde, ein Wlan Netzwerk, in das man sich mit einem Smartphone einloggen kann. Ein kurzer Test mit der Engine Driver App lieferte sofort eine Verbindung zur DCC-EX Zentrale.

Als nächstes muss jetzt das Motorshield vorbereitet werden. Hier wird ein Widerstand und drei Drahtbrücken benötigt. Außerdem muss man drei Beine wegbiegen oder abkneifen, mit denen das Schild eigentlich auf den ESP 32 gesteckt wird. Dazu beim nächsten Mal mehr. Denn das ist mir zu “fummelig” um es fliegend am Schreibtisch zu machen.

Aus einem der drei Systeme will ich einen mobilen DCC Programmer machen, wie aus der Überschrift ersichtlich.  Dazu wird das Ganze in ein  3D Druck Gehäuse eingebaut, auf dessen Oberseite eine MagSafe Halterung für ein Smartphone eingebaut wird. MagSave ist ein recht neuer Standard für eine magnetische Befestigung eines Smartphones. Ursprünglich von Apple entwickelt, um damit auch gleich ein kabelloses Aufladen des Handys zu ermöglichen, gibt es inzwischen unzählige Anwendungen, meist im Bereich der Handy- Halterungen. Man kann jedes Smartphone zumindest für die MagSafe Halterung kompatibel machen. Dazu braucht man entweder eine entsprechende Handy Hülle oder einen kleinen Metallring, den man auf die Rückseite des Handys klebt. Diese Ringe sind selbstklebend und nur wenige Zehntelmillimeter dick. Außerdem kosten sie fast nichts. Das (an sich ausrangierte) und mit MagSafe nachgerüstete Smartphone wird als Bildschirm und Steuerung des Programmers verwendet. Ob ich auch gleich eine Lade- Vorrichtung für das Smartphone mit integriere, weiß ich noch nicht.

Da ich noch etwas Zeit am Schreibtisch hatte, habe ich angefangen das Gehäuse für den zukünftigen Programmer zu konstruieren. Für die “Füße” habe ich eine auf Thingiverse frei verfügbare OpenSCAD Bibliothek verwendet. Das eigentliche Gehäuse wird aber selbst konstruiert, da herkömmliche Gehäuse den Arduino nicht mit einem Smartphon koppeln.

Als Länge für mein Gehäuse habe ich 16 cm angesetzt, als Breite 8 cm. Diese Maße habe ich von meinem sehr durchschnittlichen Smartphone  abgeleitet. Aber selbst wenn das eigene Smartphone deutlich größer oder auch kleiner ist, kann es dank MagSafe trotzdem genutzt werden. Es muss auch kein neues, teures Smartphone sein. Ein altes, Ausrangiertes, das ungenutzt herum liegt, tut es genau so gut. Die Höhe habe ich auf 6 cm festgelegt, damit noch genug Luft um den ESP32 und das Motor Shield bleibt.

Ich habe zuerst die Grundplatte gezeichnet und darauf die Füße incl. Clip Verbindungen gesetzt.

So kann man später die Elektronik einfach einstecken. Danach war der “Kasten” rundherum dran,  und der Deckel.

Der Deckel soll einfach aufgelegt werden und etwas klemmen, damit er nicht so leicht von alleine “abhaut”.

 

Da ich mir noch nicht sicher bin, ob ich sowohl das Programmiergleis als auch das Hauptgleis nach außen führe und auch nicht, ob ich eine Lademöglichkeit für das Handy einbauen will, habe ich noch keine Öffnungen dafür vorgesehen. Das kommt noch, Außerdem werde ich im oberen Bereich diverse Luftlöcher vorsehen, damit die Wärme abziehen kann. Und die Magnete für die MagSave Halterung werden auch noch integriert.

An einem reinen Programmer muss man eigentlich keine zwei Gleisanschlüsse haben. Aber da der zweite Anschluss intern ohnehin vorhanden ist, kann man den Anschluss auch raus führen und den Programmer dann auch gleich als “richtige” Zentrale verwenden.

Inzwischen habe ich auch den Kleinkram zusammen gesucht, der zum Komplettieren benötigt wird. Jetzt kann ich also eine Stückliste machen.  Preise sind Momentaufnahme am 13.9.2024

Benötigt wird:

1 x ESP32 Board.  3,15€

1x Motor Shield.  3,95€

1 x Widerstand 270 Ohm (1/8 Watt ist genug) 0,01€

1x USB Ladebuchse mit Spannungswandler fürs Smartphones. 0,34€

1x Lautsprecher Terminal für die Gleisanschlüsse. 0,70€

1x DC Stromversorgungsbuchse.  0,15€

1x Spannungsquelle 12-15 Volt ca 2-4 Ampere.  4,29€

12x Neodym Magnet 3×1 mm.  0,60€ für 12 Stück

1x Gehäuse 3D Druck. Selbst gedruckt etwa 3,00€ (Resin) oder 1,50€ (FDM)

Macht zusammen 16,19€ incl Gehäuse, Stromquelle und USB Ladegerät. Etwas Litze und zwei kleine selbstschneidende Schrauben sollte wohl jeder Modellbauer auf Vorrat haben, denke ich. Die DC Buchse sollte man natürlich passend zum verwendeten Netzteil auswählen. Diese Buchsen gibt es in verschiedenen Varianten. Am gängigsten sind 5,5 x 2,5 und 5,5 x 2,1 mm Durchmesser.  Welche man benötigt, steht entweder am Netzteil oder man probiert es aus. Der Innendurchmesser ist nur schwer zu messen. Da ist “Try and Error” einfacher.

16,19€ muss man nur bezahlen, wenn man gar nichts davon vorrätig hat. Netzteile, Stromanschlüsse, Magnete, Widerstände usw. stammen bei mir aus dem Fundus. Mich kostet der Programmer deswegen nur etwa 10€… Die oben angegebenen Links sind nur als Beispiel zu verstehen.

Dazu kommt noch ein (altes) Smartphone, welches man ggfs. mit einem MagSave Ring nachrüsten muss. So ein Ring kostet etwa 0,50€. Wie hoch man die Kosten für das Smartphone ansetzen muss, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Hat man keines, weder eines in Gebrauch noch ein altes, das irgendwo in einer Schublade herum liegt, kann man ein nagelneues, für unsere Zwecke geeignetes Smartphone ab gut 30€ bekommen. Gebrauchte Geräte gibt es entsprechend günstiger.  Aber die allermeisten Leute sollten ein Smartphone besitzen, das man dafür nutzen kann. Zur Not kann man das Telefon auch ohne den Magsafe Ring einfach aufs Gehäuse legen. Dann muss man auch keine Magnete in den Deckel kleben.

Auch bei der 3D Konstruktion fürs Gehäuse bin ich weiter gekommen.

Im Deckel sind jetzt Aussparungen für die Magnete, die dann das Handy mit dem MagSafe Ring auf dem Programmer festhalten.

Im Gehäuse sind rundherum Belüftungsöffnungen, die ein Überhitzen der Elektronik verhindern sollen. Auf einer Schmalseite des Gehäuses ist die Stromversorgung für den Programmer (eine typische DC Rundbuchse) sowie per USB zum Laden des Smartphones vorgesehen. Der USB Anschluss ist nicht dazu geeignet, den ESP32 zu programmieren. Dazu muss man die interne Buchse auf der Platine des ESP 32 verwenden. Die externe Buchse dient rein als Ladeanschluss fürs Handy. Alte Handys haben oft keine besonders gute Akku- Laufzeit mehr, da ist eine feste Stromversorgung durchaus von Vorteil.

Auf der anderen Schmalseite wird die Lautsprecherklemme als Anschluss- Terminal für Programmiergleis und Hauptgleis montiert. Das Terminal wird mit 2 selbstschneidenden Schrauben festgeschraubt, nachdem man die Kabel zu den Anschlussklemmen des Motorschields angelötet hat.

Im Inneren ist noch der Rahmen für die USB Ladeplatine hinzugekommen.

Als nächstes steht jetzt ein Probedruck des Gehäuses an. Wenn da alles passt, stelle ich die STL Dateien zum Download zur Verfügung. Dan kann auch die Endmontage und ein erster Test erfolgen.

Eine Kleinigkeit will ich dann doch noch zusätzlich einbauen. Verteuert den Programmer noch mal um 0,60€. Dafür muss man zum Programmieren den ESP32 nicht mehr aus dem Gehäuse ausbauen. Ich habe Micro USB Einbaubuchsen mit einem kurzen Stück Kabel und Stecker dran gefunden und gleich bestellt. Das baue ich auch noch ins Gehäuse, so das man von Außen jederzeit die Firmware aktualisieren kann. Somit verzögert sich der Probedruck um ein paar Tage.

“David” – Deutz V10

Und schon wieder ein neues Projekt. Diesmal ist es eine Deutz Diesellok. Die Original- Dateien stammen aus dem Schmalspurbahn Forum und wurden vom User “Lokonaut” dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Da die Daten gleich für Spur 0e und für unproblematischen Druck konzipiert sind, habe ich schnell mal ein Test Exemplar gedruckt.

Die Lok passt komplett auf einmal in meinen neuen Drucker.

Aber so gut die Lok auch vorbereitet ist, einige Anpassungen wollte und musste ich dann doch vornehmen. Zum einen betrifft das die Kupplungen. Egal ob ich die Kadee Gearbox oder einen NEM Schacht vorgesehen habe, die Kupplung kollidiert immer mit der Befestigung des Aufbaus.

Das ist also keine Option. Um dennoch einfach ein Modellbahn- Kupplung montieren zu können, habe ich kurzerhand einen Puffer mit integriertem NEM 362 Schacht konstruiert. Der Puffer ist an den der C-50 angelehnt, da die runde Form einfach nachzubauen ist.

 

Ich habe es ebenfalls mit einem Puffer mit integrierter Kadee Gearbox probiert.

Dieser Puffer müsste zweiteilig gedruckt werden, um die Kupplung einsetzen zu können.

Das wäre die Oberseite

und das die Unterseite.

Durch die Abmessungen der Gearbox bedingt, wird der Puffer aber etwas arg groß für meinen Geschmack.

So schaut die Lok mit dem NEM Puffer aus. Das ist doch deutlich stimmiger, oder? Eigentlich schade, denn die Kadee NEM Kupplungen sehen im Vergleich etwas klobig aus. Außerdem sind sie viel teurer als die “normalen” Kadee, da man diese in Großpackungen kaufen kann.

Da der Rahmen der Deutz sehr stabil konstruiert ist, soll er bei mir auch als Versuchsträger für meinen Eigenbau- Antrieb Marke “ganz simpel” fungieren.

Deswegen habe ich den Basis- Antrieb, den ich schon mal konstruiert hatte, an die V10 angepasst.

Die “schwarzen Stangen” sollen das genaue Ausrichten des Antriebs ermöglichen, damit die Räder später auch passend zu den Achslagern sitzen.

So passt es ganz genau. Mitgedruckt werden sie natürlich nicht.

Also schnell noch ein paar Halterungen für den Eigenbau Antrieb eingebaut und der zweite Prototyp des Rahmens konnte gedruckt werden.

Dann habe ich die Antriebsachsen zusammengebaut. Dafür verwende ich 14,1 mm Radscheiben von Hornby 00 Achsen. Um das Zahnrad passend zu montierten und später die Radscheiben passend aufziehen zu können, musste ich auch noch entsprechende Lehren drucken:

Ursprünglich wollte ich die Original- Achsen der Hornby Räder verwenden. Doch die sind im Bereich der Radscheiben geriffelt, weswegen man dort weder das Zahnrad noch die Sinterlagerbuchsen aufziehen könnte.

Als Alternative habe ich passende Stahl- Passerstifte besorgt, 2mm Durchmesser und 25 mm lang. 2 mm kürzer wäre noch besser gewesen, aber die gibt es nicht. Das nächst kürzere Maß wäre zu kurz geworden, also stehen die Achsen halt etwas über. Hinter dem Rahmen sieht man das sowieso nicht.

Dan wird mit Hilfe der Lehre das Zahnrad mittig auf den Passerstift geschoben. Da das Zahnrad auf Presspassung gebaut wurde, muss man es nicht zusätzlich sichern. Anschließend schiebt man 2 Lagerbuchsen auf die Achse. Diese müssen sich ja drehen können, in sofern benötigt das weder Kraft noch eine Lehre.

Nun kann man die Radscheiben aufziehen. Da die Original- Achsen geriffelt sind, sitzen die Radscheiben relativ lose. Hier muss man unbedingt mit Schraubensicherung o.Ä. nachhelfen.

Durch die Radsatzinnenmaßlehre sitzen die Räder anschließend präzise.

In der Lehre lässt man dann die Schraubensicherung aushärten, was 24 Stunden dauert.

Jetzt ist erst mal eine Zwangspause angesagt, denn ich habe keine passenden Motoren mit beidseitigen Wellen mehr vorrätig. Ich dache, ich hätte noch passende Motoren, aber die vorhandenen Exemplare sind zu dünn und somit zu schwach für die doch eher große Deutz. Die neuen Motoren sind zwar bestellt, aber noch nicht angekommen.

Während ich auf die Motoren warte, was ich übrigens immer noch mache, hat Lokonaut die weiteren Details wie die Lampen und die Fensterrahmen veröffentlicht. Dadurch ergeben sich weitere Änderungen am Aufbau und am Rahmen.

Der Aufbau bekommt bei mir die hinteren Lampen fest mit angebaut. Auf diese Art kann man eine Bohrung vorsehen, durch die man von innen eine 3 mm LED einschieben kann. Feilt man die Stirnseite der LED nun flach und poliert sie hinterher etwas, so spart man sich gleich auch noch die Verglasung und muss nicht mit den winzigen SMD LED herum fummeln.

Bei der vorderen Lampe kommt man um SMD LED allerdings nicht herum, denn die Frontlampen sind freistehend.

Deswegen habe ich vorne am Rahmen entsprechende Aufnahmen  für die Lampen ausgespart. So gestaltet sich die spätere Montage unproblematisch.

Die Halterungen für den Antrieb musste ich um 1,5 mm tiefer setzen. Da ich die vorhandenen 14,1 mm Radscheiben nutzen will, diese aber kleiner sind, als beim Original kommt der Rahmen sonst zu tief und sitzt auf den Schienenprofilen auf. Wenn das Fahrwerk entsprechend tiefer gesetzt wird, ergibt sich das Problem nicht mehr.

Als nächstes wird der Antrieb erst mal rollfähig zusammengebaut. Die vormontierten Achsen rasten in das vorher bereits schwarz lackierte Fahrwerk ein. Beim Zusammensetzen ist etwas Kraft und viel Fingerspitzengefühl nötig. Wenn man zu grob an die Sache geht, kann das gedruckte Fahrwerk auch mal zerbrechen. So wie der Stand zur Zeit ist, kann man die Achsen auch noch wieder raus drücken. Wenn erst der Motor eingebaut ist, verhindert aber die Schnecke das Hochdrücken.

Zwischen die beiden Achsen kommt ein Glockenanker- Motor mit beidseitiger Welle und Schnecke. Der Motor wird einfach eingeklebt. Da ich mit Akku fahre, brauche ich keine Stromabnehmer.  Wenn jemand welche braucht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Stromabnehmer anzubauen.

Wenn das soweit alles passt kann man das Fahrwerk mit selbstschneidenden  M2x8 Schrauben an den Rahmen anschrauben. Theoretisch könnte man das Fahrwerk auch an den Rahmen kleben. Ein Glockenanker- Motor ist wartungsfrei. Schmieren kann man das Getriebe problemlos ohne den Antrieb wieder abzunehmen. Man sollte das Fahrwerk ohnehin nicht zu oft an und ab schrauben, denn das Harz verschleißt durch das Anschrauben. Wenn man es übertreibt greift die Schraube ratzfatz nicht mehr und man muss entweder das Loch mit 2K Kleber auffüllen und ein neues Loch bohren oder man muss eine größere Schraube verwenden.  Beides sollte man tunlichst vermeiden.

Da der Rahmen nun die passende Höhe hat, kann man die NEM Puffer mit Hilfe der gedruckten Lehre exakt positionieren und ankleben. Dazu steckt man einen Puffer auf die NEM Lehre und setzt diese auf ein Gleis. Stellt man nun den Rahmen mit rollfähigem Fahrwerk ebenfalls auf das Gleis, kann man Lok und Puffer einfach gegeneinander schieben. Mit Sekundenkleber wird der Puffer dann angeklebt. So sitzen später die Kupplungen ganz exakt so, wie sie sitzen müssen.

Das muss man natürlich auf beiden Seiten machen. Leider ist heutiger “Sekundenkleber” kein wirklicher “Sekundenkleber” sondern eher ein “Minutenkleber”. Man muss die Klebung doch eine ganze Weile zusammenhalten, bevor die Verklebung wirklich hält.

Und zum Abschluss für heute mal ein Foto des komplett zusammengesteckten Modells. Außer dem Fahrwerk ist noch nichts befestigt, nur gesteckt.

Im Vergleich zum MT Diesel sieht man, das die V10 durchaus eine eher größere Lok ist.

Auch vor einem Zug aus HF Güterwagen macht sich die Deutz doch gut, oder?

Als nächstes stehen nun Lackierarbeiten an, was allerdings u.U. etwas problematisch werden kann. Der Raum, in dem ich lackieren muss, verfügt zwar über eine Heizung, aber die ist ziemlich unterdimensioniert, so das man eigentlich keine 20° erreichen kann.  Mal sehen, ob ich es da irgendwie warm genug bekommen kann. Als Farbgebung schwanke ich noch zwischen  schwarzen Rahmen und weinrotem Aufbau oder grauen Rahmen und orangefarbenen Aufbau. Je nachdem, wie schnell die Motoren nun geliefert werden, ist es möglich, das ich auch erst den Antrieb komplettiere. Je nachdem, was zuerst passiert.

Inzwischen sind die Motoren angekommen. Es handelt sich um 1215er Motoren. Die etwas kürzeren  xx15 sind komischerweise meist stärker als die etwas längeren xx20 Varianten, warum auch immer. So auch hier. Der Motor ist Bärenstark für seine Größe und dürfte keinerlei Probleme mit der Deutz haben.

So ist der Antrieb angedacht.

Zwar sehr simpel aber im Prinzip ist das Ganze wie z.B. die Halling Antriebe aufgebaut. Die Schnecken, Ritzel, Lagerbuchsen, Motoren und das Messingrohr als Wellenadapter stammen von Aliexpress, die Passerstifte (als Achsen) sind von Amazon und die Radscheiben stammen von Hornby. Der Rahmen stammt aus meinem 3D Drucker und ist selbst konstruiert. Die Idee für die 3D Teile ist allerdings “geklaut” und zwar von Thingiverse.

Als nächstes muss ich den Motor mit Strom versorgen und ihn festkleben. Danach gibt es die ersten Testfahrten, ob auch alles so funktioniert wie gedacht.

So weit erst mal für heute.

Roco Magic Train Weihnachts- Startset.

Als Roco im Frühjahr 2023 ein “H0” Startset für Weihnachten 2023 angekündigt hat, das aus einer grellbunten Dampflok, einen ebenso grellbunten Personenwagen und einem offenen Güterwagen, ebenfalls viel zu bunt, angekündigt hat, schien das erst mal nichts besonderes zu sein. Doch die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der 0e Schmalspurszene. Denn es handelt sich dabei nicht um ein H0 Startset, sondern um eine Neuauflage von Fleischmann Magic Train Fahrzeugen. Seit 30 Jahren gab es nichts mehr als Großserie in 0e zu kaufen und plötzlich aus dem Nichts gibt es wieder etwas.

(Bild von der Roco Webseite. Foto anklicken, um zur Roco Seite zu gelangen)

Es handelt sich um Neuauflagen aus den alten bekannten Magic Train Formen. Die Stainz wurde technisch etwas modernisiert und bekam einen besseren Motor sowie eine 6-pol Digitalschnittstelle nach NEM 651 spendiert. Leider hat die Stainz, wie bisher alle Magic Train Startpackungsloks vor ihr nur ein unvollständiges Gestänge.  Im Gegensatz zu so mancher H0 Startpackungslok sieht das zumindest ein wenig realistisch aus, wenn man die Lok nicht in Mitteleuropa ansiedelt, sondern dort, wo Dampfloks nicht so komplizierte Gestänge haben. Auf jeden Fall gibt es endlich wieder Nachschub, was den eBay Händlern, die sich eine goldene Nase mit dem alten Fleischmann Gerümpel verdient haben, wohl nicht besonders gut schmecken dürfte.

Da ich sowieso schon immer eine Kasten- Dampflok haben wollte, bietet es sich an, die Startpackungslok als Basis dafür zu nehmen. Deswegen habe ich schon vor geraumer Zeit, ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten, so ein Set vorbestellt. Außerdem wollte ich meinen Teil dazu beitragen, dass Roco nicht gleich wieder alles abbläst und ggfs. weitere Teile des alten Magic Train Programms neu auflegt. Von echten Neuentwicklungen wagt man als 0e’ler ja nicht mal zu träumen. Das Set wurde vorhin geliefert, nachdem schon am letzten Wochenende die ersten Fotos im Netz auftauchten.

Ein echte Überraschung waren die Gleise. Dass das Schotterbett weiß ist, war vorher schon bekannt. Aber ich hatte das hässliche Roco Geoline Gleis in noch hässlicherem Weiß erwartet. Doch dem ist nicht so. Es handelt sich um das viel bessere RocoLine Gleis mit Bettung, nur eben nicht grau sondern weiß.

Hier mal zum Vergleich ein Geoline Gleis neben das Oval aus der Packung gelegt. Die RocoLine Gleise lassen sich problemlos aus dem Gleisbett entnehmen. So bekommt man zwar kein 0e Gleis, aber eines der besseren H0 Gleissysteme dazu. Für Modellbahner ist das sicher ein Vorteil, aber die eigentliche Zielgruppe also Kinder könnte darüber weniger erfreut sein. Das RocoLine Gleis ist filigran und die Polschuhe sind ziemlich fummelig zu platzieren.. Da wäre das Geoline Gleis doch erheblich kinderfreundlicher gewesen. Über die Farbgebung (nicht nur) der Gleisbettung breiten wir lieber mal den Mantel des Schweigens. Als Modellbahner muss man auf jeden Fall mit der Airbrush ran, wenn man irgendwas davon “ernsthaft” einsetzen will…

Der Fahrregler ist der aus anderen Fleischmann/Roco Analog Startsets bekannte Handregler, ebenfalls in “Schneefarben”. Vermutlich ein (gerne angenommenes) Versehen ist, das in meiner Packung insgesamt drei Loklaternen beilagen, nicht nur zwei wie normal. Eine der Laternen ist an der Front der Stainz montiert und eine weitere Laterne für die Rückseite liegt lose bei und kann aufgesteckt werden. In meiner Packung waren aber zwei lose beiliegende Laternen.

Aktuell fahre ich die Stainz ein, in dem ich sie bei mittlerer Geschwindigkeit einfach auf dem Oval kreisen lasse.  Was sehr erfreulich ist, ist der Geräuschpegel der Lok. Sie ist ungewöhnlich leise, die leiseste analoge Lok, die ich habe. Sie ist aber auch die neueste Lok, Baujahr 2023, wenn auch aus 40 Jahre alten Formen. Außerdem fährt sie sehr leicht an. Der mitgelieferte Fahrregler kann längst nicht so weit herunter regeln, wie die Lok langsam fahren könnte. Für ein Kinderspielzeug ist sie nicht mal übertrieben schnell. Zwar viel zu schnell für Modellbahner, aber ein durchaus akzeptabler Kompromiss zwischen den Wünschen der Kinder und den Bedürfnissen der Modellbahner. Alles in allem sind die Fahreigenschaften nämlich sehr gut, besser als erwartet und auch besser als die älteren Magic Train Fahrzeuge. Ich werde meine Stainz die Tage mit einem ohnehin noch herum liegenden Train-O-Matic DCC Decoder mit Pufferbaustein und passend zur Lok NEM 651 Stecker digitalisieren. Danach mache ich noch mal ein paar Testfahrten auf dem Oval, dann aber Digital. Ich denke, mit ein paar Anpassungen dürfte man eine Digital sehr schön fahrende Lok bekommen.

Um den Geräuschpegel zu demonstrieren habe ich ein paar verwackelte Videos mit dem Smartphone gemacht und bei Youtube hochgeladen.

Zuerst mal meine Fleischmann Magic Train Diesellok, die ich noch nicht umgerüstet habe und die deswegen noch analog betrieben werden muss, was hier passt.

Dann die gestern gelieferte Roco H0 BR 151, die als Fahrwerksspender für die V22 gedacht ist.

Und dann der Zug aus dem Startset.

Eindeutig das leiseste Beispiel…

Heute habe ich die neue Stainz digitalisiert. Das war nicht so einfach, wie ich gehofft hatte. Zum Einen ist der NEM Stecker nicht in der Lok befestigt und verabschiedet sich ständig irgendwohin. Zum Anderen ist NEM 651 nicht Verpolungssicher und es gibt auch keine eindeutige Kennzeichnung. Man macht zwar nichts kaputt, wenn man den Decoder falsch einsteckt, aber es funktioniert dann einfach nicht. Außerdem ist der Kontakt dieser fizzeliegen Pole nicht grade zuverlässig. Ich habe am Anfang sogar den Decoder getauscht, weil ich es nicht gleich hin bekommen hatte. Eigentlich sollte (und ist jetzt auch) ein Train-O-Matic TrainCommander 2 Mini incl. Smart Powerpack Strompuffer dort rein. Ich hatte aber auch noch einen alten ESU Lokpilot V3 mit NEM 651 Anschluss vorrätig. Den hatte ich auch probiert, aber wieder sein gelassen. Damit läuft die Stainz nicht anständig, zumindest nicht auf so verschmutzten Gleisen wie bei mir. Das ist (oder war zumindest) ja die typische ESU Krankheit schlechthin, zumindest zu den Zeiten, in denen ich noch in H0 Digital unterwegs war und aus der der Lokpilot 3 noch stammt. Als Akku- Fahrer ist Gleisreinigung nun mal etwas, um das man sich nicht wirklich kümmern muss. Deswegen sind meine Gleise nicht grade ständig auf Hochglanz gewienert.

Es ergaben sich gleich mehrere Probleme. Zum Einen sind, wie schon erwähnt, die Gleise auf meiner Anlage ziemlich eingestaubt.

Zum zweiten ist mein Eigenbau- Programmierer auf Arduino Basis noch nicht fertig und meine z21 fest auf der Anlage montiert. Ich hätte noch einen der alten Multimaus- Verstärker, allerdings sind meine Multimäuse alle auf Firmware V2.0 aktualisiert. Damit kann man den alten Verstärker nicht mehr benutzen. Also musste ich die Versuche auf meiner Anlage machen, nicht auf dem Testkreis aus der Startpackung.

Und zum Dritten ist in der Stainz der Platz für den Decoder extrem knapp bemessen. Man kann ohne “Verrenkungen” nur einen Micro- Decoder mit fest angebautem Stecker unterbringen. Aber alle NEM 651- Decoder, die ich habe, sind mit einem Kabel zum 6- Pol Stecker ausgestattet. Ein Powerpack unterzubringen ohne etwas am Kessel oder Führerhaus herum zu feilen ist völlig ausgeschlossen. Deswegen habe ich zuerst versucht, nur das Fahrwerk ohne Kessel und Führerhaus ans Laufen zu bekommen. Das scheitert an dem dann viel zu geringen Gewicht, denn der Ballast ist im Kessel untergebracht. Ohne Ballast sind die Federn der Pilzschleifer so stark, das sie die Lok hochdrücken.

Letztendlich habe ich den Decoder mit Pufferbaustein einfach im unteren Bereich des Führerhauses unter gebracht. Das Kabel vom NEM Stecker zum Decoder kann man unterhalb des Stehkessels ins Führerhaus durchschleifen, ohne etwas einzuklemmen. Zwar nicht schön, aber so funktioniert es wenigstens. Ist ja nur ein Provisorium, da die Lok sowieso umgebaut werden soll.

Beim Programmieren der Geschwindigkeiten mit JMRI ist mir aufgefallen, das man die Train-O-Matic Decoder auch so umprogrammieren kann, das sie mit 3 Volt Motoren funktionieren, ohne sie zu beschädigen. Wusste ich bisher noch gar nicht. Wer weiß, wofür das noch mal nützlich sein kann. Grade die chinesischen 3 Volt Glockenanker- Motoren bekommt man für weniger als 1€ “nachgeschmissen”. Außerdem fährt Busch H0f ja auch mit 3 Volt Motoren, so weit ich weiß.

Jetzt läuft die Stainz aber richtig gut. Fast unhörbar und schön sanft. Sie fährt sehr langsam eben “butterweich” an. Sie läuft so gut, das ich sogar schon mit dem Gedanken gespielt habe, die Steuerung umzubauen.

Oops, das Dach sitzt nicht richtig. Macht nichts, ist ja nur aufgesteckt.
Es scheint so zu sein, das man die Steuerung von der “vollständigen” Lok durchaus an die “Startpackungslok” anbauen könnte. Allerdings ist das ein Bereich, von dem ich normalerweise tunlichst die Finger lasse. Ist auch besser so, die Erfolgsaussichten, wenn ich an dem Gestänge einer H0 oder 0e Lok herum fummele sind nicht sehr gut.

 

Anycubic Photon Mono M5

Da dieses Jahr der PrimeDay und eine unerwartete Geld- Zuwendung vom Staat  genau aufeinander trafen, habe ich mir einen neuen 3D Drucker geleistet. 1 Tag später hätte er schlappe 100€ mehr gekostet. Im Prinzip ist der M5 der direkte Nachfolger meines M3. Der M3 funktioniert noch einwandfrei, das war nicht der Grund für die Neuanschaffung. Der M3 hat ein 7,6 Zoll Display in 4K Auflösung. Damit war er für einen “kleinen” Drucker ungewöhnlich groß, reichte aber noch nicht an die “großen” Drucker aus der 10 Zoll Display Klasse heran. Der M5 (als aktuell kleinster Drucker aus der neuen M Serie von Anycubic) hat jetzt ein 10,1 Zoll Display mit 12K Auflösung. Trotz des deutlich größeren Displays sind die einzelnen Pixel nur noch 1/4 so groß wie beim M3. Der M5 hat also theoretisch die vierfache Auflösung gegenüber dem M3… Ob man das wirklich sehen kann, wird sich noch zeigen. Die Basis für extrem feine Drucke ist aber auf jeden Fall vorhanden. Der Druckraum ist massiv angewachsen. Jetzt passt die DH Class ohne sie in der Mitte zerschneiden zu müssen spielend in den Drucker. Deswegen werde ich sie noch mal neu drucken. Am deutlichsten sieht man den Größenunterschied wohl, wenn man die Bauplattformen der beiden direkt vergleicht:

Einen großen Nachteil des M5 gegenüber dem M3 gibt es aber auf jeden Fall.  Der M5 hat einen Lüfter. Und wie bei 3D Druckern üblich hat es auch Anycubic zielsicher geschafft, den lautesten Lüfter auf dem Weltmarkt für den Drucker auszuwählen. Deswegen muss ich den M5 schon sehr bald auseinander bauen um dieses Mistding auszutauschen, wie bisher bei allen Druckern außer dem M3 (weil der erst gar keinen Lüfter hat). Der Lärm verursacht mir massive Kopfschmerzen, wenn ich mich im selben Raum aufhalte, in dem der Drucker steht während er arbeitet. Ich bin allerdings generell sehr lärmempfindlich und deswegen vor vielen Jahren aus der Stadt aufs platte Land umgezogen.

Die bisherigen Drucker hatte ich ja deswegen ins Badezimmer verbannt. Der M5 ist aber zu groß, um da hin zu passen. Also muss ich vorerst leiden und kann fast nur über Nacht oder wenn ich auf Arbeit bin, drucken. Durch den Austausch des Lüfters wird sicher die Garantie erlöschen. Deswegen kann ich das noch nicht sofort machen, obwohl ich einen passenden und erträglichen Lüfter sogar vorrätig hätte.

Als erstes habe ich mal die Test- Datei zur Ermittlung der optimalen Belichtungszeit gedruckt. Die Auswertung steht jetzt als nächstes auf dem Programm.

Wenn es etwas Neues gibt, geht es hier weiter.

Dapol B4 – Ausflug in die Regelspur.

Auch wenn es zu meiner Anlage überhaupt nicht passt, ein klein wenig Regelspur in 0 habe ich übrig behalten, trotz meines Wechsels von Regel- auf Schmalspur vor vielen Jahren. Allen voran eine digitalisierte und gesuperte 1970er Jahre Pola Maxi V20 (aus einem Billerbahn Bausatz). Da steckt so viel Mühe und Herzblut drin, das ich sie nie weggeben konnte. Ein paar “unverkäufliche” Güterwagen sind auch noch in meinem Bestand. Und jetzt habe ich seit 15 Jahren tatsächlich das erste Mal eine funkelnagelneue Spur 0 Lok gekauft, noch dazu in 1:43,5 (hatte ich in Regelspur bisher noch nie, immer nur 1:45).

Zur Zeit gibt es die ohnehin schon (für deutsche Modellbahn- Verhältnisse sogar unglaublich) günstigen britischen Dapol Spur 0 Dampfloks bei einem großen Modellbahn- Versender aus Deutschland noch mal stark reduziert. So kostete mich meine Dapol B4 incl. Porto 181,99€ (UVP 249 GBP). Für eine 2023er Formneuheit mit guten Fahreigenschaften, feiner Detaillierung und enormer Zugkraft ein extrem niedriger Preis, heutzutage. Dabei ist die B4 eine der teureren Loks aus dieser Aktion. Es geht schon ab 118€ los, ein Preis, für den man von einem deutschen Hersteller nicht mal mehr einen Güterwagen bekommt. Allerdings sind die meisten Dapol Loks halt sehr britisch und passen deswegen nicht wirklich zu meinen übrigen Fahrzeugen. Die B4 hingegen kann mit einigen wenigen Modifikationen ohne weiteres als deutsche Privatbahnlok durch gehen. Sie sieht nicht soo extrem britisch aus. Deswegen dürfte sie sich in DE auch sehr gut verkaufen. Wie bei Dapol gewohnt, kann man sie in zig Farbvarianten (incl. Form- Anpassungen) jeweils Analog mit 21MTC Schnittstelle (meine Version) bekommen, mit eingesetztem DCC Decoder für 209,99€) oder mit DCC Sounddecoder (259,99€) bekommen. Bei deutschen Herstellern hat man diese Wahl nie. Man bekommt immer nur die teuerste Variante mit Sound.  Sound will ich aber nicht, gar nicht. Der Aufpreis für die Version mit Decoder ist ok. Viel günstiger kann man die Lok nicht selbst digitalisieren. Ich habe mich aber bewusst für die analoge Version entschieden, weil ich zumindest mal versuchen möchte, ob ich sie nicht auch mit RC und Akku betreiben kann. Der Aufbau ist so weit ich weiß aus Metall. Das könnte den Funkempfang stören, deswegen “versuchen”… Funktioniert das nicht, bekommt sie halt einen Decoder mit Pufferbaustein verpasst.

(Bild von dapol.co.uk, anklicken um zur Original Seite zu kommen)

Geplant ist es, die Lok mit Lampen auszustatten, den Fahrwerksbereich rot zu lackieren, die Beschriftung zu ändern und den doch sehr britisch aussehenden Dampfdom mit einem 3D gedruckten “Überzieher” einzudeutschen.

Die Lok ist vorhin angekommen. Die DHL hat sich nicht grade mit Ruhm bekleckert. Von Hagen nach Greven (keine 100 Km über die Autobahn) hat das Paket 2 Tage gebraucht (nicht über den Feiertag, sondern von Mittwoch bis Freitag). Damit hat die Lieferung tatsächlich 7 Tage gedauert statt den 3-5 die angegeben wurden. Es lag nicht am Händler, sondern am Feiertag und an der DHL. Eigentlich hätte es am Mittwoch da sein können, spätestens am Donnerstag da sein müssen, kam aber erst am Freitag.

Egal, nun ist sie hier. Die Verpackung ist kleiner als ich gedacht hätte, aber deutlich schwerer. Das liegt daran, das die Lok mit fast 800 Gramm wahrlich kein Fliegengewicht ist. So sollte tatsächlich eine gute Zugkraft möglich sein.

Die Lok ist gut verpackt, so das sie ohne Beschädigung transportiert, verstaut und auch entnommen werden kann.

Neben der Lok befindet sich nur noch die englischsprachige Anleitung in Karton.

Die Lok selbst wird auf einem Podest aus Acrylglas festgeschraubt geliefert und mit einem Stückchen Schaumgummi zusätzlich gesichert.

Dieses Podest eignet sich auch gut, um die Lok in einer Vitrine zu präsentieren.

Zum Größenvergleich mal ein Foto zusammen mit der Magic Train Stainz. Sie ist zwar deutlich größer, aber nicht so extrem, wie ich es erwartet hätte. Die B4 ist halt eine eher kleine Regelspurlok.

Um sie mit einem Güterwagen zu zeigen, konnte ich zum ersten Mal überhaupt den 0SM Kesselwagen mit Originalkupplung an eine Lok mit Originalkupplung ankuppeln. Es sieht zwar gut aus, ist aber extrem fummelig und dürfte auf der Anlage zu sehr viel Ärger und Problemen führen. Ich kann mir nicht vorstellen, trotz der guten Optik die Originalkupplung dran zu lassen.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich auf Lenz oder vielleicht doch Kadee setzen soll. Für Lenz spricht, das ich schon 2 Loks  (also 67% aller meiner Loks) mit der ferngesteuerten Lenz Kupplung habe. Die Wagen sind aber fast alle noch mit den Kupplungen, mit denen sie geliefert wurden, ausgerüstet Lima, Pola, Rivarossi, 0SM, Biemo, alle haben unterschiedliche Kupplungen und kuppeln nicht miteinander. Die Entscheidung habe ich bisher vor mir her geschoben. Das werde ich aber irgendwann mal angehen müssen.

Als nächstes werde ich ein Testgleis aufbauen und einen Modellbahn- Trafo anschließen, damit ich sehen, kann, wie die Lok läuft. Sie ist ja noch Analog, deswegen funktioniert sie natürlich nicht mit der Digitalzentrale.