Hier will ich den Bau meines Schweineschnäutzchens beschreiben. Nachdem die Konstruktion so weit abgeschlossen ist, kann man die benötigten Teile drucken oder drucken lassen. Im Archiv sind zwei Unterordner. Einer heißt 1x und der andere 2x. Die Bedeutung dürfte klar sein. Die Teile aus 1x benötigt man einmal und die aus 2x eben zweimal. Die Datei VT-Lampe.stl ist optional. Damit kann man bei Bedarf das dritte Spitzenlicht herstellen. In dem Fall benötigt man das Teil ebenfalls zweimal. Man kann es aber auch weglassen. Zusätzlich zu den 3D Druckteilen benötigt man einige selbst-schneidende 2mm Schrauben zur Gehäusemontage, etwas 0,6 bis 1 mm Messingdraht für die Griffstangen sowie etwas Klarsichtmaterial für die Fensterscheiben. Eine Biegelehre für die Griffstangen ist bei den Dateien ebenfalls verfügbar. Etwas Ballastgewicht, Sekundenkleber und Farbe je nach Wunsch braucht man ebenfalls. Um die Beschriftung muss man sich selbst kümmern, da jeder ein anderes Vorbild nachahmen möchte.
Daneben braucht man einen PMT Antrieb Nr. 32401, der eigentlich für den DDR- VT135 von Piko gedacht ist. Der Antrieb passt aber auch sehr gut zu einem VT133 in Spur 0e oder 0m. Bei 0m muss man aber die Achsen gegen längere austauschen und das Zahnrad sowie die (oder andere, größere) Räder auf die neue Achse aufschieben. Eingefleischte Spur 0m-er wissen sicherlich, wie man das macht. Denn das Umspuren von 16,5 mm Fahrwerken auf 22,2 (oder 22,5) mm ist dort an der Tagesordnung. Bei “meiner” Spurweite 0e ist das nicht nötig, da sie zu H0 identisch ist (16,5mm).
Und man benötigt natürlich ebenfalls einen DCC Decoder möglichst mit Puffer- Baustein. Es ist genügend Platz vorhanden um Decoder, Pufferbaustein und Lautsprecher unter zu bringen. Ich selbst werde mein Schweineschnäutzchen mit Funkfernsteuerung und Akku ausstatten. Auch dafür ist genug Platz vorhanden. Der PMT Antrieb funktioniert aber auch sofort ohne zusätzliche Technik, dann aber klassisch analog gesteuert.
Sobald man alle benötigten Druckteile beisammen hat, kann man mit der Endmontage beginnen. Als erstes werden die Motorhauben mit Ballast versehen. Ich verwende dazu Auswuchtgewichte aus der KFZ Werkstatt.
Da der Triebwagen selbst ohne Zusatzgewicht ausreichend schwer wird, kann man diesen Schritt auch überspringen, sollte man keinen passenden Ballast vorrätig haben.
Anschließend verklebt man die Motorhauben mit dem Aufbau. Sie werden stumpf mit Sekundenkleber an die Stirnwände des Aufbaus geklebt. Zur exakten Positionierung bietet es sich an, den Aufbau an den Rahmen zu schrauben. Zuerst deckt man den Bereich der Verklebung mit Klebeband ab, damit austretender Sekundenkleber nicht unerwünscht eine Verklebung von Aufbau und Rahmen bewirkt.
Man kann in dem Arbeitsschritt auch den Drucklufttank unter den Rahmen ankleben. Er kommt mittig auf die dem Werkzeugkasten gegenüberliegende Seite. Im Gegensatz zum “angespritzten” Werkzeugkasten, verursacht der Drucklufttank auf Grund seiner Form und Gewichtsverteilung größere Schwierigkeiten beim Drucken, sofern man ihn zusammen mit dem Rahmen drucken würde. Deswegen ist es ein separates Teil.
Zum Verschrauben werden vier 2mm Schrauben benötigt. Nun sitzen Rahmen und Aufbau passend übereinander und man kann sich am Rahmen orientieren, wenn man die Motorhauben anklebt.
Das Dach ist hier nur lose aufgelegt. Man kann es, nachdem die Inneneinrichtung fertig gestaltet ist, ankleben oder man lässt es abnehmbar. Dann wird es durch winzige Magnete in Position gehalten. Entsprechende Aussparungen sind vorhanden.
Nachdem die Verklebungen richtig ausgehärtet sind, kann man den Antrieb zur Probe montieren, um zu sehen, ob das Modell anständig läuft.
Dazu stülpt man den Antriebshalter über das Ballastgewicht des Antriebs und schraubt ihn dann mit zwei Schrauben an den Rahmen. Beim Anschrauben muss man generell vorsichtig und gefühlvoll vorgehen, damit die Kraft beim Verschrauben die 3D Teile nicht beschädigt. Unter Umständen müssen auch die Bohrungen etwas aufgebohrt werden, um das Druckteil nicht zu zerbrechen.
Das Modell ist jetzt im Rohbau fertig. So kann man eine erste analoge Probefahrt vornehmen, bevor man wieder alles auseinander baut, um die Druckteile zu grundieren und lackieren. Die Teile der Inneneinrichtung, die Leiter, das Dach, die Scheibenwischer, den Aufbau incl. Motorhauben, den Rahmen sowie den Antriebshalter sollte man als Einzelteile lackieren. Wenn man die typische und sehr schmucke Beige-Rote Reichsbahn Farbgebung verwenden will, muss man den Aufbau mehrfach abkleben, da es viele verschiedenfarbige Streifen beim Vorbild gab. Die DB Farbgebung im einheitlichen Rot lässt sich doch erheblich leichter realisieren. Aber man kann den Triebwagen auch ganz anders lackieren, je nach gewünschtem (oder erfundenem) Vorbild. Mit dem Lackieren, zumindest erst mal dem Grundieren sollte man sich nicht all zu lange Zeit lassen. Resin- Teile neigen sehr zum weiter aushärten und verziehen sich dabei gerne, sofern auch weiterhin (UV-) Licht an die Teile gelangt. Nach einer deckenden Grundierung reduziert sich dieser Effekt nahezu auf Null. Deswegen sollte man zumindest mit dem Grundieren nicht all zu lange warten.
Doch dazu später mehr.
Die erste Testfahrt stand vorhin an. Und sie war.. nicht erfolgreich. Der Boden des Aufbaus ist im Bereich von Motor und Schwungmasse doch immer noch zu tief. Deswegen klemmt die Schwungmasse am Aufbau fest und das Modell bewegt sich keinen Millimeter. Es knurrt nur unwillig, hat sich aber keinen Millimeter bewegt.
Ich habe dann den sowieso schon sehr dünnen Bereich einfach mit einem Cuttermesser raus geschnitten. Und sofort lief das Schweineschnäutzchen, und das gar nicht mal schlecht. Ich habe keine analoge Stromversorgung an meiner Anlage und die z21 kann auch keinen analogen Betrieb, deswegen musste ich improvisieren. Aber seht selbst:
Die Bilder sind ziemlich verwackelt, aber ich musste das alleine machen, filmen und das Modell mit einem alten, stationären Minitrix Trafo steuern. Da kann man keine perfekten Ergebnisse, weder beim Filmen noch beim Fahren, erwarten. Aber die Laufeigenschaften erkennt man trotzdem.
Was ich mit dem “Loch” im Fußboden mache, weiß ich noch nicht. So wie es aussieht würde sogar ein auf das Loch geklebtes Blatt Papier noch am Schwungrad schleifen. Also werde ich wohl einen Aufsatzkasten zeichnen, mit dem dann wohl auch die Sitze der Inneneinrichtung verbunden sein müssen, weil sie sonst nicht mehr passen. Darum mache ich mir aber später Gedanken. Jetzt freue ich mich erst mal, dass das Modell ziemlich gut fährt.
Ich hab mir mal ne Lösung überlegt, um das “Loch” im Fußboden zu kaschieren.
Fällt doch nicht schlimm auf, oder?
Neu drucken muss ich nun das Teil:
Das wird statt der beiden einzelnen Vierfach- Sitze in den Aufbau geklebt, nachdem man die Teile angemalt hat. Ich könnte sie einfach gleich zusammen mit dem Aufbau drucken. Aber dann bekommt man Schwierigkeiten mit der Farbgebung.
Im kompletten Triebwagen sieht das dann so aus:
Dürfte man kaum sehen, besonders wenn man die Stufe im Boden auch noch durch Figuren tarnt. Ein besserer Kompromiss, um den Antrieb lauffähig unter zu bringen, ist mir nicht eingefallen. Und so muss ich mein Modell nicht noch mal komplett neu drucken, was bei einer Änderung am Aufbau eigentlich nötig wäre.
Ich habe den Boden in der STL Datei inzwischen geöffnet, was ich bei meinem Modell noch mit dem Cuttermesser erledigt habe.